Dass Sergio Garcia auf dem Golfplatz kein Blatt vor den Mund nimmt und seiner Wut freien Lauf lässt, kommt regelmäßig vor. Doch bei der Wells Fargo Championship der PGA Tour rutsche dem Spanier etwas heraus, das womöglich von größerer Tragweite ist.
Doch zunächst zurück zu dem, was Garcias Gemüt erhitzte. Nachdem er seinen Abschlag am zehnten Loch auf der ersten Runde in ein Hindernis geschlagen hatte, musste der 42-Jährige minutenlang suchen, ehe er seinen Ball fand. Zu lang, so die Entscheidung eines "Rules Officials", der Garcia informierte, er hätte die drei Minuten, die ihm für das Suchen zustehen, bereits um 90 Sekunden überschritten. "Das ist absoluter Bullshit", kommentierte Garcia.
Sergio Garcia, frustrated with what he thought was the early start of the clock to look for a lost ball, seemingly telling a rules official…
…I cant wait to leave this tour
…cant wait to get outta here
…just a couple more weeks until I don’t have to deal with you any more pic.twitter.com/k1qRRYbmsF
— The Fried Egg (@the_fried_egg) May 5, 2022
Sergio Garcia schimpft auf die PGA Tour
Aber hier war noch nicht Schluss. Durchs hüfthohe Rough watend fluchte Garcia weiter vor sich hin. Über die Mikrofone war deutlich zu hören, wie er sagte: "Ich kann es nicht erwarten, diese Tour zu verlassen. Ich kann es nicht erwarten, hier raus zu kommen." Lässt das schon Rückschlüsse auf seinen Verbleib auf der PGA Tour zu? Der US-Masters-Champion von 2017 wird seit Wochen mit der von Saudi-Arabien finanzierten LIV Golf League in Verbindung gebracht und gehört wohl zu mindestens einem Dutzend Spielern, die um Freigabe für das erste Event des Konkurrenz-Circuits gebeten haben. Für das erste Turnier der hochdotierten Serie könnte die PGA Tour noch Straffreiheit walten lassen, doch wer sich dauerhaft an die Saudis bindet, für den wird es kein zurück auf die wichtigste Tour der Welt geben. Damit drohen zumindest die Verantwortlichen seit Monaten.
Garcia rettete an der Zehn übrigens das Par und bekam nach der Runde auch noch Recht. Der Schiedsrichter habe die Zeit, die der Spanier zum Überqueren eines Wasserhindernisses brauchte, um seinen Ball zu erreichen, nicht berücksichtigt. Sein Ball wäre also noch im Spiel gewesen und Garcia hätte keine Gelegenheit gehabt, die Spekulationen um seinen Verbleib auf der PGA Tour anzuheizen.