Starke Windböen sorgten am Moving Day der PGA Championship für schwierige Bedingungen auf dem East Course des Oak Hill Country Club - vor allem für die Führenden. Schlagverluste waren an der Tagesordnung, das Teilnehmerfeld wurde ordentlich durcheinandergewirbelt und die Konstellation verspricht für den Finaltag Hochspannung.
Martin Kaymer auf Front Nine mit vier Bogeys
Martin Kaymer überzeugte bei der PGA Championship bisher mit zwei starken 68er Runden. Entsprechend gab er sich vor der dritten Runde im Sky-Interview selbstbewusst und ambitioniert: "Ich glaube an mich selbst. Ich will mir eine gute Position erarbeiten. Am Ende kommt es auf die letzten 6,7 Löchern an. Diese entscheiden, wer das Turnier gewinnen wird." Auf dem Weg zu einer guten Ausgangsposition für den Finaltag startete Kaymer mit einem Birdie furios, musste jedoch anschließend nach einem Drei-Putt ein Bogey notieren. Am Freitag war er noch bogeyfrei geblieben, einen Tag später folgten vier weitere Schlagverluste auf der Front Nine. Zwischendurch flammte kurz Hoffnung auf die Wende auf, als der Mettmanner ausgerechnet an der schwierigen siebten Spielbahn ein Birdie notierte. Große Probleme hatte Kaymer beim Putten - auch an der 9 brauchte er drei Versuche, um den Ball einzulochen.
Justin Rose und Matt Kuchar keine Siegkandidaten mehr
Aber nicht nur Martin Kaymer hatte Schwierigkeiten, in den Moving Day hineinzufinden. Noch deutlich schlechter erging es Justin Rose, der nach fünf Löchern zwei Doppelbogeys und zwei Bogeys auf seiner Scorekarte stehen hatte. Der US-Open-Sieger verabschiedete sich am Ende mit einer 77 (+7) aus dem Kreis der Siegkandidaten. Familiäre Ablenkung als Erfolgsrezept zum Majorsieg? Damit hatte es der bisherige Zweitplatzierte Matt Kuchar versucht. Er spielte am Vormittag des Moving Day der PGA Championship noch mit seinen Söhnen Football und wusste die Zeit bis zu seinem ersten Abschlag nach eigener Aussage kaum rumzukriegen. Doch der Familienspaß half Kuchar auf seiner dritten Runde nicht, er notierte eine 76 (+6).
Jason Dufner schlägt Ball in Bach
Unbeeindruckt von allen Widrigkeiten zeigte sich zunächst Jason Dufner, dem solide Par-Spiele auf den ersten Löchern reichten, um seine Führung auf drei Schläge auszubauen. Doch an der 5 kam dann vieles zusammen, sein Abschlag landete vor einer Eiche, anschließend musste Dufner auch noch einen Strafsschlag hinnehmen, weil er den Ball in den Bach geschlagen hatte. Die Folge war ein Doppelbogey, seine ersten Schlagverluste nach 32 Löchern! Nach Birdie und Bogey musste er sich die Führung dann mit Jim Furyk teilen. Der 43-Jährige glich nach zwei Bogeys auf den ersten drei Löchern sein Ergebnis bis zum Ende der Front Nine auf Even Par aus. Auf die zweite Hälfte seiner Runde startete der 43-Jährige genau wie Dufner mit einem Birdie, auf der 11 rettete er nach einem starken Bunkerschlag das Par.
Für Martin Kaymer lief es derweil auf der Back Nine auch nicht besser. Er fand vor allem auf den Grüns nie zu seinem Spiel der vergangenen Tage. Drei Bogeys, ein Birdie und sogar ein Triplebogey an der 17 bedeuteten am Ende eine 78 (+8) für den bisher so stark spielenden Deutschen, der damit mit vier Schlägen über Par auf T48 liegt. Marcel Siem war am Cut gescheitert.
Henrik Stenson in Schlagdistanz zu Jason Dufner und Jim Furyk
An der Spitze PGA Championship tauchte plötzlich auch Henrik Stenson nach zwei Birdies auf der 13 und 14 auf. Der Schwede hatte nur noch einen Schlag Rückstand auf Dufner und Furyk. Während Dufner bei kurzen Putts kleinere Schwächen zeigte, bewies Furyk auf den Grüns Stärke. Die alleinige Führung eroberte dann auf der schwierigen 17 und gab sie nicht mehr ab (-9). Einen Schlag dahinter liegt mit Dufner (+1) der nächste Amerikaner. In Lauerstellung liegt Henrik Stenson (-7), der einen Schlag unter Par blieb. Die Konstellation verspricht Hochspannung für den Finaltag!
Rory McIlroy nach starkem Finish in Top Ten
Der Titelverteidiger der PGA Championship ist in den Top Ten angekommen, genauer auf T7. Rory McIlroy beendete seine Runde mit zwei Birdies auf den beiden schweren letzten Löchern, nach seinem eingechippten Ball an der 18 jubelte der Nordire (-3) lautstark. Und auch Jonas Blixt (-6) trumpfte auf. Der Schwede war der einzige Spieler, der am Moving Day der PGA Championship bogeyfrei blieb (-4) und wurde dafür mit dem vierten Platz belohnt.
Tiger Woods muss weiter auf nächsten Major-Sieg warten
Fünf Jahre liegt der letzte Major-Sieg von Tiger Woods (+4) schon zurück und auch bei der PGA Championship wird sich das nicht ändern. Denn dem Weltranglistenersten und eigentlichen Turnierfavoriten missglückte gleich der Start seiner dritten Runde völlig. Ein zu kurzer Putt bedeutete das erste Bogey am ersten Loch – seine Aufholjagd wurde gestoppt, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Woods notierte an der 3 den nächsten Schlagverlust, sein erstes und einziges Birdie gelang ihm an der 11. Zahlreiche Putts gingen am Loch vorbei, Woods schloss die Runde nach zwei weiteren Bogeys mit einer 73 (+3) ab und wird auch 2013 kein Major gewinnen. Auch für einen zweiten hochgehandelten Amerikaner war der Moving Day ein Tag zum Vergessen. Phil Mickelson, immerhin Sieger der British Open, notierte eine 78 (+8).