Nach einem Jahrzehnt ohne Titel, spielte sich Lucas Glover beim John Deere Classic auf der PGA Tour, eine Woche vor der traditionsreichen British Open, bei der er 2011 nach 36 Löchern führte, mit einer eindrucksvollen Finalrunde zum Sieg. Er verweist Ryan Moore und Kevin Na auf den geteilten zweiten Rang, beendet eine fast ewig erscheinende Phase ohne Turniererfolg, in der er nie den Glauben an sich verlor, und qualifiziert sich damit für das letzte Majorturnier des Jahres.
Lucas Glover gewinnt nach einem sieglosen Jahrzehnt
"Ja, es waren schwierige 10 Jahre", konstatiert Glover anschließend, "aber ich habe nie meinen Glauben verloren, nie meinen Antrieb, nie mein Selbstvertrauen. Ich wusste immer, dass es in diesem Spiel keine Garantie gibt. Es kann an einem Tag einfach sein und am nächsten sehr, sehr, sehr schwer." Die Karriere von Lucas Glover zeigt, wie erbarmungslos der Golfsport sein kann - wie wenig zwischen Ruhm und Überlebenskampf liegt.
2009 war Glover einer der besten Golfer der PGA Tour. Er spielte sich bei der PGA Championship auf den fünften Rang, nachdem er zwei Monate zuvor auf Long Island unweit von New York seinen ersten Majortitel bei der US Open gewonnen hatte. 2011, zwei Jahre später, gewann er erneut auf der PGA Tour - seitdem blieb sein Trophäenschrank unangetastet. Glover wurde Vater, erlebte schwierige Jahre, in denen er auf die Korn Ferry Tour ausweichen musste und um seine PGA Tour Tourkarte kämpfte. Doch die Leidenschaft für das Spiel verlor er nie - und sein eiserner Glauben daran, dass er es noch einmal schaffen kann, zahlte sich aus.
Lucas Glover startete mit einigen Schlägen Rückstand auf die Spitze ins Finale. Gleich auf den ersten beiden Bahnen lochte er Birdies und machte den Rückstand wett. Der entscheidende Lauf zum Titel gelang ihm auf der Back Nine. Ausgehend von der 12. Bahn spielte der 41-Jährige vier Birdies in Folge. Immer wieder platzierte er den Ball eindrucksvoll neben die Fahnen des TPC Deere Run und behielt auf den Grüns ein ruhiges Händchen.
Leader @Lucas_Glover_ is dialed in ?
He tapped in the putt for his fourth birdie in a row and a 2-shot lead. pic.twitter.com/pp8Lg7pUQ6
— PGA TOUR (@PGATOUR) July 11, 2021
Am Ende des Finaltages stand einer 64 auf seiner Scorekarte und er hielt erstmals seit einem Jahrzehnt wieder eine PGA-Tour-Trophäe in seinen Händen - und für ihn noch wichtiger: erstmals vor den Augen seiner beiden Kinder. "Meine größte Motivation, als Tiger sein letztes Masters gewann, war, dass seine Kinder ihn als Champion gesehen haben. Das war auch mein großes Ziel", sagte Glover stolz.
Kevin Na und Ryan Moore auf den geteilten zweiten Platz
Im Schatten von Lucas Glover spielte sich Kevin Na mit einer guten Back Nine auf dem Leaderboard nach oben. Zwar reichte es für Na nicht, um ganz vorne anzugreifen, aber er beendete das Turnier gemeinsam mit Ryan Moore auf dem geteilten zweiten Rang, mit zwei Schlägen Rückstand auf den siegreichen Glover. Auf dem geteilten vierten Platz landeten Adam Schenk, Luke List und Scott Brown aus den USA und Sebastian Munoz, der vor dem Finale noch führte, sich mit einigen Fehlern auf der Front Nine aber früh auf dem Titelrennen verabschiedete.
PGA Tour: Die Highlights der Runde im Video
Lucas Glover spielt sich in einem spannenden und vom Regen erschwerten Finale zum Sieg.