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Profigolfer Michael Kim: „Es ist wirklich eine Welt, in der jeder jeden verschlingt“

25. Sep. 2024 von Elias Scharner in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Michael Kim (Foto: Getty)

Michael Kim (Foto: Getty)

Der Profigolfer Michael Kim ist bekannt dafür, in den Sozialen Medien Insiderinformationen aus der Welt des Profigolfs mit seinen Followern zu teilen. Dieses Mal schreibt der 31-Jährige über den Kontakt mit Spieleragenten, Erfahrungen, Gerüchte und die unterschiedlichen Agenturen. Er geht auch auf das Thema Werbedeals ein und welchen Unterschied dabei die Wahl der Agentur macht.

Wenn man mit dem College fertig und ein wirklich guter Spieler sei, dann würden sich Spielermanager entweder direkt oder beim Collegegolf-Teamchef melden. [...] Als Spieler sei man sich nicht sicher, wem man vertrauen solle, außer man kenne den Manager durch jemanden anderen. Es gebe viele Beispiele von Agenten, die Spieler bestehlen würden, so Michael Kim.

Der US-Amerikaner weiß, von was er spricht, denn er war selbst ein Spitzengolfer im College. Für seine Leistungen erhielt Kim den Jack Nicklaus und den Haskins Award - beides sind prestigeträchtige Auszeichnungen für den Spieler des Jahres im US-Collegegolf. Solche Auszeichnungen bringen natürlich die Aufmerksamkeit von mehr und größeren Agenturen, welche die Chancen auf bessere Werbedeals steigen lassen.

Das extremste Beispiel ist wohl Tiger Woods, der in seiner Amateurzeit schon so für Aufmerksamkeit und Staunen sorgte, dass er von Nike bereits vor seinem ersten Turnier als Profi einen Millionenvertrag erhielt. Verhandelt hat diesen Deal Hughes Norton vom damals mächtigen Management IMG, das von Mark McCormack gegründet wurde.

Angebote an bereits unter Vertrag stehende Spieler

Zurück zu Michael Kims Tweets. Der US-Amerikaner schreibt weiter: "Es ist wirklich eine Welt, in der jeder jeden verschlingt. Ich habe Gerüchte gehört, wonach Spieler bei einem Agenten unterschreiben wollten und dann plötzlich ein anderer Agent mit einem wirklich guten Angebot auftauchte, und der Spieler unterschrieb schließlich bei dem neuen Agenten für den Vertrag. Einige der zwielichtigeren Agenten kommen auf einen Spieler zu, obwohl er bereits unter Vertrag ist, und versprechen ihm ein besseres Angebot oder werfen einen oder zwei Sätze ein, um Zweifel zu wecken."

Große oder kleine Agentur?

In einem weiteren Tweet schildert Michael Kim die Entscheidung aus Spielersicht: "Als Spieler muss man sich entscheiden, bei welcher Agentur man unterschreiben möchte. Eine größere Agentur mit vielen Namen, wie Wasserman, oder eine kleinere Agentur. Größere Agenturen haben bereits etablierte Verbindungen und können durch ihre größeren Spieler sogar bestimmte Deals oder sogar exemptions für Turniere bekommen. Der Nachteil ist jedoch, dass man aufgrund der großen Anzahl von Spielern in gewisser Weise um den gleichen Kuchen innerhalb der Agentur konkurriert. Wenn ich weiß, dass ein gleichrangiger Spieler innerhalb der Agentur einen neuen Vertrag erhält, kann man sich fragen, warum ich diesen Vertrag nicht bekommen habe. Bei einer kleineren Agentur muss man sich darüber keine Gedanken machen, weiß aber auch, dass der Agent im Allgemeinen nicht so viel Macht oder Einfluss in der Branche hat. Du kannst der "big fish" sein und wissen, dass alle großen Deals möglicherweise über dich laufen."

Kim schreibt von Agenturen, die die Macht hätten, Exemptions für Turniere zu ergattern. Exemptions sind in etwa wie Wildcards zu betrachten, werden also an Spieler vergeben, die noch nicht für das jeweilige Turnier qualifiziert sind. Eine Agentur zu wählen, die gute Kontakte zu Turnierveranstaltern beziehungsweise zu Hauptsponsoren von Events hat, könnte somit von Vorteil sein. Das Management könnte einen Sponsorendeal mit einem Turnier-Titelsponsor verhandeln, um dadurch in weiterer Folge vielleicht eine Turniereinladung zu erhalten. Für Spieler, die zum Beispiel nicht für ein hochdotiertes Event qualifiziert sind, ist das eine zusätzliche Chance. Die besten Möglichkeiten haben natürlich bekannte Spieler, die einmal an der Weltspitze waren.

In seinen letzten zwei Tweets zum gesamten Thema schreibt Kim noch über seine persönlichen Präferenzen und Erfahrungen.

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