Schwieriger hätte die Finalrunde des Memorial Tournament für die Profis auf der PGA Tour nicht werden können. Die Grüns waren bretthart, die Fahnen konnten kaum knapper gesteckt werden, und wer im Rough lag, hatte mächtig Probleme, den Ball herauszubekommen. Während der Entscheidung in Jack Nicklaus' Muirfield Village Golf Club in Ohio, Dublin, kam dann auch noch ordentlich Wind und Regen hinzu. Am Ende des Tages brachte Jon Rahm seinen Vorsprung über die Ziellinie und krönte sich zum Champion.
Jon Rahm gewinnt auf der PGA Tour
Mit vier Schlägen Vorsprung ging es für Jon Rahm in die finale Runde des Memorial Tournament. Der 25-jährige Spanier spielte die ersten drei Tage formidabel auf und blieb immer unter Par. Auch auf den ersten neun Bahnen sah es erneut gut aus für "Rahmbo". Mit zwei Schlaggewinnen hielt er seinen ärgsten Verfolger - Ryan Palmer - auf Distanz und hatte zwischenzeitlich sieben Schläge Vorsprung auf seinen amerikanischen Kontrahenten.
Während der 43-jährige Palmer die zweiten neun Löcher even Par spielte und ein Tagesergebnis von 74 Schlägen (+2) ins Clubhaus brachte, ließ Rahm etwas federn: Erst zog sich der Baske ein Doppelbogey an der elften Spielbahn zu, dann kassierte er zwei Strafschläge an der 16, nachdem sich der Ball beim Ansprechen bewegte und er ihn nicht wieder in die ursprüngliche Position zurücklag:
Auch wenn sein Vorsprung schmolz, ließ sich Rahm nicht aus der Ruhe bringen, rettete die letzten beiden Spielbahnen mit Up and Downs zum Par und krönte sich zum Champion. "Mein kurzes Spiel war die ganze Woche über unglaublich", erklärte der jetzt vierfache PGA-Tour-Sieger im Anschluss. "Zum Glück habe ich aus meinen Fehlern gelernt und bin jedes Mal ein bisschen besser geworden, und heute war ein klares Beispiel dafür. Ich hätte viele Male komplett die Kontrolle verlieren können. Vielleicht hätte ich es in der Vergangenheit getan, aber ich habe es nicht getan. Ich habe einfach weiter gekämpft."
Nummer eins der Welt
Mit dem Sieg in Muirfield Village schnappte sich Rahm nicht nur seinen vierten Titel auf der PGA Tour, sondern ist erstmals in seiner Karriere auch die Nummer 1 der Welt. Nach der Golflegende Severiano Ballesteros ist Rahm erst der zweite Spanier überhaupt, dem das gelang. "Ich glaube, mit 13 oder 14 Jahren habe ich angefangen, auf dieses Ziel hinzuarbeiten, und alles, was ich im Golf getan habe, war es die Nummer 1 in der Welt und der beste Spieler zu werden", machte Rahm deutlich.
Jon Rahm ist der zweite spanische Weltranglistenerste der Golfgeschichte. Welche Europäer sonst noch an der Spitze thronten, erfahren Sie hier:
Hartes Pflaster in Muirfield Village
Wie schwer die Finalrunde beim Memorial Tournament war, ließen die Scores erahnen. Nur fünf Spieler konnten am Sonntag überhaupt unter Par spielen, das beste Ergebnis brachte Matthew Fitzpatrick mit vier unter ins Clubhaus. Weltklassespieler wie Tony Finau (+6), Phil Mickelson (+6) oder Brooks Koepka (+8) spielten Ergebnisse, wie man sie nur selten sieht. Sepp Straka, der als einziger Österreicher den Cut schaffte, wurde bei einem Turnierergebnis von elf über 61..
Impressionen aus dem wunderbare Muirfield Village Golf Club, das Zuhause des Memorial Tournament.