Am ersten Tag musste das Spiel aufgrund eines Gewitters zeitweise unterbrochen werden, im zweiten Durchgang machte das Wetter weiter, wo es aufgehört hatte. Strömender Regen begleitete Martin Kaymer und die anderen Spieler des Vormittags auf ihren Runden. Die späteren Flights um Tiger Woods & Co. konnten dann den Regenschirm im Clubhaus lassen, die aufgeweichten Fairways und Grüns waren leichter zu bespielen und erlaubten es, die Fahnen direkt zu attackieren. Es gab wieder ganz großes Golf zu bestaunen.
Martin Kaymer nach 68 fünf Schläge von der Spitze entfernt
Mit einer spektakulären Birdie-Eagle-Birdie-Serie konnte sich Martin Kaymer am ersten Tag der PGA Championship bereits in Schlagdistanz zur Spitze spielen, und auch im zweiten Durchgang lief es gut für den Deutschen. Speziell, dass der ehemalige Weltranglistenerste über seine 18 Löcher bogeyfrei bleiben konnte, sollte Mut für die kommenden beiden Finaltage machen.
Die beiden Birdies des Tages konnte der 28-Jährige auf den Löchern 15 und 16 notieren, die restlichen 16 Spielbahnen absolvierte er in Par. Bei -4 liegt Kaymer, der sein Spiel immer besser in den Griff zu bekommen scheint, vor dem Wochenende auf T9. Wenn jetzt noch das Quäntchen Glück auf den Grüns dazu kommt, ist nach oben hin alles möglich.
Marcel Siem verpasst den Cut bei der PGA Championship
Die erhoffte Steigerung blieb bei Marcel Siem am zweiten Tag leider aus. Mit einem Bogey auf der Zehn gestartet, galt es für den 33-Jährigen mindestens den Score zu halten, um den Cut zu schaffen. Im weiteren Verlauf sah es gut aus, Birdies auf der 13 und 14 brachten ihm zunächst die Verbesserung auf dem Leaderboard. Doch drei Bogeys, die er nicht mehr ausgleichen konnte, verbauten ihm alle Chancen. Am Ende langte es bei +5 nur für den geteilten 88. Rang.
Platzrekord von Webb Simpson, und dann kam Jason Dufner
Besonders in Anbetracht der wiedrigen Wetterverhältnisse ist die Leistung von Webb Simpson am zweiten Tag der PGA Championship nicht hoch genug einzuschätzen. Der Amerikaner spielte eine herausragende 64 und stellte damit den Platzrekord von Ben Hogan (1942) und Curtis Strange (1989) ein.
Doch dann kam Jason Dufner. Der Amerikaner hatte sich wohl einige Male das Eagle von Martin Kaymer angesehen und dabei gedacht: Das kann ich auch! Gesagt, getan, und zwar auf Loch 2 des Oak Hill Country Club. Es war der Startschuss für eine phänomenale Runde, denn durch fünf weitere Birdies ohne Bogey kletterte Dufner nicht nur an die Spitze des Leaderboards, er verbesserte den gerade noch eingestellten Platzrekord auf 63 Schläge. Bei Standing Ovations auf dem 18. Grün wurde es fast nochmal knapp, denn der letzte Putt aus ca. 20 cm Entfernung rasierte die Lochkante, fiel dann aber doch und sorgte dafür, dass sich Jason Dufner in die Geschichtsbücher eintragen konnte.
Verfolger-Trio ist zwei Schläge zurück
Hinter dem Führenden geht es eng zu. Adam Scott(68) und Jim Furyk(68), die nach Runde eins noch geführt hatten, und Matt Kuchar(66) standen nach Abschluss von Runde zwei bei -7, zwei Schläge hinter Jason Dufner. Dahinter lauern der amtierende US-Open-Champion Justin Rose und Henrik Stenson bei -6 auf ihre Chance.
Tiger Woods ein Schatten seiner selbst
Der Weltranglistenerste kommt bei der PGA Champonship nicht in Schwung. Noch eine Woche zuvor hat er bei der WGC Bridgstone Invitational die Konkurrenz in Grund und Boden gespielt, doch auf den Grüns des Oak Hill Country Club läuft nichts zusammen. Auch wenn es seine Körpersprache nicht ausdrückte, Tiger Woods erarbeitete sich in seinem zweiten Durchgang einige Birdie-Chancen. Das Problem: Die Löcher waren wie zugenagelt. Das 15. Major seiner Karriere scheint vorerst in weite Ferne gerückt, bei +1 auf Platz T39 muss ein kleines Wunder passieren, wenn Tiger nochmal in den Kampf um den Titel eingreifen will.