Die zweite Runde der RBC Canadian Open hatte es in sich. Auf der PGA Tour unterboten sich die Stars mit tiefen Scores, auch von deutschesprachiger Seite. Vor dem Wochenende sitzen Scott Brown und Matt Kuchar an der Spitze, gefolgt von Brandt Snedeker, der die Zuschauer mit einer 60er Runde in Atem hielt und Nick Taylor, der vor Heimpublikum zur Höchstform aufläuft.
PGA Tour: Sepp Straka und Stephan Jäger drehen auf
Sepp Straka und Stephan Jäger gaben in der zweiten Runde ordentlich Gas. Straka mit einer 65er Runde, Jäger sogar mit einer 64er Runde. Straka hatte nach dem ersten Durchgang allerdings die bessere Ausgangsposition und schob sich so bis auf den geteilten 13. Platz vor. Drei Birdies in Folge auf seiner Front Nine eröffneten seine starke Runde, vier weitere Schlaggewinne innerhalb der ersten fünf Löcher der Back Nine brachte ihm sogar zwischenzeitlich den alleinigen zweiten Platz im Leaderboard ein. Zwei unachtsame Bogeys gegen Ende seiner Runde und die Nachmittagsflights, die mit den tiefen Scores mehr als mithalten konnten bedeuteten zwar "nur" einen Platz in den Top 15, zeigen aber das Angriffspotential, das am Wochenende besteht.
Angreifen konnte auch Stephan Jäger. Nach der ersten Runde nicht einmal innerhalb der Top 100 des Feldes, brauchte er eine große Runde, um sich ins Wochenende zu spielen und die lieferte er auch ab. Ein glühend heißer Putter half ihm dabei. Neun Ein-Putts lochte er am Freitag, sechs davon auf den ersten neun Löchern. Die 64 katapultierte ihn auf den geteilten 25. Platz. Alex Cejka hingegen reichte seine 69er Runde nicht aus, um in den Moving Day vorzurücken, zu tief wurde bei der Konkurrenz geschossen und er verpasste den Cut um einen Schlag.
Brandt Snedeker stellt Canadian-Open-Rekord ein
Auch die beiden Spitzenreiter Matt Kuchar und Scott Brown trumpften mit tiefen Runden auf, sie unterschrieben je eine 63. Dazu hatte sie Brandt Snedeker inspiriert, der am Vormittag den Platz auseinander nahm und den Turnier-Rekord von 60 Schlägen einstellte. Nach neun Löchern lag Snedeker vier Schläge unter Par und drehte auf den zweiten Neun noch einmal auf. Ein Egale und eine Putt-Performance wie von einem anderen Stern führten ihn zu seinen zehn Schlägen unter Par.
"Ich habe keine Angst vor tiefen Scores. Solche Tage passieren nicht oft", sagte Snedeker nach der Runde gegenüber der PGA Tour. "Ich freue mich oft sogar mehr, wenn ich fühle, dass es so einer sein könnte. Meistens wird man total fertig gemacht, deshalb muss man das ausnutzen." Erst im August hatte der Amerikaner bei der Wyndham Championship eine 59er Runde gespielt. Für die Spitze reichte es am Freitag zwar nicht, immerhin war Snedeker vom 59. Rang in die Runde gestartet, erntete ihm aber die Anerkennung seiner Tour-Kollegen.
Neben vier starken Kanadiern in den Top 10 konnten auch andere große Namen sich ihre Chancen für das Wochenende erhalten. Rory McIlroy, der zum ersten Mal in Kanada antritt, liegt, trotz Schwierigkeiten vom Tee aus, gleichauf mit Sepp Straka auf dem geteilten 13. Platz, fünf Schläge hinter den beiden Führenden. Titelverteidiger Dustin Johnson, der nach einem schwachen Auftakt sogar um den Cut bangen musste, sicherte sich mit einer 65er Runde einen Platz im Wochenende.