Phil Mickelson. Wenn der Klang dieses Namens vernommen wird, schießen einem viele Dinge durch den Kopf. Er verzaubert die Massen mit seinem einzigartigen Charme und glänzt auf dem Golfplatz mit seinem magischen kurzen Spiel. Hat sich selbst zu einer weltweiten Marke gemacht und besitzt Kultstatus - nicht zuletzt deshalb, weil er im Gegensatz zu vielen anderen beim Golfschwung auf seine linke Hand vertraut, obwohl er im Alltag Rechtshänder ist. Zu Verdanken hat "Lefty" dieses Erkennungsmerkmal seinem Vater. Dieser brachte den kleinen Phil früh zum Golf spielen. Als Kind spiegelte Phil Mickelson den Schwung seines Vaters, um von ihm zu lernen. Und da dieser Rechtshänder war, golfte Phil Mickelson künftig mit seiner linken Hand: der Spitzname "Lefty" war geboren.
Ausnahmegolfer mit dem gewissen etwas
Worin die fast täglichen Übungsstunden irgendwann einmal münden werden, konnte zum damaligen Zeitpunkt noch niemand ahnen. Heute, an seinem 50. Geburtstag, ist es an der Zeit zurückzublicken. Zurückzublicken auf einen Spieler, der den Golfsport über Jahre, gar Jahrzehnte prägte. Große Erfolge feierte aber auch große Niederlagen hinnehmen musste. Mit Tiger Woods einen alles überstrahlenden Kontrahenten hatte, mit dem er allerdings keine Feindschaft entstehen ließ, sondern ihn sich zum Freund machte. Denn beide hatten dasselbe Ziel: Sich selbst zur weltweiten Marke machen und den Markt- und Stellenwert sowie das Ansehen des Golfsports steigern. Wozu sie in den letzten Jahrzehnten maßgeblich beitrugen. Die erste Position der Weltrangliste erreichte Mickelson allerdings nie.
Er feierte in den letzten 30 Jahren 44 Turniersiege auf der PGA Tour und liegt damit auf Platz sieben in der ewigen Bestenliste. Fünfmal triumphierte er bei Majorturnieren. Einzig die US Open, ausgerechnet die US Open, konnte Phil Mickelson, die Personifizierung des "American Dream" nicht gewinnen. Die am unglaubwürdigsten erscheinende Zahl seiner bisherigen Karriere sind wohl seine Top-10-Platzierungen bei Majorturnieren: 38 Mal gelang Mickelson dieses Kunststück. Wie keine andere Statistik zeigt sie, auf welch beeindruckend hohem Niveau Phil Mickelson über die letzten Jahrzehnte Golf spielte und wie konstant er seine Leistung trotz seines überaus riskanten Spiels abrufen konnte.
Glamour auf und neben dem Platz
Auf und neben dem Platz erfreute sich Phil Mickelson stets großer Beliebtheit. Dabei war er allerdings nie gewöhnlich, er zog die Fans mit seiner ganz eigenen Art in den Bann. Nicht zuletzt durch sein waghalsiges kurzes Spiel. Oftmals streute er den Ball links und rechts neben das Grün. Von guten Chancen konnte man nur sprechen, weil es Phil Mickelson war, der den Ball mit seinem nächsten Schlag von wo auch immer Richtung Grün schickte. Wie durch Magie landete der Ball gefährlich Nahe am Loch und alle fragten sich: "Wie hat er das schon wieder gemacht?".
Auch neben dem Platz hatte Phil Mickelson das gewisse etwas. Gut gelaunt scherzte er mit den Fans, immer einen witzigen Spruch auf den Lippen. Es wirkte bei Mickelson immer so, als sehe er das Golf spielen als sein Hobby an, an dem er auch nach über 40 Jahren auf den Kursen des Landes noch großen Spaß hat. Lässig und ohne übertriebene Verbissenheit präsentierte er sich auf der Tour - und genau dafür liebten ihn die Fans. Phil Mickelson ist der absolute Publikumsliebling der PGA Tour.
Hoffentlich dürfen wir noch viele Jahre des einzigartigen Phil Mickelson genießen. Dem Golfsport wird er wohl noch erhalten bleiben. Denn ohne Golf, so scheint es, kann "Lefty" auch mit 50 Jahren noch nicht so recht. Sicherlich auch, weil er es mehr als Hobby sieht und er die Bürde der Verpflichtung nicht so recht an sich herankommen lässt. Mit dem ersten Platz der Weltrangliste wird es für ihn zwar nichts mehr, aber vielleicht kann er die Golfwelt mit einem überraschenden Turniersieg noch einmal begeistern. Es wäre ihm zu gönnen. Alles gute zum 50. Geburtstag, Phil Mickelson!
