Vor dem Beginn eines Turniers einen klaren Favoriten auf den Sieg festzumachen ist im Golf nahezu unmöglich. Mit zu vielen verschiedene Faktoren müssen die Spieler zwischen ersten Abschlag und letztem Putt aushalten, zu viele kleine Details entscheiden am Ende über Sieg oder Niederlage. Jon Rahm hat einmal gesagt, Golf sei ein Spiel voller Fehler und es gewinnt derjenige, der über vier Tage hinweg am wenigsten Fehler macht. Und weil natürlich niemand Fehler machen möchte, sie aber eben trotzdem immer wieder passieren, ist der Ausgang eines Turniers in keiner Sportart von Beginn an so offen, wie im Golfsport und besonders bei einem Major.
156 Spieler und jeder von ihnen hat das spielerische Vermögen seine Kontrahenten zu schlagen. Doch wer Southern Hill am Sonntag als Sieger verlassen möchte, der braucht viel mehr, als nur eine starke Form. Ein Majorsieg erfordert vier Runden auf höchstem Niveau und Nerven aus Drahtseilen, wenn es am Sonntag auf die letzten neun Löcher geht. Und die haben eben nicht alle...
The vibes are good. The tone is set. Let's have a week, Tulsa. ?#PGAChamp pic.twitter.com/4R1mAfPrcE
— PGA Championship (@PGAChampionship) May 17, 2022
PGA Championship 2022: Unsere Favoriten für die PGA Championship 2022
Jon Rahm - hat er sein altes Selbstverständnis wiedergefunden?
Seit Jahren hat sich Jon Rahm in der Weltspitze festgesetzt. Monatelang lief er als Nummer eins der Weltrangliste über die PGA Tour und auch wenn er sich regelmäßig in die Top-10 spielte, so sollte es lange Zeit nicht mit einem weiteren Sieg klappen, was den Spanier an den Rand der Verzweiflung brachte. In der Zwischenzeit verlor er zudem den Platz an der Sonne an den Amerikaner Scottie Scheffler. Doch wie so oft, kommen die Superstars wieder in Fahrt, sobald ein Major vor der Tür steht. So auch Jon Rahm, der Anfang Mai seine Durststrecke bei der Mexico Open beenden konnte und sich mit dem Sieg neues Selbstbewusstsein holte. Gut möglich, dass Rahm dieser Sieg gerade recht kam, um nun mit dem alten Selbstverständnis eines Weltranglistenersten in die PGA Championship 2022 zu starten.
Scottie Scheffler - Der April-Scheffler war nicht zu bremsen
Nummer eins der Welt und amtierender Masters-Champion. Scottie Scheffler ist in diesem Jahr das Maß aller Dinge. Besonders im März und April konnte keiner dem Amerikaner das Wasser reichen, Scheffler gewann gleich drei Turnier hintereinander und katapultierte sich an die Spitze der Golfwelt. Nach seinem Sieg beim US Masters 2022 war die große Erfolgswelle erst einmal vorbei, was aber nichts heißen mag, denn Scheffler zog sich nach intensiven Wochen zunächst etwas zurück und bereitet sich dann fokussiert auf die PGA Championship 2022 vor. Scheffler ist dieses Jahr wirklich alles zuztrauen, auch dass er pünktlich zum Major wieder zur Hochform aufläuft und dem Rest des Feldes zeigt, dass auch das Turnier in Southern Hills nur über ihn gehen kann.
Rory McIlroy - Irgendwann ist immer das nächste Mal
Der Nordire wartet seit 2014 auf seinen fünften Major-Erfolg. Seitdem hatte McIlroy schon die ein oder andere Chance, seine Trophäen Sammlung prominent zu erweitern, doch oftmals scheiterte er nur knapp und dabei auch all zu oft an sich selbst. Doch Rory McIlroy wäre nicht einer der besten Golfer unserer Zeit, wenn er sich davon hätte beirren lassen. Vielmehr greift er Jahr für Jahr immer wieder aufs neue an und lässt nicht locker. Beim US Masters 2022 zeigte er am Finaltag eine überragende Leistung und sorgte mit seinem Chip-In an der 18 für einen der Momente des Turnieres. McIlroy kann Major und viel wichtiger: McIlroy kann PGA Championship, das Turnier, das er schon zweimal gewinnen konnte (2012 und 2014).
Collin Morikawa - 25 Jahre und doch schon ein alter Hase
Oft heißt es: Um ein Major zu gewinnen brauchst du Erfahrung, denn keine Situation ist vergleichbar mit der, wenn du am letzten Tag eine Führung im Major Turnier inne hast. Doch manchmal schlägt eben auch reine Klasse jeder Erfahrung. So auch bei Collin Morikawa, der 2020 im Alter von 23 Jahren und bei seinem zweiten Major überhaupt die PGA Championship gewinnen konnte. An diesem Tag ging der Stern des jungen Amerikaner auf, gefolgt von einem steilen Aufstieg bis in die absolute Weltspitze der PGA Tour. Dort befindet er sich heute immer noch und auch wenn er in diesem Jahr noch kein Turnier gewinnen konnte, so wird er in Southern Hills dennoch als einer der Favoriten gehandelt.
Tiger Woods - wenn er spielt, kann er auch gewinnen
Nach seinen langen und schweren Auszeit kehrte Tiger im April auf die große Bühne zurück. Beim US Masters 2022 spielte er erstmals seit einem Jahr wieder vier Runden am Stück und genoss umringt von zahlreichen Fans sein Comeback. Einige Golffans hatten ihm sogar eine Top-Platzierung zu getraut, andere hielten es für eine Farce, dass der Superstar nach so langer Auszeit in Augusta ernsthaft konkurrieren sollte. Doch Tiger ist eben Tiger. Und wie er selbst immer sagt. "Ich spiele nur, wenn ich davon überzeugt bin, dass ich gewinnen kann." In Southern Hills wird er nun wieder spielen und seit Augusta hatte er viel Zeit an seinem Spiel, seiner Konstanz und seiner Fitness zu arbeiten. Der Tiger Woods der PGA Championship 2022 wird ein anderer sein, als der, den wir noch beim US Masters gesehen haben und auch da hat er schon viele von uns überrascht.
Die PGA Championship 2022 steht vor der Tür. Wir stellen Euch das Teilnehmerfeld vor, das um die Wanamaker Trophy kämpft.