Die Tour Championship 2024 steht vor der Tür und verspricht eines der spannendsten Turniere des Jahres zu werden. Das Saisonfinale der PGA Tour, das erneut im East Lake Golf Club in Atlanta ausgetragen wird, hat dieses Jahr eine besondere Brisanz. Nicht nur der mit 25 Millionen Dollar dotierte Siegerpreis sorgt für Aufsehen, sondern auch die tiefgreifenden Veränderungen am Austragungsort, die das Turnier zu einer neuen Herausforderung für die 30 besten Spieler der FedEx Cup-Saison machen.
PGA Tour Saisonfinale in East Lake: Ein völlig neues Erlebnis
Zum 24. Mal kehrt die Tour Championship nach East Lake zurück, doch in diesem Jahr ist alles anders. Der Golfplatz, der ursprünglich 1904 eröffnet wurde, wurde von Architekt Andrew Green umfassend renoviert. Diese Renovierung verleiht dem Platz eine völlig neue Identität. Green, der zuvor Oak Hill für die PGA Championship umgestaltet hatte, hat sich bei East Lake auf historische Luftaufnahmen aus dem Jahr 1949 gestützt, um den Kurs in eine moderne, aber dennoch klassische Herausforderung zu verwandeln.
„Das ist nicht der gleiche Golfplatz,“ bemerkte Scottie Scheffler, derzeit die Nummer 1 der Weltrangliste, nachdem er die neuen Front Nine gespielt hatte. Xander Schauffele, einer der erfolgreichsten Spieler in East Lake der letzten Jahre, zeigte sich noch deutlicher: „Das ist ein komplett neuer Kurs. Alles, was ich über diesen Platz wusste, zählt nicht mehr.“
Die Veränderungen sind tiefgreifend: Jede Tee-Box, jedes Fairway, jedes Grün und jeder Bunker wurden neu gestaltet. Besonders hervorzuheben sind die tiefen Bunker rund um das 18. Grün und das verkürzte 8. Loch sowie die Verlängerung des 14. Lochs, das jetzt als Par 5 gespielt wird. Ein Highlight erwartet die Fans auf dem 15. Loch. Dort wurde das älteste Inselgrün der USA neu gestaltet und dürfte zu einer großen Herausforderung für die Spieler werden.
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Das Format: Spannung pur garantiert
Seit 2019 verwendet die PGA Tour für die Tour Championship ein neues System, um sicherzustellen, dass es nur einen Gesamtsieger für das Turnier und den FedExCup gibt. Das System der "FedExCup Starting Strokes" belohnt die Spieler basierend auf ihrer Leistung in der Saison und den vorhergehenden Playoffs, indem sie mit einem Vorsprung in das Finalturnier starten. Der Führende des FedExCups beginnt die Tour Championship mit zehn Schlägen unter Par, während die anderen Spieler gestaffelt nach ihren Platzierungen im FedExCup starten. Am Ende gibt es nur einen Sieger, der sowohl die Tour Championship als auch den FedExCup gewinnt.
Favoritencheck: Wer holt sich den Sieg?
Das Teilnehmerfeld für die Tour Championship der PGA Tour besteht aus den Top 30 der FedEx Cup-Rangliste, wobei jeder Spieler je nach Platzierung mit einem Vorsprung oder Rückstand startet. Scottie Scheffler beginnt das Turnier mit -10, gefolgt von Xander Schauffele bei -8 und Hideki Matsuyama bei -7. Dieses Format, das seit einigen Jahren angewendet wird, sorgt für zusätzlichen Druck und strategische Tiefe.
Scottie Scheffler ist unbestritten der Mann, den es zu schlagen gilt. Mit sechs Siegen in dieser Saison, darunter der Masters-Titel und der Sieg beim "THE PLAYERS", hat er seine Dominanz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Doch trotz seines Vorsprungs von zwei Schlägen auf Schauffele, bleibt das Rennen offen. Scheffler kennt die Bedeutung eines guten Starts in diesem Format nur zu gut, nachdem er im letzten Jahr als Führender gestartet, aber nicht gewonnen hat.
Xander Schauffele wiederum hat eine besondere Beziehung zu East Lake. Obwohl der Platz jetzt kaum wiederzuerkennen ist, hat Schauffele in den letzten Jahren konstant gute Leistungen abgerufen. Er konnte bereits 2017 die Tour Championship gewinnen und hat sich dieses Jahr mit Siegen bei der PGA Championship und der British Open in die Elite der Golfwelt geschossen. Er wird alles daransetzen, seinen zweiten Titel in Atlanta zu holen.
Rory McIlroy, der dreimalige Tour Championship-Gewinner, wird dieses Jahr nicht als Favorit gehandelt, obwohl er bereits bewiesen hat, dass er in East Lake triumphieren kann. McIlroy hatte in dieser Saison Schwierigkeiten, konstant gute Leistungen zu erbringen, und startet mit einem Rückstand von sechs Schlägen. Dennoch darf man den Nordiren nie abschreiben, wenn es um große Turniere geht.
Ludvig Aberg ist ein weiterer Spieler, den man im Auge behalten sollte. Der Schwede spielte bei nahezu jedem Großevent in diesem Jahr um den Sieg mit und bewies auch in den ersten zwei Events der FedExCup-Playoffs das jeder Zeit mit ihm zu rechnen ist. Auf Scheffler hat Aberg fünf Schläge Rückstand.
Sepp Straka ist als einziger deutschsprachiger Spieler für das Saisonfinale qualifziert. Der Österreicher startet mit neun Schlägen Rückstand auf Scottie Scheffler und bräuchte wohl vier Ausnahmerunden um ganz oben anzuklopfen. Eine Platzierung unter den ersten fünf ist für den Österreicher aber durchaus möglich.