Die Zurich Classic mit ihrem unkonventionellen Team-Modus und die GolfSixes, bei denen auf der European Tour auch einige Damen mit an den Start gehen, gießen dieser Tage erneut Öl in die feurige Idee eines Events auch auf der anderen Seite des Atlantik, bei dem Pros und Proetten Seite an Seite auf den Platz gehen.
PGA-Tour-Chef Monahan: "Nur eine Frage der Zeit"
LPGA-Kopf Mike Whan hatte sich bereits am Freitag gegenüber dem "Golf Channel" sehr geneigt gegenüber der Idee geäußert, ein Event zu schaffen, bei dem weibliche und männliche Profigolfer gemeinsam aufteen und gesagt, es gebe "ein Team aus Repräsentanten beider Organisation, die verschiedene Ansätze untersuchen." Ihm persönlich sei egal, ob es sich um ein offizielles Event mit voller Feldstärke handele oder "eine Art Event mit gemischten Teams oder einer begrenzten Anzahl Spieler, das für's Fernsehen konzipiert wird."
Zwei Tage später zog nun auch PGA Tour Commissioner Jay Monahan im Gespräch mit dem "Golf Channel" nach: "Wer sind sehr interessiert daran, Männer und Frauen in der selben Woche und im selben Wettbewerb gemeinsam auf den Platz zu bekommen," sagte er, "ich danke, das ist etwas, das man in Zukunft sehen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit. Es ist sehr aufregend und interessant."
Ursprünglich war offenbar sowohl von Seiten der PGA Tour als auch der LPGA Tour das Tournament of Champions zu Jahresbeginn als mögliches gemischtgeschlechtiges Event angedacht gewesen, allerdings plant die amerikanische Damentour im kommenden Jahr ein eigenes Event für ihre Siegerinnen der vergangenen Saison.
Proetten auf der PGA Tour - ein seltenes Bild
Bisher ist es eine Seltenheit, dass einzelne LPGA-Tour-Spielerinnen sich bei Herrenturnieren versuchten - Annika Sörenstam wurde hier 2003 zur Pionierin, als sie im texanischen Fort Worth bei der Bank of America Colonial als erste Frau seit 1945 mit ihren männlichen Kollegen aufteete, Michelle Wie und Lexi Thompson taten es ihr Jahre später nach. Im Dezember erst belegte Thompson gemeinsam mit ihrem Teampartner Tony Finau den geteilten vierten Platz beim QBE Shootout auf der PGA Tour.
Auf der European Tour hingegen halten am kommenden Wochenende bei den GolfSixes erstmals auch die Damen Einzug. Hierfür sorgt bei dem noch recht jungen Format die Einführung von Wildcard-Teams. Von den 16 Zwei-Mann/Frau-Teams haben drei zumindest weibliche Beteiligung. Während als englisches Damenteam Georgia Hall und Charley Hull in den Kampf um den Sieg bei dem zweitätigen Wettbewerb ziehen, wird die ebenfalls aus England stammende Mel Reid mit der Spanierin Carlota Ciganda das europäische Damenteam stellen. Ryder-Cup-Kapitän Thomas Björn und Solheim-Cup-Kapitänin Catriona Matthew werden hingegen als Captains Team als erstes gemischtgeschlechtliches Profi-Team, das je in einem professionellen Matchplay-Event antrat, Golfgeschichte schreiben.