Während die European Tour ihr einziges Turnier auf deutschem Boden austrägt, dominiert bei der Quicken Loans National im US-Bundesstaat Maryland vor allem eine Frage das Turnier: Wie wird sich Tiger Woods schlagen? Der erste Tag verlief für den Star nach seiner langen Pause noch anders als geplant. Wie am Schnürchen hingegen lief es heute für Greg Chalmers. Der zog bereits früh mit drei aufeinanderfolgenden abschließenden Birdies und schließlich fünf Schlägen unter Par in Führung und bekam auch im Laufe des Turniertags keine Gesellschaft mehr an der Spitze.
Chalmers zielt auf die Open-Qualifikation
Wichtig bei der Quicken Loans National sind nicht nur die 500 FedExCup-Punkte und die 6,5 Millionen US-Dollar Preisgeld, die vergeben werden, sondern ebenso die Möglichkeit, sich mit diesem Turnier für die Open Championship auf Royal Liverpool im Juli zu qualifizieren. Greg Chalmers ist als Führender momentan auf dem besten Weg, sich einen der vier zu vergebenden Plätze zu sichern. Das dürfte einen besonderen Ansporn darstellen für den Australier, der von 21 gespielten Events auf der PGA-Tour in diesem Jahr bereits neun frühzeitig wegen des verpassten Cuts verlassen musste.
Hinter ihm platzierten sich mit nur einem Schlag Abstand bei vier Schlägen unter Par der US-Amerikaner Ricky Barnes und der Schwede Freddie Jacobson, die bisher ebenfalls noch nicht für die Open qualifiziert sind. Auch sie werden in den nächsten Tagen versuchen, ihre Top-Platzierung zu halten und sich damit die Teilnahme am Major zu sichern.
Haas mit Chancen auf die Titelverteidigung
Aber auch Bill Haas legte heute mit einer hervorragenden Runde den Grundstein für eine mögliche erfolgreiche Titelverteidigung. Der 32-Jährige, der die Open-Teilnahme allein durch seine Position unter den besten 50 in der Weltrangliste bereits automatisch sicher hätte, ließ sich nur ein Bogey zuschulden kommen, das er dank vier gespielten Birdies recht leicht verschmerzen konnte. Mit drei Schlägen unter Par ist er somit derzeit geteilter Vierter neben seinen Landsmännern Patrick Reed und Erik Compton sowie dem Südafrikaner Tyrone van Aswegen.
Der Tiger muss die Krallen schärfen
Die Zwangspause nach seiner Rücken-OP war eines der beständigsten Themen der letzten Wochen. Sein Fehlen äußerte sich vor allem bei den ersten beiden Majors des Jahres besonders schmerzlich: Ohne ihn als Quoten-Zugpferd schalteten wesentlich weniger Zuschauer den Fernseher ein und auch die Ticketpreise litten. Nun meldete sich Tiger zurück auf der Tour, seine lange Pause ließ allerdings sein Comeback beträchtlich hinken. Merklich eingerostet reichte es nur zu einer 75er Runde und damit vorerst für den geteilten 83. Platz bei dem Turnier, das er schon zweimal gewann.
Sieben Birdies notierte der 38-Jährige auf den ersten zwölf Löchern, die er mit drei späten Birdies dürftig wieder auszugleichen suchte. "Ich denke, das Schwierigste war es, einfach wieder in den Rhythmus des wettkampfmäßigen Spiels zu kommen", sagte er nach der Runde gegenüber der PGA Tour. Seine Leistung sieht er trotzdem positiv: "Ich habe so viele kleine Fehler gemacht, also habe ich wesentlich besser gespielt, als es das Ergebnis andeutet." Das Wichtigste allerdings ist, dass es Woods' Rücken besser geht. Er sagte, es habe sich fantastisch angefühlt, meinte er.
Prominente Gesellschaft auf den hinteren Rängen
Allerdings ist Woods mit seiner mäßigen ersten Runde nicht allein. Auf dem geteilten 83. Platz leisten ihm Jordan Spieth, Jason Dufner und Justin Rose Gesellschaft. Keegan Bradley hat es sogar auf vier Schläge über Par und damit auf Position T102 verschlagen. Dabei hatten sich drei von ihnen - alle bis auf Dufner, der in Pinehurst den Cut verpasste - bei der US Open vor zwei Wochen noch gut geschlagen und haben durch ihre Position als Spitzenspieler in der Weltrangliste ihre Teilnahme bei der Open Championship bereits sicher. Für Woods mag die 75er Runde ein erstes Einspielen nach seiner Pause gewesen sein, aber für Spieth, Dufner, Rose und Bradley sind ihre Ergebnisse schlichtweg bitter und könnten morgen für sie den verpassten Cut bedeuten.
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