Vor rund einem Monat verstarb Paul Thomas, Großvater von Justin Thomas, im Alter von 89 Jahren. Justin Thomas erfuhr davon während der Waste Management Phoenix Open und ging seitdem durch eine schwierige Phase. Einen Monat später gewinnt er erstmals bei der Players Championship im TPC Sawgrass.
Justin Thomas: "Beschissene Monate"
"Bizarr ist wohl eine Untertreibung. Es waren beschissene Monate", sagte der Players Champion angesprochen auf die turbulenten letzten Wochen. "Ich habe Dinge in meinem Leben erlebt, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie passieren würden. Opa zu verlieren war schrecklich, und eine Runde Golf spielen zu müssen, um damit fertig zu werden, und dann auch noch nicht gut zu spielen, das war einfach eine Menge. Es hat mich mental sehr belastet." Paul Thomas war selber auf der PGA Tour unterwegs und vererbte die Golf-Gene an seinen Sohn Mike und seinen Enkel Justin.
Justin Thomas hatte nach einem geteilten 13. Rang bei der Waste Management Phoenix Open zwei Wochen später beim Genesis Invitational den Cut verpasst. "Ich habe nie daran gedacht, nicht zu spielen. Ich kenne ihn einfach, vor allem habe ich mit meiner Oma gesprochen und sie meinte, er wird wollen, dass du spielst und ich wusste, dass er es will. Er wäre sehr böse auf mich, wenn er herausgefunden hätte, dass ich nicht gespielt habe. Aber ja, das war die härteste Runde Golf, die ich je gespielt habe. Ich war nicht in der Verfassung, ein Golfturnier gewinnen zu wollen, aber ich habe es für ihn versucht. Das war die Hauptsache."
"Gleichzeitig war es einfach so, wie es war. Wenn ich zu diesen Turnieren kommen und eine Chance auf den Sieg haben wollte, dann musste ich mich zusammenreißen und darüber hinwegkommen. Wenn ich eine Selbstmitleidsparty schmeißen oder mich selbst bemitleiden wollte, dann gibt es keinen Grund, hier aufzutauchen. Dann ich kann zu Hause bleiben, bis ich mich bereit fühle", so Thomas. "Ich hatte das Gefühl, dass ich im Kopf gut genug war, um spielen zu können. Ich habe nur nicht gut gespielt. Und als ich einmal nicht gut gespielt habe, wurde es zu einem Schneeball."
It was an emotional win for the entire Thomas family. ❤️ pic.twitter.com/8qXQKd3Ma2
— PGA TOUR (@PGATOUR) March 15, 2021
Bei der Players Championship konnte Justin Thomas trotz der Umstände mit einem Rekord-Wochenende die Aufholjagd starten und den Titel holen. Er denke jeden Tag an seinen Großvater, auch am Morgen des Finaltages. "Aber dann als ich meinen Vater die 18 hochlaufen sah, war das erste Mal seit dem Abschlag auf der 1, dass ich wirklich an ihn gedacht habe", erklärte der jetzt 14-fache PGA-Tour-Gewinner.
Fans sorgen für Gänsehaut: "Das ist der Grund, warum wir alle spielen"
Bei der Players Championship waren auch endlich wieder Fans am Rand dabei. Bei Thomas' letzten Sieg in Memphis beim World Golf Championships-FedEx St. Jude Invitational im August letzten Jahres waren noch keine Zuschauer zugelassen. "Das ist nicht einmal annähernd vergleichbar. Ich kann nicht einmal versuchen, es zu erklären. Es ist wie ein Geldspiel mit deinen Kumpels und dann ist es wie ein Spiel vor 10.000 Leuten. Es ist schwer zu erklären, aber man ist nervös", gab der 27-Jährige angesprochen auf die Rückkehr der Fans zu.
"Es ist einfach bizarr. Die Haare auf meinen Armen, im Nacken und an den Beinen standen aufrecht, als ich zum 17. Grün ging. Nur wegen der Fans und der Momente auf der 17, der 18 und den anderen Löchern. Das ist etwas, das so schwer zu erklären ist. Aber es hat sich toll angefühlt. Das ist der Grund, warum wir alle spielen", so der strahlende Sieger. "Diese Woche war riesig! Wieder so eine große Meisterschaft vor den Fans zu gewinnen ist unglaublich. Es hat mich mental, physisch und emotional gefordert und ich bin sehr stolz auf mich, dass ich es geschafft habe."
Justin Thomas gewinnt die PLAYERS Championship 2021 nach einer dritten und vierten Runde für die Geschichtsbücher. Die besten Bilder seines Finaltages.