Für Paul Casey ist die Porsche Singapore Classic 2025 mehr als nur ein weiteres Turnier auf der DP World Tour. Der 47-jährige Engländer, dreimaliger Ryder-Cup-Champion und Porsche-Markenbotschafter, verbindet mit dem Event im Laguna National Resort Golf Club persönliche Ambitionen und eine tiefe emotionale Bindung zu Porsche: „Porsche ist wie meine erweiterte Familie“, erklärt er im Interview mit dem Porsche Newsroom im Vorfeld der Porsche Singapore Classics.
Vom 20. bis 23. März kämpft Casey auf dem Classic Course um seinen 21. Titel als Profi und hat dabei bereits ein Auge auf den spektakulären Hole-in-One-Preis geworfen – einen Porsche, den er nur allzu gerne selbst fahren würde. Doch abseits der sportlichen Herausforderung schätzt er vor allem die Atmosphäre und den Austausch mit anderen Porsche-Enthusiasten. Im Interview mit dem Porsche Newsroom verrät Paul Casey, warum ihm Porsche-Events besonders am Herzen liegen und welche Erwartungen er an die kommenden Turniertage in Singapur hat.
Paul Casey im Interview
Paul Casey, wie ist es, wieder bei einem Porsche-Event am Start zu sein?
Paul Casey: Es fühlt sich wirklich gut an, zurück bei der Porsche Singapore Classic zu sein. Meine Porsche-Familie ist wie meine erweiterte Familie. Es ist auch schön, wieder auf der DP World Tour zu spielen. Ich habe hier in Singapur noch nie gewonnen. Letztes Jahr habe ich gut gespielt – es hat aber nicht gereicht. Nun würde ich es gerne erneut versuchen gegen all die jungen Spieler. Jedes Jahr wird es schwieriger. Aber ich bin guter Dinge. Ich bin fit, gesund und voller Energie.
Worauf freuen Sie sich diese Woche?
Paul Casey: Ich denke, was den Golfsport angeht, kann ich das Ergebnis nie kontrollieren. Man weiß nie, wie die Runde läuft. Der Classic Course hier im Laguna National ist kein einfacher Platz, aber ich freue mich auf die Herausforderung. Es ist immer windig und wir haben einige anspruchsvolle Schläge, die einschüchternd sind. Das berüchtigte Par 3 der 17 beispielswiese. Dort geht es zusätzlich um einen tollen Hole-in-One-Preis, den wir alle gewinnen wollen, den Taycan Turbo S. Darüber hinaus gibt es verschiedene Dinge abseits des Kurses wie das Wiedersehen mit Freunden. Von Porsche ist Timo Bernhard, einer meiner Rennsport-Helden, vor Ort, den ich schon ein paar Mal treffen durfte. Ich bin ein großer Motorsportfan, daher ist es toll, Zeit mit ihm zu verbringen.
Ist das die perfekte Kombination?
Paul Casey: Oh ja. Es ist immer eine Sache der Balance. Natürlich muss das Golfen an erster Stelle stehen. Aber ich genieße auch alles andere. Die Porsche Singapore Classic ist einer dieser Orte, an denen ich gute Freunde finde. Es ist wunderbar hier. Ich bin mit Leidenschaft bei allem dabei, was mit dieser Veranstaltung zu tun hat. Es gibt immer ein paar zusätzliche Events, an denen ich hier teilnehme. Dazu gehören Abendessen mit Porsche-Gästen und -Freunden oder Talks. Ich genieße das.
Wie beeinflusst Porsche eine Veranstaltung wie diese?
Paul Casey: Es gibt hier einen besonderen Vibe. Jeder hier beim Turnier weiß, wovon ich spreche. Man betritt einen Raum und spürt eine Energie. Porsche-Events haben diese Energie, die immer so positiv und inspirierend ist und Spaß macht. Das kommt von den Menschen und der Marke.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Paul Casey: Erst letzte Woche habe ich in einem Hotel jemanden vom Porsche Club Singapur getroffen. Ich hatte ihn letztes Jahr beim Pro-Am kennengelernt und er ist ganz aufgeregt wegen der Porsche Singapore Classic in diesem Jahr. Er sprach davon, wie sehr er sich auf diese Woche freut. Er hatte sein Auto draußen geparkt und meinte: „Bitte komm mit, kannst Du ein Foto mit mir in meinem Auto machen?“ Das ist diese positive Energie. Und das ist so wichtig. Ich habe an Hunderten von Golfturnieren teilgenommen. Aber bei Porsche-Turnieren ist ein Vibe, die man fühlen und spüren kann. Das ist wichtig.
Hilft Ihnen das auf dem Platz?
Paul Casey: Ich denke schon. Denn wenn man etwas mag, ist man darin immer besser. Das ist wie in der Schule, oder? In den Fächern, die man mag, ist man gut, dort klappt es einfach hervorragend.
Wie gefällt Ihnen Ihr Spiel im Moment?
Paul Casey: Meine Form ist gut. Ich hatte im vergangenen Jahr eine Operation am großen Zeh. Über viele Jahre lang habe ich den Knorpel zwischen dem großen Zeh und dem Gelenk zerstört. Ich habe ihn abgenutzt. Und das war die Ursache für viele Verletzungen, wie beispielsweise meine jahrelangen Rückenverletzungen. Ich bin jetzt nicht hundertprozentig fit, aber ich kann schmerzfrei gehen. Und der Rücken tut nicht weh. Ich fühle mich, als wäre mein Körper zehn Jahre jünger. Der Heilungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Es wird wahrscheinlich noch Monate dauern, bis alles perfekt ist, aber es fühlt sich so gut an.
Was sind Ihre Ziele für die nächsten Monate oder Jahre?
Paul Casey: Ich bin ein Mensch, der sich an Prozesse hält. Ich schreibe meine Ziele zwar auf, aber ich teile sie normalerweise nicht mit anderen. Es gibt spannende Dinge, wie beispielsweise die Teilnahme am Qualifikationsturnier für die Open Championship in Royal Portrush im Juli. Aber ein Großteil meiner Ziele dreht sich um die Arbeit am Spiel: Den Fuß in Ordnung bringen, den Körper in Ordnung bringen, besser werden, besser schwingen, besser schlagen. Und deshalb ist es schwierig zu sagen, hey, ich will diese oder nächste Woche gewinnen. Es ist eher eine Art Suche.
Ist das der Grund, warum es Ihnen nach mehr als zwei Jahrzehnten auf der Tour immer noch so viel Spaß macht?
Paul Casey: Ja. Ich genieße die Herausforderung dieses Sports. Es geht nicht immer darum, ob ich gewinne oder den niedrigsten Score erreiche. Es geht darum, ob ich besser werde. Was nach all den Jahren verrückt erscheint. Wir können diesen Sport nie perfektionieren. Gibt es die perfekte Golfrunde? Ich weiß nicht, wahrscheinlich nicht. Man müsste jeden Schlag einlochen. Aber man versucht es trotzdem. Und ich liebe den Sport, die Herausforderung, die er mit sich bringt. Verschiedene Golfplätze, die Elemente, der Wind, die Hitze. Und es sind auch die Menschen, die man trifft. Es inspiriert einen einfach immer wieder.
Apropos Inspiration, was halten Sie vom diesjährigen Hole-in-One-Preis, dem Taycan Turbo S in oakgreenmetallic?
Paul Casey: Das ist eine historische Farbe. War Grün nicht die Lieblingsfarbe der Familie Porsche? Ich finde es großartig. Ich habe selbst noch nie einen Taycan besessen. Aber das ist ein Auto, das ich gerne besitzen würde. Die Leute kennen meine Leidenschaft für Porsche, sie entwickelt sich weiter. Und ich denke, meine Zukunft hält einen Taycan Turbo S für mich bereit. Hoffentlich noch diese Woche bei der Porsche Singapore Classic.
Was gefällt Ihnen am elektrischen Fahren?
Paul Casey: Für mich ist es neben der Emissionsfreiheit auch die fast unmittelbare Performance. Und es ist mehr als das. Ich steige aus dem Auto und fühle mich entspannt, ich fühle mich ruhig, es ist mühelos zu fahren. Vielleicht liegt das daran, dass ich jetzt zwei Kinder habe, die herumtoben, und ich manchmal ein bisschen Ruhe brauche (lacht). Die Kinder habe ich tatsächlich im Hinterkopf. Meine Tochter mag es laut. Sie würde sich über den Spyder RS freuen, der hier auf der Anlage präsentiert wird. Und mein Sohn würde sich über einen Taycan freuen. Es kommt also darauf an, wie viel Einfluss sie auf die Entscheidung haben. Aber Fakt ist: Es gibt keinen falschen Porsche.
(Interview: Porsche Newsroom)