Brooks Koepka machte es sich am zweiten Tag an der Spitze der PGA Championship gemütlich. Unerschütterlich sicherte er seine Führung mit einer 65 Runde ab, sieben Schläge vor den geteilten zweiten Jordan Spieth und Adam Scott. So manch einer versuchte, sich an die Fersen des dreifachen Majorsiegers zu heften, aber sie alle scheiterten am Bethpage Black Course. Tiger Woods und Martin Kaymer verpassen beide mit fünf Schlägen über Par den Cut.
Historische Führung bei der PGA Championship 2019
Wie ein Uhrwerk machte Brooks Koepka dort weiter, wo er in der ersten Runde aufgehört hat: Mit Birdies. Drei an der Zahl auf den ersten vier Löchern bauten seinen Vorsprung schon zu Beginn seiner Runde weiter aus. Über die gesamte Front Nine blieb er weiterhin bogeyfrei. "Er wird irgendwann ein Bogey machen und das weiß er", sagte Koepkas Trainer Butch Harmon im Interview mit Sky, bevor sein Schützling an Loch 10 den ersten Schlag nach 27 Löchern verlor. Wichtig sei es, Doppel- und Triplebogeys zu vermeiden, so der Trainer. Das gelang Koepka durch seine durchgehend hohe Fairway-Trefferrate, die er in 80 Prozent getroffene Grüns in Regulation umwandelte.
Doch selbst wenn er mal daneben lag, war das Glück auf seiner Seite, wie am letzten Loch. Dort verpasste Koepka zwar das Fairway, sein Ball lag jedoch so vorteilhaft auf den hohen Gras, dass Koepka ihn problemlos an die Fahne legen konnte und seine Runde trotzdem mit einem Birdie beschließen konnte. Eine 65 stand letzten Endes auf seiner Scorekarte und die Spitze lag mit zwölf Schlägen unter Par unbestreitbar in seiner Hand. Koepka selbst war jedoch nicht unbedingt zufrieden mit seiner Runde. "Es war ein Kampf. Meine Schläge waren nicht besonders gut heute", sagte der Spitzenreiter im Interview, während sich alle Welt nur ungläubig über die fantastische Leistung des 29-Jährigen äußerte. Denn mit seinem Ergebnis schreibt er sich gleich mehrfach in die Geschichtsbücher ein. Es ist der niedrigste 36-Loch-Score in der Geschichte aller vier Majorturniere und mit sieben Schlägen Vorsprung die höchste Führung in der Geschichte der PGA Championship.
Adam Scott macht Jagd auf Brooks Koepka
Adam Scott nahm in der zweiten Runde die Jagd auf Brooks Koepka auf und lieferte mit 64 Schlägen die besten Runde des Tages ab. Den Grundstein dafür legte er schon mit vier Birdies auf den ersten fünf Löchern. Zwischenzeitlich hatte Scott die Lücke zum Führenden bis auf drei Schläge geschlossen, nachdem der Australier noch drei Birdies auf der Back Nine notierte, während Koepka ein seltenes Bogey verkraften musste. Aber auch Scott blieb nicht ganz fehlerfrei und musste nach einem Dreiputt selbst ein Bogey notieren und sich den zweiten Platz mit Jordan Spieth teilen.
Scott war nicht der einzige, der versuchte, sich an die Fersen Koepkas zu heften. Am Vormittag lieferten insbesondere Jordan Spieth und Dustin Johnson eine grandiose Vorstellung. Alles über ihre Runde, sowie wie Runde Martin Kaymers lesen Sie in unserem Bericht zum Vormittag des zweiten Turniertages. Kaymer konnte am Freitag im Bethpage State Park nicht viel reißen. Nach seiner 74er Runde spielte er auch am Freitag über Par und verpasste mit einer 71er Runde den Cut.
Zu den weiteren Verfolgern Kopekas gehörten außerdem Matt Wallace, Luke List und der für den verletzten Justin Thomas nachgerückte Kelly Kraft. Beide belegten nach der zweiten Runde den geteilten vierten Platz. Nach fünf Birdies innerhalb von sechs Löchern kassierte Wallace gegen Ende seiner Runde noch zwei Bogeys, die ihn wieder zurückwarfen. Ähnlich erging es List, der mit einem Eagle und einem Birdie einen enormen Sprung nach vorne machte, durch ein Bogey am vorletzten Loch aber wieder von den Plätzen ganz weit vorne abrückte. Kraft hingegen spielte sich mit eine bogeyfreien Back Nine konstant weiter nach vorne, bis der unter den Top 5 angekommen war. Mit vier Schlägen unter Par liegen sie allesamt acht Schläge hinter Koepka.
Tiger Woods schießt sich aus dem Cut
Tiger Woods Runde gestaltete sich alles andere als zufriedenstellend. Im Laufe seiner 73er Runde kreiste er immer wieder um die Cutlinie. Entscheidend waren aber letztendlich die nur zu 15 Prozent getroffenen Fairways, die sich direkt in seinen Score Übersetzen lassen. Die Ungenauigkeit von Tee resultierte bei dem strafenden Rough des Bethpage Black Courses besonders auf der Back Nine vermehrt in Bogeys. Das erlösende Birdie, das ihm einen Platz im Wochenende beschert hätte, blieb aus. Auf dem geteilten 83. Platz scheidet er aus dem Turnier aus. Die Cutlinie lag bei vier Schlägen über Par, die verpasste Tiger um einen Schlag.