"Natürlich" falle das Fazit nach seiner ersten Teilnahme an der Players Championship "positiv" aus, sagte Matti Schmid nach der Finalrunde im TPC Sawgrass im Interview bei Sky. Gerade hatte er mit einer Even-Par-Runde das höchst dotierte PGA-Tour-Event abgeschlossen und freute sich sichtlich über seinen geteilten 26. Platz. Auf dem Weg dahin hatte er nicht nur tolles Golf gezeigt, sondern zwischendrin auch noch sich und dem Rest der Welt bewiesen, dass er auf der großen Bühne ganz vorn mitspielen kann.
Am Freitag gegen 15:30 Uhr (deutsche Zeit) leuchtete der Name Matti Schmid ganz oben im Leaderboard auf. Der 26-Jährige lag in geteilter Führung und hielt sich mit acht unter Par bis zum Rundenende in der Spitzengruppe. Und das bei einem Event, bei dem die absoluten Topstars der PGA Tour alle am Start sind. Und so nannte Schmid, nach den Highlights der Woche gefragt, seine zwischenzeitliche Führung, neben dem Eagle zum Abschluss der zweiten Runde, als schönstes Erlebnis. "Das sieht man gerne", kommentierte der Silbermedaillengewinner der Open Championship 2021 (Auszeichnung für den besten Amateur im Turnier). Und das sehen natürlich auch alle deutschen Golffans gerne.
Matti Schmid entwickelt sich stetig weiter
Schon eine Woche zuvor hatte sich Schmid in verbesserter Form gezeigt, war bei der Puerto Rico Open im letzten Flight in die dritte Runde gestartet und hatte schlussendlich eine Top-10-Platzierung erzielt. Die Anzeichen für ein Aufblühen der größten deutschen Golfhoffnung seit Martin Kaymer verdichten sich nach einer harten Rookie-Saison auf der besten Golftour der Welt. Stets betont Schmid, dass der Lerneffekt in den USA viel größer sei, auch wenn in Europa vielleicht bessere Ergebnisse zu erzielen wären.
"Donnerstag und Freitag habe ich super gespielt, am Wochenende war es eher ein Kampf", fasste er die Turnierwoche im Golfclub mit dem berühmtesten Inselgrün der Welt zusammen. "Ich war nicht mehr ganz so gut vom Tee und auch Short Game und Putting waren nicht mehr so gut", sagte er bei Sky. Analyse hin oder her, er habe "alles gegeben".
"Es ist unheimlich anstrengend, aber es macht enorm viel Spaß"
Erfrischend sind nicht nur seine Leistungen, sondern auch, wie er sie einordnet. Schmid könnte sich auch über verpasste Chancen ärgern, die guten Ausgangspositionen nicht genutzt zu haben. Doch öffentlich freut er sich viel mehr darüber, sich in diese Positionen gebracht zu haben und aus ihnen lernen zu können. Er ist kein Überflieger, der mit Anfang 20 aus dem College auf die PGA Tour wechselte und sofort siegte, sondern ein akribischer Arbeiter, der seinen Weg Schritt für Schritt geht. Ihm dabei zuzusehen und zuzuhören ist ein große Freude.
Auch wenn Schmid am Wochenende der Players Championship nicht mehr ganz mithalten konnte, sind Glanzlichter wie die geteilte Führung bei der Players oder der Puerto Rico Open für ihn unbezahlbare Erfahrungen, die ihn näher an weitere Top-Platzierungen oder gar einen ersten Sieg auf der PGA Tour bringen. "Wenn man vorn dabei ist, ist das unheimlich anstrengend", gab Schmid am Sonntag zu, "aber es macht enorm viel Spaß." Enorm viel Spaß macht es auch, einem Athleten wie Schmid dabei zu erleben, wie er sich stetig weiterentwickelt und besser wird. Gern mehr davon, Matti!