Tückische Fairways direkt am Atlantik, umgeben von majestätischen Mauern. So liest sich die kurze Charakteristik des Golf du Palais Royal. Der Platz ist Austragungsort der Trophée Hassan II. in Marokko. Das Besondere: Die Golfanlage liegt auf dem Gelände des Königspalastes von Agadir und wird während des Jahres einzig und allein von der marokkanischen Königsfamilie genutzt, die seit Langem zu den großzügigen Unterstützern des Golfsports zählt. Seit 1971 wird die Veranstaltung bereits ausgetragen, aber erst seit 2010 ist sie fester Bestandteil des Turnierkalenders der European Tour. Um insgesamt rund 1,5 Millionen Euro geht es bei der 40. Auflage, quasi einer Jubiläumsausgabe.
Titelverteidiger ohne Chance
Titelverteidiger ist der Nordire Michael Hoey. Allerdings ist es dem 34-Jährigen seit seinem Sieg im vergangenen Jahr nicht mehr gelungen, diesen Erfolg zu bestätigen. Im Jahr 2012 kam er danach nur noch ein einziges Mal unter die besten 20, heuer verpasste Hoey sogar bei drei von sechs Turnieren den Cut. Zu den chancenreichsten Herausforderern zählen neben dem Spanier Gonzalez Fernandez-Castano auch die Schotten Scott Jamieson und Stephen Gallacher, die beiden Molinaro-Brüder Eduardo und Francesco (Italien) oder auch der Däne Thorbjörn Olesen.
Fünf Deutsche treten an
Unter den 138 Spielern aus 27 Ländern sind gleich fünf Deutsche: Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat kehrt Maximilian Kieffer in Nordafrika wieder zurück in den Tourzirkus. Unterstützung gibt es unter anderem von Marcel Siem. Dem 32-Jährigen müsste der Platz mit fünf Par5-Löchern aufgrund seiner Schlaglänge eigentlich entgegenkommen. Im vergangenen Jahr schloss er die Trophée Hassan II. auf dem geteilten 52. Platz ab. Auch Moritz Lampert beendet seine schöpferische Pause. Der Tour-Neuling startet in Agadir erneut einen Anlauf, nach zuletzt fünf verpatzten Auftritten hintereinander endlich wieder einmal den Cut zu schaffen.
Bernd Ritthammer und Max Glauert dabei
Den Sprung ins Feld hat auch Bernd Ritthammer geschafft. Der 25-Jährige aus dem bayerischen Gunzenhausen qualifizierte sich über eine Sonderwertung der marokkanischen Serie auf der Pro Golf Tour, deren Order of Merit er derzeit überlegen anführt. Die große Überraschung ist der fünfte Mann im Boot: Max Glauert. Der 27-jährige Düsseldorfer, sonst auf der Challange Tour zuhause, hatte wohl selbst nicht damit gerechnet, im Garten des Königs abschlagen zu dürfen. Auf seinem Facebook-Profil postete er jüngst: „Unverhofft kommt oft. Gerade habe ich eine Mail von der Promoterin der Hassan II Trophy bekommen, dass ich eine Einladung zum European-Tour-Turnier in Agadir erhalten habe.“