Die Barracuda Championship ist das einzige Event auf der PGA Tour, bei dem im sogenannten Modified Stableford-Format gespielt wird. Anstatt wie üblich im Stroke Play Golf die Gesamtanzahl der Schläge zu zählen, werden beim Modified Stableford Punkte basierend auf der Anzahl der Schläge an jedem Loch vergeben. Gutes Spiel bringt Punkte ein, während schlechtes Spiel Punkte abzieht. Im Gegensatz zu traditionellen Scoring-Methoden, bei denen das Ziel ist, die niedrigste Punktzahl zu haben, besteht das Ziel im Modified Stableford darin, die höchste Punktzahl zu erzielen. Die Strategie bei Modified Stableford kann in den meisten Fällen in drei Worten zusammengefasst werden: Trau dich was. Dieses Scoring-Format belohnt risikofreudiges Spiel auf dem Golfplatz. Zum Beispiel erhält ein Profispieler für ein Birdie doppelt so viele positive Punkte (2), wie ein Bogey Strafpunkte (-1) wert ist. Eagles bringen enorme Auszahlungen (5 Punkte), und das Schlechteste, was ein Spieler tun könnte, wäre ein Doppelbogey (-3 Punkte), woraufhin er seinen Ball aufheben und zum nächsten Loch gehen könnte. Golfer, die zwar einige Bogeys machen, aber auch viele Birdies oder Eagles erzielen, haben eine höhere Chance, an der Spitze der Rangliste zu stehen.
Albatross = 8 points
Eagle = 5 points
Birdie = 2 points
Par = 0 points
Bogey = -1 point
Double bogey or worse = -3 pointsMore on the Modified Stableford scoring format @CudaChamp ⬇️ https://t.co/AeSTekHKGp
— PGA TOUR (@PGATOUR) July 21, 2023
PGA Tour: Max Kieffer bei amerikanischer Doppelführung in den Top 20
Nach 36 absolvierten Löchern liegt Max Kieffer auf einem geteilten 19. Platz. Nach einem grandiosen Auftakttag, verlor Kieffer am zweiten Tag einige Plätze im Leaderboard. Der 33-Jährige startete überragend in das Turnier. Auf den ersten neun Löchern blieb Kieffer fehlerfrei und erspielte sich durch fünf Birdies zehn Punkte. Die Back Nine lief zu Beginn sogar noch besser. Zwei Birdies und sogar ein Eagle landeten auf den Löchern zehn bis zwölf auf Kieffers Scorecard. Mit jetzt 19 Punkten lag der Bergisch-Gladbacher zwischenzeitlich sogar auf Rang 2. Die zweite Hälfte der Back Nine ließ das Punktesammeln jedoch nach. Durch ein Bogey und ein Doppelbogey fiel der 141. der Weltrangliste auf 15 Punkte zurück. Nichtsdestotrotz beendete er den ersten Tag als überragender geteilter Fünfter.
Am zweiten Tag konnte Kieffer seine Leistung nicht bestätigen. Auf den ersten neun Löchern verlor er zwei Punkte. Die zweite Kurshälfte lief etwas besser. Durch zwei Birdies, bei nur einem Schlagverlust stand am Ende zumindest ein Pluspunkt auf der Scorecard des Deutschen. Am Moving Day hat Kieffer noch alle Möglichkeiten oben anzugreifen.
An der Spitze des Leaderboards steht der Amerikaner Ryan Gerard. Gerard ist ein gutes Beispiel für die Besonderheiten des Stableford-Formats. Trotz zweier 64er Runden, holte der Amerikaner am ersten Tag zwei Punkte mehr, da er mehr Birdies erzielen konnte. Am zweiten Tag blieb er zwar, im Gegensatz zum Auftakt, fehlerfrei, notierte aber "nur" sieben anstatt neun Birdies. Zusammenfassend spielte er zwei sehr gute Runden und führt das Feld mit 30 Punkten an. Vier Punkte dahinter folgt Gerards Landsmann Patrick Rodgers. Vor allem am ersten Tag sammelte Rodgers mit acht Birdies ordentlich Punkte. Durch die zweite konstante Runde am Freitag, schob er sich drei Plätze nach oben auf Rang 2. Dritter ist der Schwede Vincent Norrman mit 23 Punkten.
Noch alles drin für Stephan Jäger
Eine Besonderheit des Stableford-Formats ist es, dass man sich mit einem guten Tag extrem weit nach oben spielen kann. So machte beispielsweise der Japaner Ryo Hisatsune am Freitag ganze 97 Plätze gut und der Chinese Zecheng Dou sprang von Platz 70 auf 5. Dies dürfte auch Stephan Jäger weiterhin motivieren. Jäger liegt zur Halbzeit mit 14 Punkten auf T32. Damit dürfte er, wie auch Max Kieffer, noch ordentlich Spielraum nach oben haben. Jäger zeigte einen guten Auftakt. Die ersten neun Löcher absolvierte er fehlerfrei und erspielte sich dabei acht Punkte. Diese brachte er am ersten Tag auch ins Clubhaus. Etwas schwächer war die Leistung am Freitag. Vier Bogeys verhinderten einen hohen Score. Mit fünf Birdies erspielte sich Jäger immerhin sechs Punkte.
Für die restlichen deutschen Starter ist das Turnier nach der Hälfte vorbei. Für Freddy Schott endete der Ausflug auf die PGA Tour besonders bitter. Durch ein Bogey am letzten Loch fiel Schott von elf auf zehn Punkte zurück. Damit verpasste er den Cut bei elf Punkten auf den letzten Metern.