Miriam Nagl ist seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Touren in Amerika und Europa anzutreffen. Eins war jedoch bislang immer gleich - sie ging als Deutsche an den Start und vertrat ihr Land 2006 sogar gemeinsam mit Anja Monke beim Women's World Cup of Golf in Südafrika. 2014 ist die mittlerweile 33-Jährige auf der Ladies European Tour unterwegs. Im Hinblick auf Rio de Janeiro 2016 hat sie vor Kurzem doch etwas geändert - Miriam Nagl startet nunmehr für ihr Geburtsland Brasilien, mit guten Chancen auf eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation.
In Brasilien geboren - für Brasilien golfen
Miriam Nagl wurde am 22. Januar 1981 im brasilianischen Curitiba geboren und besitzt damit eine deutsch-brasilianische Doppelstaatsbürgerschaft. Bis zu ihrem achten Lebensjahr wuchs sie dort auf, ehe die ganze Familie nach Deutschland zog. Auch wenn Nagl auf viele Erfolge mit deutschen Jugendauswahlmannschaften oder als deutsche Vertreterin im Junior Ryder Cup zurückblicken kann, die reinen Zahlen der Weltrangliste führen sie aktuell leider nur auf dem 501. Platz. Unter den doch recht zahlreich vertretenen deutschen Spielerinnen wäre sie demnach an fünfter Stelle.
Unangefochten vorne weg maschieren Sandra Gal und Caroline Masson, die über die besten Aussichten verfügen, Deutschland in Rio vertreten zu dürfen. Miriam Nagl wäre hinter Ann-Kathrin Lindner und Steffi Kirchmayr also ziemlich sicher nicht bei Olympia dabei. Was liegt da näher, als auf seine zweite Staatsangehörigkeit zurückzugreifen.
Langer Weg zurück ins Geburtsland für Miriam Nagl
Seit mit der Ladies German Open im Juli die Olympia-Qualifikation offiziell gestartet ist, findet sich Miriam Nagl also tatsächlich als Brasilianerin im Rolex Ranking - der Weltrangliste der Proetten - wieder. Da es für sie keine innerbrasilianische Konkurrenz bei den Damen gibt, ist sie die demzufolge die einzige Anwärterin auf einen möglichen Startplatz. In der letzten Aktualisierung des Olympic Rankings der Frauen fand sich die Golferin dann auch wirklich unter den 60 Startberechtigten wieder.
Natürlich ist der Weg nach Rio noch weit. Für Miriam Nagl hat er sich jedoch durch ihre Entscheidung die Nationalität zu wechseln auf einen Schlag deutlich verbessert. Vielleicht dürfen sich die deutschen Golffans 2016 dann ja sogar über eine weitere "halb"-deutsche Teilnehmerin freuen. Golf Post wünscht auf jeden Fall viel Erfolg!