Paddy goes … Nein, nicht „to Holyhead“, wie es der Name einer deutschen Folk-Rock-Band verheißt. Sondern vielleicht nach Rom. Immerhin passt der Nick „Paddy“, der für irische Auswanderer steht. Also, ein Ire wandert womöglich demnächst in die Ewige Stadt. Gemeint ist Padraig Harrington. Der dreifache Majorsieger und Ryder-Cup-Kapitän von Whistling Straits 2021 könnte im September ein Comeback im Kontinentalwettbewerb feiern. Als Spieler. Zum siebten Mal. Denn Harrington erlebt gerade sportlich den siebten Frühling. Der beinahe 52-Jährige (31. August) hat im Juni den fünften Sieg bei den PGA Tour Champions gefeiert und wurde 27. bei der US Open. „Seine Erfahrung wäre unschätzbar wertvoll für das Team. Und er schlägt den Ball allemal noch so weit wie die Youngster“, glaubt Sky-Sports-Kommentator Wayne „Radar“ Riley, der Harrington den Floh von einer Wildcard durch Teamchef Luke Donald überhaupt erst ins Ohr gesetzt hat.
„Mal sehen, wie ich jetzt in Royal Liverpool abschneide“, sagt Harrington selbst, der bei der Scottish Open zwar nur geteilter 42. wurde, aber am Donnerst und Freitag Runden von 67 und 66 Schlägen abgeliefert hatte und nun seine 26. Open Championship bestreitet. Wenn er dort einigermaßen gut abschneidet, will der Ire mit Kapitän Donald sprechen und seine generellen Chancen auf eine Berufung ausloten. „Sollte er mich grundsätzlich in Erwägung ziehen, werde ich meinen Spielplan ändern und nicht in die USA zurückkehren, sondern in Europa spielen“, erklärte Harrington. „Die Champions Tour ist toll, aber du musst dich bei regulären Turnieren gegen deine potenziellen Teamkameraden beweisen. Niemand ,pickt’ einen Spieler auf Basis von Senioren-Tour-Vorstellungen für den Ryder Cup.“
Rory McIlroy: Wiedergeburt im Renaissance Club
Nomen est Omen: Ausgerechnet im Renaissance Club hat Rory McIlroy gestern eine sportliche Wiedergeburt erlebt und seine maue Bilanz von siegreich beendeten 54-Loch-Führungen gehörig aufpoliert.
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Dank des verwandelten Birdie-Putt auf dem 72. Loch und des knappen Erfolgs über Bob MacIntyre ist der 34-jährige Nordire der erste Spieler, der die Trophäen von Open Championship sowie Irish Open und Scottish Open im Regal hat. Die von der US Open, der Canadian Open und der Australian Open überdies.
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„Rors“ wird heute im OWGR Jon Rahm überflügelt haben und fährt als Weltranglisten-Zweiter zur Open nach Royal Liverpool, wo er 2014 Champion Golfer of the Year wurde und jetzt natürlich klarer Favorit ist.
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Übrigens, MacIntyre wäre bei einem Sieg der erste Schotte seit Colin Montgomerie 1999 gewesen, der die heimische Open gewinnt. Und der Weltranglisten-Erste Scottie Scheffler hat für seinen geteilten dritten Platz an Scotland's Golf Coast 469,132 Dollar kassiert und damit einen neuen Preisgeldrekord aufgestellt. Schefflers strich in dieser Saison bereits 19.016.842 Dollar ein, das ist einmalig in der Geschichte der PGA Tour. Insgesamt bringt der 27-Jährige es bereits auf ein Karrierepreisgeld von knapp 40,1 Millionen Dollar.
Scottie Scheffler finishes T3 at the Genesis Scottish Open, his seventh consecutive top-five on the PGA TOUR and 18th straight result of T12 or better.
Scheffler's Official Money total of $19,016,842 this season is the highest in a single season in PGA TOUR history.
— PGA TOUR Communications (@PGATOURComms) July 16, 2023
LIV-Liga verlegt Team-Finale
Szenenwechsel: Im Plan stand ein „Finale dahoam“ – die LIV Golf League wollte das 14. und letzte Event der aktuellen Saison eigentlich in der Heimat des Finanziers Public Investment Fund (PIF) abhalten, im Royal Greens Golf & Country Club der saudi-arabischen King Abdullah Economic City. Doch dieses Vorhaben wurde geändert, weil man fürchtet, das Teamfinale werde in Saudi-Arabien zu wenig Fans anziehen. Außerdem fehlt nach wie vor ein reichweitenstarker TV-Partner. Also wurde kurzerhand ein Tausch im Kalender vorgenommen und die Schlussveranstaltung auf das Blue Monster in Donald Trumps Doral Golf Club in Miami/Florida verlegt, wo sie bereits 2022 stattgefunden hatte und diesmal vom 20. bis 22. Oktober inszeniert wird. Doral war vergangenes Jahr in Sachen Zuschauerzahlen das erfolgreichste LIV-Event der Debütsaison. LIV Golf Jeddah findet nun als vorletzter Durchgang vom 13. bis 15. Oktober in Saudi-Arabien statt.
Spieth, Thomas kaufen Fußballclub, Fowler eine Range
Club-Eigner: Jordan Spieth und Justin Thomas sind endgültig Sportunternehmer. Nicht nur als Golfer, sondern neuerdings auch als Mitbesitzer des englischen Fußballclubs Lees United, der zum Ende der Saison 2022/2023 aus der Premier League abgestiegen ist. Die beiden Golfstars haben sich an dem Deal der 49ers Group beteiligt, die Leeds United jetzt gekauft hat und wiederum der US-Milliardärin Denise DeBartolo York gehört. Die Unternehmerin ist gleichzeitig Eignerin des Footballteams San Francisco 49ers, was dem Dallas-Cowboys-Fan Spieth ein paar Gewissensbisse bereitet hat, wie er schmunzelnd erklärte: „Die 49ers schlagen meine Cowboys jedes Jahr. Also, wenn du sie nicht besiegen kannst, dann verbünde dich halt mit ihnen.“
Jordan Spieth confirms he is an investor in Leeds United with Justin Thomas 🔵🟡 pic.twitter.com/fScypiN68N
— Sky Sports Golf (@SkySportsGolf) July 12, 2023
Nicht mehr dabei ist Rickie Fowler, der ursprünglich Dritter im Bunde war, aber nicht in einen Absteiger investieren wollte, wie Spieth verriet. Stattdessen hat der wiedererstarkte Kalifornier die Murrieta Valley Golf Range rund 90 Autominuten südlich von Los Angeles gekauft, wo ihm sein Großvater Yutaka vor 30 Jahren das Golfspielen nahe und beigebracht hatte. „Mein Vater hat denen Sand fürs Greenkeeping und Schotter für den Parkplatzbelag im Gegenzug dafür geliefert, dass ich dort Bälle schlagen durfte“, offenbarte der 34-Jährige. „Ich wollte die Range immer am Leben erhalten und gewährleisten, dass sie auch für die nächste Generation nutzbar ist. Ich wollte, dass interessierte Kinder die gleiche Chance haben wie ich.“
Dämliche Diebe
Netzberühmtheiten: Sie gingen als „dämlichste Diebe“ der Welt durchs Netz, die beiden Typen, die sich im Pro-Shop des Ferndown Forest Golf Club in Bournemouth/England im Fokus der Überwachungskameras zwei Scotty-Cameron-Putter im Wert von jeweils 427 britischen Pfund ins Hosenbein stopften und damit aus dem Laden hinkten.
Lad really stuffed two putters down his pants and got caught ☠️ pic.twitter.com/NJo6rqZ9qF
— NUCLR GOLF (@NUCLRGOLF) July 11, 2023
Sie hatten ihre Rechnung freilich ohne die Netzgemeinde gemacht. Miles Harding, Golflehrer und Boxtrainer aus dem nahe gelegenen Portsmouth teilt das auf Facebook veröffentlichte Video der Überwachungskamera und fragte seine Follower, ob irgendwer „die beiden Vollidioten“ kenne? „Am nächsten Morgen hatte ich von einem der Deppen den Namen und die Adresse“, erzählte Harding dem Portal „Golf WRX“. Dann ließ er einen seiner Sportschützlinge, einen stadtbekannten Boxer, bei dem Betreffenden anrufen und ausrichten, der Dieb möge die Putter umgehend zurückerstatten, andernfalls werde man die Polizei benachrichtigen. Der Name des schlagkräftigen Anrufers und die Androhung der Ordnungshüter zeigten Wirkung: Nach ein paar Stunden standen die Putter neben Hardings Haustür und mussten vom Ferndown Forest Golf Club nur noch abgeholt werden.
Travis Kelces kolossaler Hieb
Unterm Radar: Basketball-Superstar Steph Curry hatte mit seinem Ass beim VIP-Turnier American Century Championship (ACC) alle Schlagzeilen „gepachtet“, was dem Point Guard der Golden State Warriors durchaus zusteht, ist Curry doch ohnehin ein großer Förderer des Golfsports, unter anderem mit seiner Underrated Golf Tour für schwarze oder hispanische Mädchen und Jungen, und dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Angesichts seines Hole-in-One geriet etwas ins Hintertreffen, dass American-Football-Recke Travis Kelce den Long-Drive-Wettbewerb der ACC gewonnen hat. Der Tight End des Superbowl-Champions Kansas City Chiefs, unlängst mit seinem Quarterback Patrick Mahomes Gewinner von The Match VII gegen die Basketballer Curry und Klay Thompson, holte sich den Sieg mit einem Hieb von 362 Yards (331 Meter) – carry!
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Sam Burns und das Pottbunker-Debakel
Fremde Welt: Linksgolf ist auch Golf, nur anders. Diese leidvolle Erfahrung musste Sam Burns am dritten Tag der Scottish Open machen, als der Profi aus Louisiana aus dem linken Fairwaybunker auf Bahn zehn des Renaissance Club das Grün attackieren wollte. Es kam, wie es in einem Pottbunker fast unweigerlich kommen musste. Der Ball hatte kurz nach dem Start nicht genug Höhe für die steile Bunkerwand, schlug in die Bunkerkante ein, sprang zurück und blieb – im Widerspruch zu jedweder Erkenntnis über die Erdanziehung – in einem Grasbüschel in der Sodenwand hängen.
The bunker bites back. pic.twitter.com/E0miVrVujr
— PGA TOUR (@PGATOUR) July 15, 2023
Selbst der wegen möglicher Inanspruchnahme von Erleichterung hinzu gerufene Schiedsrichter, ein Referee von der co-sanktionierenden PGA Tour, musste passen: „Ich habe mit so was keine Erfahrung.“ Nach zehnminütigem Hin und Her samt Erscheinen von DP-World-Tour-Schiri Miguel Vidaor am „Tatort“ wurde – völlig zu Recht – entschieden, dass Burns den Ball spielen musste, wie die Murmel liegt: „Sonst müssten wir ja alle Bunkerwände aus dem Spiel nehmen“.
An unusual ruling for Sam Burns as he is given no relief on this shot @ScottishOpen. pic.twitter.com/fLA9wF1GR8
— PGA TOUR (@PGATOUR) July 15, 2023
Burns brachte den Ball aus der Lage natürlich nicht aufs Fairway, sondern der fiel zurück in den Sand. Von dort spielte der 26-Jährige dann quer aufs Fairway. Das Ende des Debakels war eine Triple-Bogey-Acht.
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Vater werden ist nicht schwer, …
… Vater sein, dagegen sehr: Max Homa hat im vergangenen Jahr seine Liebe zum Linksgolf made in Schottland entdeckt. Kein Wunder, dass der US-Pro jetzt voller Vorfreude zur Scottish Open und zur Open Championship angereist ist – in voller „Mannschaftsstärke“ übrigens. Will heißen, mit Ehefrau Lacey und Söhnchen Cam. Schon kurz nach dem Eintreffen postete er via Twitter: „Unterwegs in Schottland mit einem acht Monate alten Kleinkind. Das werden Kampfzeiten.“ Und dann ließ die PGA Tour auf Instagram ein sehr friedliches Foto von Homa mit Cam auf Schoß folgen und textete: „Abhängen nach der Runde mit Dad“. Da mochte Homas Profi-Kollege Min-Woo Lee mit netten Worten nicht knausern und schrieb: „Entspannter Daddy.“ Freilich, Homa wäre nicht der König der Kurznachrichten-Gags, wenn er darauf nicht die passende Antwort hätte: „Was zum Teufel soll das denn überhaupt sein?“
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Mit einem Vollpfosten im Flight
Das Letzte: Stell dir vor, du kriegst so einen „Sportkameraden“ in den Flight gebucht … Nein, will man sich gar nicht vorstellen. Sondern vor allem Mitleid mit dem Reddit-User Muchachy empfinden. Und bedauern, dass es bis zum 13. Grün gedauert hat, bevor der jähzornige Vollpfosten rausgeschmissen worden ist:
Got paired with this lunatic today, he was acting like this from the first hole.. he got kicked off the course when a member saw him sink his putter into the 13th green and pull out a tennis ball sized scallop
by u/Muchachy in golf