Das Warten hält an: Sie hatten ihr erstes Major auf dem Schläger und endeten als geteilte Fünfte, Hideki Matsuyama und Rickie Fowler. Der Japaner ist als globale Nummer drei der weltbeste Professional ohne Grand-Slam-Turnier und kam als WGC-Sieger zur PGA Championship. Der Kalifornier gilt trotz seines „Players“-Siegs von 2015 als Unvollendeter, kein Wunder bei nunmehr sieben Top-5-Majorplatzierungen. Gestern Abend war er zum zweiten Mal binnen weniger Wochen Zaungast, während einer seiner dicksten Kumpels den Triumph feierte. Erst Jordan Spieth mit dem Claret Jug, nun Justin Thomas mit der Wanamaker Trophy. Fowler (28) selbst konnte mit dem Triumph nur kurz flirten, als er im Finale auf den Löchern 12 bis 15 eine Birdieserie hinlegte. Es war zu wenig und kam zu spät. „Meine Zeit wird kommen“, sagte er anschließend. Wieder mal.
The collective career Grand Slam. pic.twitter.com/IlLsIL7Wej
— Will Gray (@WillGrayGC) August 13, 2017
Bei Matsuyama indes kam der Lauf früher, hielt dafür aber nicht an. Mit dem Birdie auf der 10 war der 25-Jährige Spitzenreiter, doch es folgte eine sehr holprige Schlussstrecke mit vier Bogeys gegen zwei Birdies. Und schon war ihm das erste Major wieder entglitten…
Triumphator Thomas und die langen 9,5 Sekunden
Fällig: Zwei Siege in diesem Jahr, drei in der laufenden Saison, dazu die 59 bei der Sony Open auf Hawaii und die 63 bei der US Open machen Justin Thomas zu einem logischen und auch verdienten Gewinner dieser PGA Championship, der man sonst gern nachsagt, eher „Eintagsfliegen“ hervorzubringen. Sechs Birdies spielte der 24-Jährige gestern auf dem Weg zur Wanamaker Trophy, aber hervorsticht wohl besonders der Schlaggewinn an Loch 10, wo Thomas beim Abschlag schon einen „Lucky Bounce“ aus den Bäumen hatte und dann auf den Grün geschlagene 9,5 der im Reglement vorgesehenen zehn Sekunden warten musste, bevor auch dieses Birdie fällig war:
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40+ Becher Bier aus der Wanamaker Trophy
Literweise: Der Siegerschluck aus der Siegestrophäe, das ist ein beliebtes und natürlich nahe liegendes Ritual nach besonderen Erfolgen. Und die Wanamaker Trophy für die PGA Championship ist der größte aller drei Major-„Pötte“, was jetzt die Frage aufgeworfen hat, wie viel Bier hineinpasst? Jason Dufner, der 2013 gewann, gibt als Fassungsvermögen 43 Becher Gerstenkaltschale an, Steve Elkington (1995) spricht von 42. Mal sehen, ob Justin Thomas und seine SB2K-Kumpels uns mit aktuellen Zahlen versorgen.
Die PGA Championship 2017 in der MeinSportRadio.de Nachlese
Reed mault, Oosthuizen singt
Freud‘ und Leid: Francesco Molinari und Patrick Reed legten in Quail Hollow mit dem geteilten zweiten Platz ihr bestes Major-Ergebnis hin. Aber vor allem Patrick Reed war trotz seiner ersten Top-10-Platzierung anschließend ziemlich frustriert: „Mich interessiert nicht, ob ich Zweiter oder 50. werde“, sagte Reed: „Ich spiele, um zu gewinnen!“ Ganz anders ging Louis Oosthuizen mit dem Ausgang der 99. PGA Championship um, die dem Südafrikaner den Karriere-Grand-Slam an zweiten Plätzen bei Majors bescherte. Auf dem Heimflug liefert der Open-Champion von 2010, eigentlich eher ein reservierter Typ, eine großartige Playback-Version des Hits „Rise up“ von Andra Day, in dem es u. a. heißt: „Ich werde mich wieder erheben, trotz der Schmerzen“…
Just finished my career grand slam second's .. "I'll rise up" pic.twitter.com/083aRityWn
— Louis Oosthuizen (@Louis57TM) August 14, 2017
Koepka wäre der Major-Gesamtsieger
Interessantes Rechenspiel: Was wäre, wenn man alle Ergebnisse der 2017er Majors auswertet, um den „Overall“-Champion zu ermitteln? Dann wäre US-Open-Gewinner Brooks Koepka dank seiner -16 (1.140 Schläge) von Erin Hills der Major-Gesamtsieger, mit insgesamt -21 unter gegen das kombinierte Par der vier Plätze (288, 288, 280, 284). Geteilte Zweite wären Hideki Matsuyama und Matt Kuchar mit -20, gefolgt von Rickie Fowler (-16). Und Lee Westwood bekäme mit 20 über Par die Zitrone als schlechtester Spieler, der heuer alle 16 Majorrunden bestritten hat.
McIlroy: Pause bis zum Masters 2018?
Auszeit: Heute fliegt Rory McIlroy heim nach Nordirland, um mit Fitness-Coach Steve McGregor das weitere Vorgehen zu besprechen. Bereits bei der PGA Championship hatte der vierfache Majorsieger und FedEx-Cup-Titelverteidiger eine längere Pause angekündigt, um nun endlich den Rippen-Ermüdungsbruch restlos auszukurieren, der ihn vor allem nicht in gewöhnter Dauer und Intensität trainieren lässt. Wie lange die Ruhephase dauern kann, hat McIlroy jetzt noch mal angedeutet.„Vielleicht seht ihr mich erst nächstes Jahr wieder. Im April habe ich das nächste große Ding auf meinem Radar“, blickt er schon in Richtung Masters: „Warum soll ich spielen, wenn ich nicht mein Bestes geben kann?“ In der US-Medienszene wurde „Rors“ übrigens mittlerweile schon zum „McRib“ ernannt.
Rahm macht‘s rückwärts
Sehenswert: Jon Rahm rangierte 2017 vor den Majors beständig im Favoritenkreis, aber der Baske hat es nicht ein einziges Mal in die Top-25 geschafft. Sehenswerte Schläge liefert Rahm natürlich trotzdem, nicht nur als Longhitter mit dem Driver. Zum Beispiel diesen „Quasi-Rückhand“-Schlag auf der 18 – warum auch am Rand des Wasserlaufs balancieren, wenn‘s umgedreht einfacher geht. Oder wie der 22-Jährige selbst es bezeichnete: „Die einzige logische Option.“
They're getting creative out here....
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Nordkorea nennt Trump „senilen Golfer“
Golf in der Weltpolitik: Im Verlauf der verbalen Konfrontation zwischen den USA und Nordkorea hat das Regime in Pjöngjang in Person von General Kim Rak Gyom dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump vorgehalten, er verhalte sich senil und spiele wohl zu viel Golf. Auf diese Werbung freilich können wir getrost verzichten.
Getoppt und rückwärts gelocht
Zum Schluss: …noch ein grandioser Golfschlag, ebenfalls rückwärts geschlagen, diesmal aus der Abteilung Trickshots, gezeigt von Joshua Kelley aka @holeintrickshots:
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Back Nine macht wieder viel Spaß 🙂 klasse, dass es die PGA begleitet hat.
McRib kommt im Ursprung von NoLayingUp, ist überall mit Begeisterung zitiert worden