Nach der ersten Runde bei Olympia 2021 liegt das Feld im Damengolf noch recht nah beieinander. Zwar führt die Schwedin Madelene Sagstrom nach Tag 1 mit fünf Schlägen unter Par, jedoch konnte man bei den Herren erkennen, wie wenig eine solche Führung auf dem East Course des Kasumigaseki Country Club Wert sein kann.
Alle drei Spielerinnen aus Deutschland und Österreich liegen auf einem geteilten 23. Platz (insgesamt 13 Spielerinnen auf T23). Werfen wir einen Blick auf diese Teilnehmerinnen.
Für Deutschland starten Caroline Masson und Sophia Popov auf dem Par-71 Platz von Tokio.
Caroline Masson
Caroline Masson ist die einzige Deutsche, die für vier Solheim Cups nominiert wurde. (Foto: Getty)
Caroline Masson findet bereits im Alter von zehn Jahren zum Golfsport. Ihr Großvater förderte ihr Spiel, das sie im Golf Club Schwarze Heide Bottrop-Kirchhellen erlernte. Hier wurde Masson im Alter von 13 Jahren bereits Clubmeisterin.
Als Amateurin beim Golf Club Hubbelrath gewann die gebürtige Gladbeckerin in der Folge sowohl nationale als auch internationale Meisterschaften und 2009 überraschend auch die LET Qualifying School der Ladies European Tour (LET). Nach dem Wechsel ins Profilager spielte sie drei Jahre auf der LET und konnte 28 Top-10 Ergebnisse inklusive 5 zweiten Plätzen sowie einen Sieg bei der South African Women’s Open 2012 erreichen.
Seit 2013 spielt Masson hauptsächlich auf der LPGA Tour und damit fast nur noch in den USA. Auch da war sie bereits erfolgreich: 2016 gewann sie mit der Manulife LPGA Classic ihr erstes Turnier auf der LPGA Tour. Die 32-Jährige ist die einzige Deutsche, die bei vier aufeinanderfolgenden Solheim Cups für das Team Europe nominiert wurde. Dabei war sie zwei Mal siegreich mit Team Europa.
Sophia Popov
Sophia Popov war 2020 der Shooting-Star im Damengolf. (Foto: Getty)
Die dramatische und letztlich mitreißend schöne Geschichte von Sophia Popov wurde schon oft erzählt. Die quälenden Symptome einer nicht erkannten Borreliose-Erkrankung schwächten die heute 28-Jährige so sehr, dass sie kurz davor war ihre Karriere als Sportlerin zu beenden. Die Ärzte kamen spät zu der Diagnose aber nicht zu spät, denn Popov konnte weiterspielen und gewann 2020 als damals Nummer 304 der Welt sensationell die Women’s British Open. Seitdem hat sich das Spiel der Deutsch-Amerikanerin auf der LPGA Tour konsolidiert.
Also Tochter eines Deutschen und einer Amerikanerin wurde Sophia Popov in Massachusetts (USA) geboren und wuchs im badischen Weingarten auf. Bereits als jugendliche Amateurin hatte Popov 2011 an den Women’s British Open teilgenommen und den 67. Platz erreicht. Damals spielte sie College-Golf an der University of Southern California in Los Angeles. Von 2016 bis 2020 spielte Popov auf der Symetra Tour. Heute ist sie auf der LPGA Tour zu Hause. Die Olympischen Spiele sind für sie etwas ganz Besonderes: „Die Olympischen Spiele sind eine große Sache für mich, es ist eine große Sache in unserer Familie“, erklärte Popov im Vorfeld der Spiele.
Christine Wolf
Christine Wolf wurde in einem Olympischen Dorf geboren. (Foto: Getty)
Die einzige österreichische Golferin in Tokio wuchs bereits in einem Olympischen Dorf auf. Christine Wolf stammt aus Igls, einem Vorort von Innsbruck, in dem Teile der Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 stattfanden. Auch der Name ihres Heimatclubs, der Club Olympia Golf Igls, steht in der Tradition von Olympia.
Bis 2012 spielte Wolf College-Golf an der University of Tennessee in Chattanooga. Nach zwei Jahren auf der LET Access Series erhielt sie 2014 die Tourkarte für die Ladies European Tour. Die 32-Jährige startete bereits 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro für Österreich und belegte den 43. Platz.
2019 konnte Wolf die Hero Women’s Indian Open in Gurugram mit drei Schlägen Vorsprung gewinnen. 2020 beendete sie die Tipsport Czech Ladies Open im tschechischen Beroun auf einem starken zweiten Platz. 2021 kann sie bereits vier Top-10-Platzierungen verbuchen.