Der Druck aus dem Nahen Osten wird immer größer. Eine Super Golf League (SGL) schwebt seit langem im Raum, Greg Norman investiert in die Asian Tour und wird wohl bald Commissioner einer neuen Liga, die vom Geld aus Saudi-Arabien unterstützt wird. Die Angst, Top-Stars könnten sich einer neuen Super League mit festen Antrittsgeldern anschließen, veranlasst nun wohl auch die PGA Tour zum Handeln. Die European Tour hatte erst diese Woche angekündigt, ihre Partnerschaft mit DP World zu intensivieren und ab der kommenden Saison mit neuem Namen aufzulaufen - mit Geld aus Dubai.
Nun sieht sich offenbar auch die PGA Tour um Commissioner Jay Monahan gezwungen, nach dem Player Impact Programm, dem drohenden Ausschluss von Tour und Majors und der Allianz mit der European Tour eine weitere Vorkehrung zu treffen, die Top-Stars davon abzuhalten, die Seiten zu wechseln und dem Lockruf des Geldes zu folgen. Dabei versucht die Tour, Golf Saudi mit deren eigenen Waffen zu schlagen: eine neue Turnierreihe mit festem Antrittsgeld und einem möglichen Teamwettbewerb. Das berichtet "golfweek", die sich auf eine anonyme Insiderquelle beruft.
PGA Tour: Turniere mit festen Antrittsgeldern?
Demnach beabsichtigt die PGA Tour jährlich vier bis sechs neue Events, die außerhalb der USA in Europa, Asien und dem Nahen Osten stattfinden sollen, zu veranstalten. Geplant seien Turniere mit 50 bis 60 Teilnehmern ohne Cut, wobei noch nicht feststehe, nach welchen Kriterien diese Spieler ausgewählt würden, ob nach der Weltrangliste oder dem FedExCup-Ranking. Die Quelle von "golfweek", einer "Führungskraft aus der Branche", berichtet außerdem davon, dass zwar noch keine genauen Summen feststünden, das Preisgeld sich aber mehr auf feste Prämien konzentriere als auf leistungs- und platzierungsabhängige Entlohnung. Zudem stehe auch noch ein Team-Format im Raum.
Die PGA Tour gab auf Nachfrage von "golfweek" keine genauen Auskünfte, sei aber "absolut immer auf der Suche nach unserem zukünftigen Produkt und Terminkalender, mit allen Optionen auf dem Tisch in Bezug auf Felder, Formate und Turnierorte, insbesondere in Anbetracht unserer fortschreitenden strategischen Allianz mit der European Tour," so ein Sprecher der Tour. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch keine Details oder Entscheidungen getroffen worden."
Eventserie ab Herbst 2023
Die neue Turnierserie könnte also, ähnlich den WGC-Events, gemeinsam mit der European Tour veranstaltet werden und soll ab dem Herbst 2023 oder dem darauffolgenden Jahr starten. Der Herbstkalender der PGA Tour soll dabei nicht ersetzt und das Race-to-Dubai-Finale der European Tour nicht untergraben werden. Um die Top-Spieler, die an den neuen Turnieren teilnehmen sollen, nicht im FedExCup zu benachteiligen, soll auch da eine Lösung gefunden werden, berichtet der Insider.
Die PGA und European Tour bereiten sich offenbar für den großen Angriff der Saudis vor. Die Ankündigung von Commissioner Jay Monahan, Spieler, die die Seiten wechseln, würden von den Majors und dem Ryder Cup ausgeschlossen, reichen der Tour offensichtlich nicht. Es werden mehr und mehr Anreize geschaffen, der PGA Tour treu zu bleiben - in Form von Geld.