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Panorama

Pre-Shot Routine – Die T(r)icks der Pros

16. Okt. 2013 von Janek Weiss in Berlin, Deutschland

Jeder Schlag sollte gut vorbereitet sein, ohne den Hampelmann zu machen. (Foto: Getty)

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Das elementare Basismantra des Golfspiels lautet: Vor dem Schlag ist nach dem Schlag und vor dem Turnier ist nach dem Turnier. Doch was tun um sich selbst zu konditionieren, um mit seinem Schwung im Reinen zu sein? 

Der immer gleiche, abrufbare Schlag und die Aktivierung der Körpererinnerung wird über eine solide und verinnerlichte Pre-Shot Routine erreicht. Im idealen Fall ist sie so exakt, dass sie sich wie im Fall von Tom Watson über 30 Jahre nicht nur unverändert bleibt, sondern auch im zeitlichen Ablauf höchstens marginale Abweichungen aufweist.  

Amateur vs. Pros

Die Routine ist der auffälligste Unterschied vom Pro zum gemeinen Wochenendhacker. Viele Pros bestätigen dies durch ihre Erfahrungen auf den Pro-Am Turnieren. Für Lee Westwood ist die Routine, „the most important ingredient to swing the club right!”  Tiger Woods etwa hat ausgemacht, dass die Freizeitgolfer in unterschiedlichen Rhythmen und Schlagvorbereitungen agieren würden. Seine eigene Routine gehört zu den minimalistischen auf der Tour. Ein, zwei Schwünge zum Muskel lockern, hinter den Ball treten und den Schlag visualisieren, am Ball dann noch ein zwei Blicke in Richtung Ziel und los gehts.

Auch Hank Haney hat eine interessante Sicht auf die Unterschiede. Er sagt, dass sich die meisten Profis dem Ball von hinten nähern würden. Dies sei insofern ideal, dass sich von dort die Flugkurve und der Landepunkt am besten visualisieren ließen. Seitliche Probeschwünge führen hingegen dazu, dass sich die Ausrichtung verschiebt und der Zielpunkt nicht mehr korrekt sei. Routine bedeutet nicht die komplette Runde in einsilbiger Konzentration zu verbringen. Wichtig ist der Initiationsmoment um in seine Schlagvorbereitung einzusteigen. Etwa den Handschuh festzuziehen und das Geräusch des Klettverschlusses als akkustische Referenz zu nutzen. Andere haben einen kleinen Punkt auf dem Handschuh, der sie in den Fokus bringt.

Turniervorbereitung

Auch in der Turniervorbereitung schwören die Pros auf ihre ganz eigenen Marotten und Muster. So wohnten, bis zur Geburt des kleinen Caleb, die Golf-Boys – Bubba Watson, Ben Crane, Hunter Mahan und Rickie Fowler – gerne gemeinsam in einem gemieteten Haus und haben die Turnierwoche nicht selten zu einem lustigen „Buddies-Trip“ gemacht. Während einer Saison stehen die Majors im Zentrum der Gewinnträume. Viele versuchen bereits vor dem Turnier die Plätze zu beäugen. Auch Martin Kaymer möchte in der nächsten Saison seinen Turnierplan derart aufstellen, dass er die Major-Plätze vorab bespielen kann. Zur Routine einer Turnierwoche gehören neben dem Training die Pro-Am Veranstaltungen, die einen gewissen Trainingseffekt bergen. Verblüffend ist, dass die Profis oft nach einer offiziellen Turnierrunde versuchen an den Schwachstellen des Spiels zu arbeiten. Tiger Woods steht dafür gerne mal um fünf Uhr morgens auf.

Off the Line

Manchmal geht selbst erfahrenen Profis die Routine flöten oder die individuelle Schlagvorbereitung erheitert die Zuschauer mit ungewohnter Slapstick-Anmutung. Manchmal sorgt das gemeinsame Training vor einem Turnier für Rekorde und wieder andere versuchen sich in der Turnierwoche als Wohngemeinschaft.

Wie katastrophal sich der Verlust seiner Routine auf den Schwung auswirkt, musste letztes  Jahr wohl Kevin Na erfahren, der bei den Players deutlich sichtbare Probleme hatte. Bis zu 18 „waggles“ wurden damals für ihn gezählt, oft musste er seinen Schlagversuch abbrechen und erneut anfangen. Überflüssig zu sagen, dass er wegen Zeitspiel verwarnt wurde.

Jason Dufner aber hat die „waggles“ kultiviert, indem er am Ball zwei oder dreimal den Schlag andeutet bevor er schlägt. Auch das gemeinsame Training unter den Pros sorgt mitunter für verblüffende Resultate. So profitierte Tiger Woods von einer Putting-Session mit Steve Stricker. Das Resultat: ein Karrierebestwert von nur 100 Putts beim Sieg in Doral.

Also kann es nur heißen; An der Routine arbeiten und „Pull the Trigger“!

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