Nichts Geringeres als die deutsche Goldmedaille hat sich Martin Kaymer für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zum Ziel gesetzt. Das gab der amtierende US-Open-Champion am Samstag bei der Veranstaltung "Stars and Cars" seines Sponsors Mercedes in Stuttgart bekannt. Der Golfplatz, auf dem der Wettkampf ausgetragen werden soll, ist erstmal außer Gefahr.
Martin Kaymer geht auf Gold
"Ich fahre ja nicht dahin, um Zweiter oder Dritter zu werden. Ich würde dann schon gerne oben stehen, wie bei jedem anderen Turnier auch", sagte der Mettmanner. "Ob man es dann schafft oder nicht, ist eine andere Frage", sagte Kaymer, der nur einen Tag nach Weihnachten seinen 30. Geburtstag feiert, "aber das Ziel sollte schon die Goldmedaille sein. Wenn schon, denn schon." Bereits seit über einem Jahr bereite er sich geistig auf das nahende Großereignis vor, denn es gebe "nicht Größeres für einen Sportler, als eine Medaille für sein Land zu holen."
Der deutsche Golfstar fühlt sich gut auf das Event vorbereitet, 2014 habe er "so viele Turniere wie noch nie" gespielt. Die Zeit habe kaum ausgereicht, um seinen Majorsieg und seinen Ryder-Cup-Triumph als Teil des europäischen Teams zu verarbeiten. Ein Beispiel nehmen will sich Kaymer an der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: "Deutschland kann extrem stolz sein auf die Erfolge und Leistungen seiner Sportler und vor allem auf die Art und Weise, wie zum Beispiel die Fußballer den WM-Titel gewonnen haben."
Teilklage wird abgewiesen
Golf wird in zwei Jahren in Rio de Janeiro ein Revival feiern. Die Sportart hatte zuletzt bei den Spielen im Jahr 1904 in St. Louis zum olympischen Programm gehört. Allerdings werden die Vorbereitungen für Olympia 2016 durch stetige Proteste erschwert. So wurde gegen den Bau des Golfplatzes in der "Reserva de Marapendi" in Barra da Tijuca, Rio de Janeiro, im September diesen Jahres Klage erhoben. Über diese wurde nun entschieden und ein möglicher Baustopp vorerst verhindert.
Es seien keine neuen Fakten ersichtlich, die den Stopp des Golfplatzbaus rechtfertigen würden, begründete Richter Eduardo Antonio Klausner seine (teilweise) Klageabweisung. Die Nichtrücknahme der Baugenehmigung, die von der Anklage gefordert worden war, stellt indessen nur einen Teilerfolg für die Beklagten dar. Der Prozess gegen die Stadt sowie andere Verantwortliche ist mit der Teilabweisung der Klage noch nicht abgeschlossen. Sollten neue Beweise auftauchen, die beispielsweise Korruption oder Fehler während der Genehmigungsphase aufdecken, kann der Richter einen Baustopp aussprechen.
Steht der Bau bis Olympia 2016?
Fraglich bleibt jedoch weiterhin, ob der Bau des Golfplatzes bis zum Sommer 2016 realisiert werden kann. Auch ohne Klage war das Projekt bereits in Verzug geraten. Arbeiter sind schon seit Monaten mit dem Anlegen des Rasens beschäftigt und hoffen, dass sie ihr Werk mit Beginn der Sommer-Saison in Südamerika, in der das Gras besonders gut sprießt, beenden können. Laut Experten sollte ein Golfrasen zwei Wachstumsperioden durchlaufen, um TOP-bespielbar zu sein.
Ein Test-Event, welches eigentlich ein Jahr vor Beginn von Olympia 2016 stattfinden sollte, wurde schon auf Ende 2015/Anfang 2016 verschoben.