Ungewöhnlich hoch sind die Scores diese Woche auf der PGA Tour. Statt der üblichen 20 unter Par liegt der Führende, Tommy Fleetwood, nach drei Runden gerade einmal fünf Schläge unter dem Platzstandard. Ist es Zufall, dass unter den ersten Sieben nur zwei Amerikaner zu finden sind? Gleich drei Engländer finden sich unter den ersten Vier. Europäer kämen mit schwierigen Plätzen besser zurecht, heißt es immer wieder. Diese Woche könnten sie den Beweis antreten.
Fleetwood, der sich mit einer 67 (-3) an die Spitze des Feldes setzte, hat dabei die besten Chancen, seinen ersten Sieg auf der PGA Tour klar zu machen. Zwar steht der 29-Jährige schon eine ganze Weile unter den besten 20 der Welt, dennoch hat er bislang noch nie auf der wichtigsten Tour der Welt gewonnen. Mit einem Schlag Abstand (gesamt -4) folgt Brendan Steele (USA), einen weiteren Schlag dahinter Fleetwoods Landsmänner Luke Donald und Lee Westwood.
Major-Setup und schwierige Bedingungen
"Es wäre ein Sieg auf einem großartigen Golfplatz", blickte Fleetwood im PGA National in Florida voraus und ergänzte: "Auf einem schwierigen Golfplatz." Vergleiche mit dem Setup eines Major-Kurses werden schon die gesamte Woche bemüht. Da am Samstag der Wind zusätzliche Schwierigkeiten machte, blieben lediglich elf Spieler unter Par. "Wer hier gewinnt", so mutmaßte Fleetwood, "hat bewiesen, dass er ein Allrounder ist. Ich will überall gewinnen, wo ich spiele, natürlich auch auf der PGA Tour. Bisher hat das nicht geklappt."
Westwood und Donald sind beide Veteranen auf der PGA Tour. Doch als sie zuletzt eine Trophäe in den USA überreicht bekamen, war Fleetwood fast noch ein Teenager. Westwood siegte vor über zehn Jahren zum letzten Mal, Donalds letzter Erfolg datiert auf 2012 zurück. Nun haben die beiden Engländer eine gute Chance, ihre Namen erneut in die Geschichtsbücher des Golfsports zu schreiben.