Achtung, das hat jetzt Anflüge von Satire: Mit dem Einzug von Donald Trump ins Weiße dürfte sich alsbald auch das Schisma im Profigolf der Herren auflösen. So jedenfalls hat es der vergangene Woche wiedergewählte 78-Jährige irgendwann mal gewohnt vollmundig verkündet. The Donald will ja bekanntlich auch binnen 24 Stunden den Ukraine-Krieg beenden und hat laut den heutigen Nachrichten bereits mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und dezent auf die Präsenz der US-Streitkräfte in Europa hingewiesen. Da ist es nur folgerichtig, dass „Agent Orange“ die Causa PIF-LIV-PGA-Tour nach eigenem Bekunden binnen 15 Minuten ad acta zu legen verspricht. Man könnte das Ganze hier als lächerlich Schmonzette in einem schrecklich ernsten Kontext abtun – wenn es nicht Leute gäbe, die sogar an Trumps heilsame Wirkung glaubten. Rory McIlroy beispielsweise. Ja, Sie haben richtig gelesen: Der Nordire baut in Sachen golfsportliche Wiedervereinigung tatsächlich auf The Donald und seinen Hofnarren reichsten Unterstützer Elon Musk. „Er (Trump) könnte dazu in der Lage sein. Immerhin steht ihm Elon Musk zur Seite, den ich für den klügsten Mann der Welt halte, an seiner Seite. Wenn wir Musk mit ins Boot holen, können wir vielleicht etwas erreichen“, sagte McIlroy am Rand der Abu Dhabi HSBC Championship. Echt jetzt?
„Trump hat gute Beziehungen zu Saudi-Arabien und er hat ein gutes Verhältnis zum Golfsport und liebt das Spiel“, so McIlroy weiter. „Also, wer weiß?“ Eben. „Aber als Präsident der Vereinigten Staaten hat Donald Trump wahrscheinlich Wichtigeres zu tun als Golf zu spielen.“ Na ja … Ziemlich verquast das Ganze; hätte man McIlroy so irgendwie nicht zugetraut, oder?
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In einem könnte der vierfache Majorsieger allerdings recht behalten. Mit Trump im Weißen Haus und der Majorität der Republikaner im Senat und im Repräsentantenhaus dürften sich die Vorbehalte deutlich abbauen, dass „ein brutales, repressives Regime Einfluss auf eine geschätzte amerikanische Institution kaufen kann“, wie es der Demokrat Richard Blumenthal als Vorsitzender des Senats-Untersuchungsausschusses stets angeprangert hatte. So gesehen könnte Trumps Wahlsieg tatsächlich einige Hürden für eine Investition des saudi-arabischen Staatsfonds PIF in die neue Unternehmung PGA Tour Enterprises aus dem Weg räumen. Nach Angaben von McIlroy haben sich PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan und PGA-Tour-Commissioner am Rand der Aramco Series in Riad tatsächlich zu weiteren Gesprächen getroffen, wie das britische Boulevardblatt „The Sun“ mit einer reißerischen Schlagzeile vermeldet hatte. Am Mittwoch will Monahan das Verhandlungskomitee des Policy Board der PGA Tour um Tiger Woods über den Inhalt der Gespräche informieren.
John Dalys Claret-Jug-Replika unter dem Hammer
Gutes Geschäft? Bei Golden Age Auctions wird derzeit die Replika der Claret Jug versteigert, die John Daly für den Gewinn der Open Championship 1995 in St. Andrews erhalten hat. Nach Angaben des Auktionshauses hat Daly seine Trophäe bereits 2015 an „Golden Age“ verkauft. Die Auktion läuft noch bis zum 17. November, aktuell liegt das höchste Gebot für die Silberkanne bei knapp 80.000 Dollar. Wenn man ähnliche Versteigerung zum Vergleich heranzieht, dürfte die Summe in den nächsten Tagen noch drastisch steigen: Im Juli dieses Jahres ersteigerte ein unbekannter Bieter die Replika von Gary Players drittem Open-Erfolg 1974 in Royal Lytham and St Annes für sage und schreibe 481.068 Dollar.
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Caitlin Clark beim The Annika: TV fährt groß auf
Programmänderung: Die Golfbranche hofft auf einen Caitlin-Clark-Effekt. So wie der neue Superstar des US-Damen-Basketballs in ihrer originären Sportart für Furore und Aufmerksamkeit gesorgt hat, soll die 22-Jährige mit der großen Golfpassion auch dem Golfsport helfen. Zumal Clark angekündigt hat, sich außerhalb des Basketballcourts dem Spiel so zu widmen, dass sie auch als Golfprofi durchgehen würde. Diese Woche liefert die Guard von Indiana Fever beim Pro-Am des Turniers The Annika von Golf-Legende Annika Sörenstam eine Kostprobe ihrer Künste als Schläger.
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Und weil diesbezüglich eine enorme Aufmerksamkeit der Clark-Fans vor den Fernsehern zu erwarten ist, hat der Sender „Golf Channel“ die Übertragung des Pro-Am aus dem Pelican Golf Club in Florida um 90 Minuten erweitert, zeigt die Front Nine von Clark mit der Weltranglistenersten Nelly Korda und die Back Nine der Basketball-Heroine mit Gastgeberin Sörenstam. Auch die LPGA hat sich vorgenommen, ihre Social-Media-Aktivitäten nochmal zu erweitern. Was Clark dem Golfsport an Aufmerksamkeit bescheren könnte, hat man sogar im Augusta National Golf Club erkannt. „Ich denke, dass hin und wieder jemand auftaucht, der die Aufmerksamkeit der Sportwelt anregt. Und ich sage Sportwelt, weil es wirklich über Basketball hinausgeht“, hatte Clubchef Fred Ridley bei seiner Pressekonferenz vor dem diesjährigen Masters erklärt. „Die Art und Weise, wie Caitlin das Spiel spielt, ihre Leidenschaft, ihre Energie, das hat enorme Wirkung auf die Fans.“
Statue von Old Tom Morris geschändet
Seit ein paar Wochen steht das Denkmal für Old Tom Morris in St. Andrews auf der Wiese hinter dem Clubhaus des Royal & Ancient Golf Club und erinnert in Lebensgröße und quasi leibhaftig an den Golf-Patriarchen. So was freilich lockt nicht nur Bewunderer an, sondern auch „Schnäppchenjäger“, die nicht davor zurückschrecken, das Denkmal zu schänden, um sich eine besondere Devotionalie zu sichern. Unbekannte sägten in der vergangenen Woche den Kopf des Schlägers samt einem Teil des Schafts ab, den Old Tom in der Hand hält. Die Entrüstung in St. Andrews ist entsprechend und zu Recht groß.
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Wentworth wendet sich gegen Verkaufsgerüchte
Eddie Pepperell hatte unlängst ein ziemlich spektakuläres Geheimnis ausgeplaudert. Der englische Profi, als Lästerbacke und Spaßvogel bekannt, wollte erfahren haben, dass der saudi-arabische Staatsfonds PIF im Zuge seines Engagements im Golfsport auch den Wentworth Club kaufen wolle, eine der Ikonen des englischen Golfsports und Schauplatz der BMW PGA Championship als Flaggschiffturnier der DP World Tour. Damit wäre PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan dann sozusagen Nachbar von Guy Kinnings, dem Chef des europäischen Circuits mit Hauptquartier im nebenan gelegenen Virginia Water. Nun aber hat der Club Pepperells Gequatsche mit einer energischen Antwort bedacht: „Wentworth steht nicht zum Verkauf!“ Ende aller Gerüchte. Wobei: Stattdessen sollen die Saudis nun ihre Begehrlichkeiten auf den Centurion Golf Club nahe London gerichtet haben, wo 2022 die LIV Golf League Premiere gefeiert hatte. Wentworth wiederum gehört seit 2014 der thailändisch-chinesischen Investmentfirma Reignwood Group.
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Augusta: Schwere Hurrikan-Schäden auch auf dem Platz
Neues Material: Der Augusta National Golf Club wurde noch härter vom Hurrikan Helene getroffen, als bisher durch Aufnahmen von der Magnolia Lane offensichtlich war.
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Dieser Tage erschienen weitere Drohnen-Aufnahmen, die erhebliche Beschädigungen am Baumbestand im Bereich des 15. und 16. Grüns und des 17. Abschlags zeigen. Man darf gespannt sein, wie sich der Masters-Platz im kommenden April zum ersten Major eines jeden Jahres präsentiert. Und man muss immer wieder darauf hinweisen, dass es sich lediglich um Bäume handelt und der ANGC sich bekanntlich finanziell gut zu helfen weiß. Woanders war es viel schlimmer: Helene forderte Todesopfer und beraubte Menschen ihres Heims und ihrer Existenz.
Before-and-after images from our photo library show some of Hurricane Helene's effects on Augusta National Golf Club.
( ©30MAY2024 EurekaEarth)
( ©19OCT2024 EurekaEarth)#TheMasters #Masters2025 pic.twitter.com/uHmSwBi6w6
— Eureka Earth® (@EurekaEarthPlus) November 5, 2024
Rekordversuch auf den Lofoten: Neun Runden in Serie
Golf around the clock: Issac Rowlands will ins Guinness-Buch der Rekorde. Deswegen lässt der Assistenzpro des englischen Golfclubs The Grove in Hertfordshire im kommenden Mai seinen Job für eine Weile ruhen und reist an den Rand des Polarkreises. Auf den Lofoten Links in Norwegen will Rowlands die Zeit der Mitternachtssonne nutzen und so viele Runden wie möglich in Serie spielen. Der 25-Jährige braucht neun Umläufe in rund 30 Stunden, um den Rekord von Michael McMeekin zu brechen, der 2022 in diesem Zeitraum acht Runden komplettierte. Rowlands macht das übrigens nicht aus purem Eigennutz. Er sammelt bei seinem Rekordversuch Spenden für ein auf Krebserkrankungen spezialisiertes englisches Krankenhaus, in dem man ihn vor sechs Jahren von einem bösartigen Tumor befreit hatte.
Wenn du als Popstar Lexi Thompson im Publikum hast
Quick check: Stell dir vor, du bist ein golffanatischer Pop-Superstar und hast bei einem deiner Konzerte eine Ikone des Damengolf im Publikum. Was machst du? Na klar, du lässt mal kurz das Mikrofon Mikrofon sein und stattdessen deinen Schwung begutachten. So geschehen bei einem Auftritt von Justin Timberlake, der eine Art besonderes Duett mit Lexi Thompson spielte.
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Eine Legende über die Faszination von Golf
Zum Schluss: Sean Connery war der Ur-James-Bond. Der 2020 verstorbene schottische „007“-Mime lieferte beim Duell mit Gert Fröbe in „Goldfinger“ eine, wenn nicht die legendärste Golfszene der Kinogeschichte. Und Connery, der selbst begeisterter Golfer war und nach dem Ende seiner Schauspielkarriere nahezu täglich spielte, lieferte in diesem erst vergangene Woche veröffentlichten Interview auch die perfekte Antwort auf die Frage, warum uns alle das Spiel so fasziniert? Die Kurzform: Golf vereinnahmt einen und ist eine Sucht. Das Spiel offenbart unseren Charakter. Es hat Würde, es ist unerschöpflich und so unfair wie das Leben. Und es ist einfach, zu schummeln – aber dabei bestraft man immer bloß sich selbst. Und muss mit dem Wissen darum leben.
Interviewer: "Why do people play golf?"
Sean Connery' sums up golf in one perfect, 90-second answer. pic.twitter.com/XnNPCDwvGr
— Jamie Kennedy (@jamierkennedy) October 31, 2024