Die PGA Tour gastiert an diesem Wochenende auf den Bermudas. Der erste Gedanke, der vermutlich jeder Golfspieler nun in den Kopf schießt, sind saftig grüne Fairways, türkises Wasser und weiße, leere Sandstrände. Im Grunde ein paar Tage im Paradies mit Golfbag. Doch die Stars lassen sich davon nicht zur Butterfield Bermuda Championship locken. Das Feld der Spieler schwindet. Die Liste der Nachrücker ist längst abgearbeitet und trotzdem sagen kurzfristig noch Spieler ab. Was steckt dahinter?
PGA Tour: Alle Reservespieler sind ins Hauptfeld nachgerückt
Zuerst war es Brendon Todd, der Sieger von 2019, der für die Bermuda Championship absagte. Sofort rückte ein Spieler aus der Reserve-Liste nach. Es folgten Absagen von Cameron Young, einem aufstrebenden Star der Korn Ferry Tour und einigen weiteren Spielern. So lange, bis die Liste der Nachrücker komplett im Hauptfeld untergebracht war. Schlag auf Schlag hagelte es Absagen für das Golfturnier im Paradies. Das Feld mit 132 Spielern schrumpfte bedenklich auf 127 Teilnehmer, nachdem die Liste der Reservespieler, die einem geringeren PGA Status starten, vollends ausgeschöpft war. Dabei ist die Butterfield Bermuda Championship durchaus ein ansprechendes Turnier. Neben der Tatsache, dass sie im Paradies ausgetragen werden winken wichtige Punkte für den FedExCup und eine Einladung zum Masters. Von den 1,2 Millionen US-Dollar Preisgeld für den Sieger mal abgesehen sind das durchaus Anreize, eine Woche im Paradies den Golfschläger zu schwingen.
Island golf @Bermuda_Champ. ? pic.twitter.com/NIAAQ2yOWv
— PGA TOUR (@PGATOUR) October 26, 2021
Die Favoriten der Butterfield Bermuda Championship
Unabhängig davon, wie stark das Feld ist, erhält der Sieger der Butterfield Bermuda Championship 500 Punkte auf seinem FedEx-Konto gutgeschrieben, da das Turnier nach der Absage der WGC-HSBC Championship zu einem vollwertigen Turnier befördert wurde. Aber nur wenige Stars wollen versuchen, dass für sich auszunutzen. So gehört Matt Fitzpatrick, der Sieger der Estrella Damm Open vor zwei Wochen, zu den Favoriten des Turniers. "Ich glaube, ich war noch nie zuvor ein Favorit für ein Turnier. Es gibt mir natürlich eine großartige Chance, meine Saison zum Laufen zu bringen und einen großartigen Start zu haben, um zu versuchen, es im nächsten Jahr in die Tour Championship zu schaffen“ sagte Fitzpatrick gegenüber der Golfnachrichten auf die Frage, weshalb er zu den übrig gebliebenen Bermuda-Reisenden gehöre. Die volle Punktzahl für den Sieger beeinflusste seine Entscheidung maßgeblich, um nach Bermuda zu fliegen.
Als höchst platzierter Spieler der aktuellen Weltrangliste ist Patrick Reed zu Gast auf den Bermudas. Die Nummer 24 schlägt neben Fitzpatrick ebenfalls als einer der Favoriten im Port Royal Golf Course ab. Und auch Stephan Jäger, Matthias Schwab und Sepp Straka sind mit von der Partie. Sie werden sich sicherlich gute Chancen ausrechnen in dem schwachen Teilnehmerfeld vorne mitmischen zu können. Und auch der Sieger der Alfred Dunhill Links Championship, Danny Willet, hat seinen Startplatz noch nicht zurückgeben.
Tests, Quarantäne und Corona-Impfungen für die Einreise
Einer der Gründe, weshalb sich viele Golfer gegen das Paradies entscheiden, könnten durchaus die aktuellen Reisebestimmungen sein. Trotz einer Impfung gegen Covid sieht der Inselstaat vor, dass die Golfprofis einen negativen Test bei der Einreise vorzeigen können oder sich alternativ in eine 14-tägige Quarantäne vorab begeben haben. Ein ziemliches Chaos im Zeitmanagement, wenn man bedenkt, dass noch vor vier Tagen die PGA Tour in Japan zu Gast war. Der Weg von Tokio rüber auf die Bermudas ließe sich außerdem durchaus als kleine Weltreise bezeichnen. Da ist neben der langen Reise wenig Platz für eine 14-tägige-Quarantäne. Ebenfalls ein Problem stellt die Testpflicht für die Nachrücker des Turniers da. Ein sehr straffes Zeitmanagement, das in einer komplizierteren Anreise gipfelt. Knapp 1000 Kilometer vom Festland der USA liegen die Bermudas Inseln. Der Titelverteidiger des vergangenen Jahres kann ein Lied davon singen, dass die Anreise nicht so einfach ist.
Titelverteidiger Brian Gay fliegt aus dem Flugzeug
Das Leben eines PGA-Tour-Spielers ist nicht immer glamourös und einfach. Titelverteidiger Brian Gay war am vergangenen Montag auf dem Weg zum Port Royal Golf Course auf den Bermudas. Allerdings wurden seine Pläne durch ein zu schweres Flugzeug durchkreuzt. Die Maschinen, die von Charlotte, North Carolina, übersetzen, sind sehr klein. Kurzerhand wurden Brian Gay und seine Frau aus dem Flieger manövriert und auf einen anderen Flug vertröstet. Mit einer Flugzeit am Dienstag, was seine Vorbereitungszeit auf die Titelverteidigung deutlich verkürzt. Seine Einladung zog er dennoch nicht zurück. Manchmal müssen eben einige Opfer gebracht werden, um im Paradies Golf spielen zu können.