Es war alles angerichtet für ein hochspannendes Finale bei Olympia 2021: Die Sonne schien über dem Kasumigaseki Country Club in Tokio, Japan, und die Spitze war dermaßen eng beisammen, dass eine Prognose beinahe unmöglich war, wer mit Gold, Silber und Bronze nach 72 (oder mehr) Löchern dekoriert werden würde. Xander Schauffele führte mit einem Schlag vor der finalen Runden mit einem Schlag, dahinter lagen einige Spieler in Schlagdistanz zur Medaille, darunter Japans Hideki Matsuyama, Rory McIlroy und Sepp Straka. Es wurde das erwartet spannende Finale, ein Playoff um die Medaillen war sehr wahrscheinlich. Von weit hinten in die Medaillenränge katapultierte sich der Slowake Rory Sabbatini mit einer olympischen Rekordrunde von 61 (-10), Collin Morikawa und C.T. Pan holten ebenfalls in großen Schritten auf (63er Runden). Bis kurz vor Schluss zeichnete sich ein denkwürdiges Playoff-Szenario ab, mit zwei Golfern, die um Gold, und sechs Golfern, die um Bronze kämpfen würden.
So kam es allerdings nicht, an der 17 verlegte Matsuyama den Birdieputt, der ihm Silber gebracht hätte, während Schauffele aus ähnlich Situation zum Schlaggewinn lochte und sich so den einen Schlag Vorsprung erarbeitete, den der Amerikaner am letzten Loch nicht mehr her gab.,Silber gewinnt Rory Sabbatini. Der Kampf um Bronze wurde in einem Siebener-Playoff entschieden, C.T. Pan gewinnt Edelmetall.
Olympia 2021: Xander Schauffele gewinnt Gold
Xander Schauffele verteidigte in einem spannenden Finale seinen Vorsprung und das nach einer nervenstarken Runde. An der 14 verunglückte ihm der Abschlag komplett, der Ball landete im Gebüsch und war unspielbar. Dennoch rettete Schauffele stark das Bogey, musste sich die Führung aber fortan teilen. An der 17 holte sich Schauffele den Schlag wieder zurück und gewann Olympisches Gold. Mit diesem Sieg sichert sich der 27-Jährige seinen ersten großen Erfolg, nachdem zuvor T2 beim Masters 2019 und der Open Championship 2018 sein bestes Ergebnis bei großen Turnieren war.
Congratulations to @XSchauffele, your #Tokyo2020 #Gold medalist! pic.twitter.com/Xb42yGu8tt
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Mit einer Wahnsinnsrunde von zehn Schlägen unter Par setzte Rory Sabbatini die Spitze ordentlich unter Druck, die 61 stellte zudem einen neuen olympischen Rundenrekord auf. Damit kletterte Sabbatini, der erst durch seine Hochzeit die slowakische Staatsbürgerschaft erlangt hatte, Position um Position im Leaderboard nach oben, nachdem er von Rang T17 ins Finale gestartet war. Dem gebürtigen Südafrikaner gelang somit die Überraschung des Turniers, der sechsmalige PGA-Tour-Sieger gewinnt im Alter von 45 Jahren Olympisches Silber.
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Japans Hoffnung auf eine Medaille, Hideki Matsuyama, war mit Ambitionen auf Gold in die letzte Runde gestartet, doch sein Putter blieb vor allem auf der Back Nine eiskalt. Mehrere machbare Putts lippten aus und verfehlten das Loch, sodass der amtierende Masters-Sieger trotz gutem Eisenspiel die entscheidenden Schläge auf dem Grün liegen ließ. Dem 29-Jährigen gelang es auch nicht, den alleinigen dritten Platz zu sichern, sodass auch Matsuyama ins Playoff musste.
Spektakuläres Playoff um Bronze
In diesem versammelten sich sieben Spieler, die in zwei Flights die Löcher 18, 10 und 11 solange durchspielen, bis sich letztlich einer durchsetzen kann. Dort verabschiedeten sich zuerst Paul Casey und Hideki Matsuyama, da alle anderen das Par auf der 18 erzielten. Am dritten Playoff-Loch verbuchten C.T. Pan und Collin Morikawa das Birdie, das die beiden weiterhin im Kampf um Bronze hielt, während Rory McIlroy, Sebastian Munoz und Mito Pereira abreißen lassen mussten.
Erneut an der 18 setzte sich schließlich C.T. Pan durch, der an diesen Tag - ebenso wie Morikawa - mit einer 63er Runde brilliert hatte. Der Mann aus Chinesisch-Taipeh sicherte sich die Bronze Medaille in einem spannenden Playoff am vierten Zusatz-Loch.
Xander Schauffele gewinnt das Olympischen Turnier vor Sabbatini und C.T. Pan. Die Bilder der Edelmetallgewinnner.
Sepp Straka mit starken Turnier
Sepp Straka hielt sich lange Zeit im Kampf um die Medaillen, gegen Ende seiner Runden verließ den Österreicher allerdings sein Glück auf dem Grün. An der 14 verlegte der PGA-Tour-Profi seinen Putt hauchzart und notierte das erste Bogey des Tages nach zuvor vier Birdies, auf dem 16. Grün wollte der machbare Birdieputt nicht fallen. Am Ende steht dennoch ein richtig starkes Turnier für den 28-Jährigen, die Krönung in Form einer Medaille war ihm leider nicht vergönnt.
Hurly Long spielte zum Abschluss seines Olympia-Abenteuers eine starke 67er Runde, mit der der Deutsche noch ein paar Plätze wettmachen konnte. Lediglich einen Schlagverlust leistete sich der Challenge-Tour-Profi auf der Front Nine und insgesamt fünf Birdies, davon drei auf der Back Nine. Damit beendet er das Olympischen Golfturnier auf T36. Max Kieffer spielte eine Runde von Even Par und rutschte damit noch auf T45 ab. Matthias Schwab kam mit einer 67er Runde ins Clubhaus, schloss das Turnier auf T27 ab.
Sieben Spielern lagen nach 72 Löchern schlaggleich auf T3. Ein Stechen musste über den Gewinner der Bronze-Medaille entscheiden.