Martin Kaymer eröffnete seine PGA Championship 2020 mit einer 66er Runde, deren Highlight ein gelochter Eagleputt aus über 14 Metern darstellte. Im Interview nach der Runde berichtete er über seine Zeit zu Hause während der Corona-Pandemie und wie er sich für diesen besonderen Majorauftakt motiviert hat.
Martin Kaymer im Interview bei der PGA Championship 2020
Frage: "Was für ein schöner Start. Mit welcher Einstellung bist du bei diesem Turnier an den ersten Abschlag gekommen?"
Martin Kaymer: "Letzte Nacht habe ich mich nicht so richtig in Majorstimmung gefühlt. Ich wusste nicht, wo mein Spiel steht und musste mich für die PGA Championship diese Woche irgendwie motivieren. Also habe ich auf Youtube die Back Nine der US Open 2014 geguckt. Wie ich da gespielt habe, meine Einstellung, meine Haltung, mein Putten, das alles hat mich inspiriert. Ich habe daran geglaubt, dass ich gut spielen kann, auch nach fünf Monaten Pause. Was heute wirklich geholfen hat, war zu wissen, dass ich es schon einmal geschafft habe. Ich sollte nicht in der Vergangenheit leben, aber wenn es mir in der Gegenwart hilft, ist das gut so."
Martin Kaymer spent last night watching video of Martin Kaymer.
It worked. He opened with a 66. pic.twitter.com/v0rIkczTVM
— GOLFTV (@GOLFTV) August 6, 2020
Frage: "Wie waren die letzten Monate für dich, die du bis letzte Woche abseits von Golf und der PGA Tour verbracht hast?"
Kaymer: "Ich habe es sehr genossen. Es war schön, ein normales Leben zu haben. Als aktiver Athlet ist es sehr selten, so lange Zeit frei zu haben und ein normales Leben genießen zu können. Ich habe es sehr genossen. Ich habe einige Zeit bei meinem Vater verbracht. ich habe ihm bei Projekten im Haus geholfen. Es war schön, Zeit mit der Familie zu verbringen. Und als wir wieder Golf spielen konnten, konnte ich mit einer ganz anderen Geisteshaltung zurückkommen.
Frage: "Einige Spieler, die eine Pause wie du gemacht haben, haben gesagt, dass sich ihre Perspektive verändert hat. Ist das bei dir auch passiert?"
Kaymer: "Sie hat sich sehr verändert. Mir ist bewusst, dass wir viel Glück haben. Ich vergleiche mein Leben mit dem Leben der Jungs, mit denen ich zur Schule gegangen bin. Zu Hause zu sein, die Möglichkeit zu haben, den Lockdown in einem schönen Haus zu verbringen und es für eine ganze Weile nicht zu verlassen. Nicht viele haben die Möglichkeit, so ein gutes Leben während der Krise zu führen. Weil wir sind, wer wir sind und was wir haben und was in unseren Leben passiert ist nicht norma. Andere Leute haben Kinder, die 24/7 in einer kleinen Wohnung herumlaufen, haben Geldprobleme und die Zeiten sind schwer für sie. Es ist ein unglaubliches Glück, dass wir in einer Position sind, in der wir so viel Geld verdienen können. Diese Chancen zu haben sind sehr selten im Leben."