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Golf Post Premium Panorama

Rory McIlroy: Saison zwischen Siegen und der Jagd nach dem 5. Major

19. Nov. 2024 von Laura Gailus in München, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Rory McIlroy: 2024 mit historischen Erfolgen, sechstem Dubai-Titel und der Jagd nach dem fünften Major. (Fotos: Getty)

Rory McIlroy: 2024 mit historischen Erfolgen, sechstem Dubai-Titel und der Jagd nach dem fünften Major. (Fotos: Getty)

Ein Jahr voller Kontraste – geprägt von Triumphen, Rückschlägen und dem ewigen Traum vom nächsten Major-Titel. Rory McIlroy blickt auf eine bewegte Saison zurück, die von großen Momenten auf dem Platz und persönlicher Unruhe abseits des Fairways geprägt war.

Rory McIlorys Majors, persönliche Krisen und ein fehlender fünfter Titel

Die Saison begann für Rory McIlroy erfolgreich: Mit einem Sieg bei der Dubai Desert Classic setzte er auf der DP World Tour ein frühes Ausrufezeichen. Zurück auf der PGA Tour zeigte er ein anderes Gesicht – nicht allein, sondern als Teil eines eingespielten Duos. Gemeinsam mit Shane Lowry triumphierte er bei der Zurich Classic, einem Team-Event, das oft mehr Spaß als Strategie verspricht. Doch als es ins Playoff ging, war Schluss mit Lockerheit: McIlroys Annäherung an der 18. Bahn war millimetergenau, und der anschließende Putt sicherte den ersten PGA-Titel der Saison.

Doch McIlroys individueller Glanz auf der PGA Tour zeigte sich bei der Wells Fargo Championship. In Quail Hollow sicherte er sich seinen vierten Titel bei diesem Turnier und dominierte mit einer fehlerfreien Finalrunde, die von zwei Eagles und einem spektakulären Birdie-Putt auf der 15. Bahn geprägt war. „Wenn Rory in Form ist, ist er unschlagbar“, sagte der zweitplatzierte Xander Schauffele. Der Sieg markierte McIlroys 26. PGA-Tour-Titel – ein starkes Signal vor den kommenden Majors.

Ein steiniger Weg zur US Open

Doch Golf bleibt ein Spiel der Unwägbarkeiten – und 2024 hielt auch bittere Momente für McIlroy bereit. Die US Open waren ein weiteres Kapitel in der seit Jahren andauernden Suche nach seinem fünften Major. Zwei Schläge Vorsprung, nur noch wenige Löcher zu spielen, das Ende fast in Sicht – und doch entglitt ihm der Sieg. Zwei verpasste Putts auf den letzten Löchern hinterließen nicht nur Spuren im Score, sondern auch in McIlroys Ausdruck. Sein Rückzug ohne Mediengespräche sprach Bände.

„Es war unglaublich schmerzhaft“, gestand McIlroy an einem späteren Zeitpunkt, nachdem er wieder für Interviews bereit war. „Ich könnte hier sitzen mit einem fünften Major-Titel – aber ich tue es nicht. Das sticht, und das ist etwas, womit ich klarkommen muss.“ Gleichzeitig blickte er auf die positiven Aspekte seiner Saison: „Ich war wieder unglaublich konstant. Darauf bin ich stolz. Aber die Gedanken an die verpassten Chancen bleiben.“

Schlagzeilen auch neben den Fairways

Neben seinen sportlichen Leistungen sorgte Rory McIlroy 2024 auch abseits des Platzes für Schlagzeilen. Seit 2022 als „Player Director“ im PGA Tour Policy Board aktiv, wurde er zur zentralen Figur in den Verhandlungen zwischen der PGA Tour und der umstrittenen LIV Golf League. Doch die Belastung wuchs: „Es war nicht das, wofür ich unterschrieben habe“, erklärte McIlroy nach seinem überraschenden Rücktritt im November.

Nur wenige Monate später deutete er jedoch eine Rückkehr ins Gremium an, nachdem Webb Simpson seinen Platz geräumt hatte. „Ich denke, ich kann hilfreich sein“, sagte McIlroy, der weiterhin eine vereinte Golfwelt als Ziel sieht.

Dieses Hin und Her kommt neben eines weiteren Rückschlages für den Nordiren: Die Berichte über eine bevorstehende Scheidung von seiner Frau Erica Stoll schienen ihn zu belasten. Doch in einer überraschenden Wendung kurz vor der US Open wurde die Trennung zurückgezogen – ein persönlicher Birdie-Putt, der McIlroy wieder Boden unter den Füßen gab.

Das große Finale in Dubai: Ein würdiger Saisonabschluss

Die Monate zwischen den Majors boten eine Achterbahnfahrt an Emotionen: Von der verpassten Chance auf den Heimsieg bei der Irish Open über die Niederlage im Playoff bei der BMW PGA Championship bis hin zum Saisonfinale durchlebte McIlroy Höhen und Tiefen. Diese Phase, geprägt von Frustrationen, mündete in einem Moment der Erlösung: der Triumph in Dubai.

Wie der erfahrene Golfer der er ist, fand McIlroy zurück zu seiner Bestform. Bei der DP World Tour Championship ließ er keinen Zweifel daran, warum sein Name seit Jahren ganz oben auf den Leaderboards der Welt auftaucht. Das Duell mit dem jungen Dänen Rasmus Højgaard hatte alles: Rückschläge, Comebacks, und schließlich einen entschlossenen McIlroy, der mit einem Birdie auf der 18. Bahn seinen dritten Titel in diesem Turnier und die sechste Saisonwertung auf der DP World Tour besiegelte.

Mit Tränen in den Augen sprach er über das Vermächtnis dieses Sieges: „Seve war immer ein Vorbild für mich. Ihn in der Anzahl der Saisonsiege einzuholen, ist etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte.“ Für einen Moment war klar, dass selbst ein Spieler wie McIlroy, dessen Name längst Legende ist, noch immer von den großen Gesten des Spiels inspiriert wird.

Der Vergleich mit Seve Ballesteros unterstreicht McIlroys Stellung im Golfsport. Doch trotz dieses historischen Erfolges blieb ein Wermutstropfen: McIlroys lange Suche nach einem fünften Major-Titel, die ihn auch 2024 nicht ans Ziel führte.

Ein Jahr voller Bedeutung

Rory McIlroys Saison 2024 war eine Mischung aus außergewöhnlichen Erfolgen und schmerzhaften Momenten. Während er mit Seve Ballesteros gleichzieht und seinen Platz in der Golfgeschichte weiter zementiert, bleibt das Streben nach weiteren Majors der Antrieb eines Spielers, der nie zufrieden ist. „Wenn ich die Saison bewerten müsste, wäre es wahrscheinlich eine Acht von zehn“, sagte McIlroy in Dubai. „Nicht perfekt, aber ein solides Jahr.“

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