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Panorama

Norbert Dickel: Es ist einfach etwas Überragendes Golf zu spielen!

20. Aug. 2013 von Malte van Oven in Köln, Deutschland

Norbert Dickel - Stadionsprecher vom BVB und Präsident von GOFUS. (Foto: Golf Post/GOFUS)

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"Norbert, Norbert, Norbert Dickel, jeder kennt ihn - den Held von Berlin" hallt es alle zwei Wochen bei den Heimspielen von Borussia Dortmund über die Südtribüne des Signal-Iduna Parks. Norbert "Nobby" Dickel, Pokalsieger von 1989, ist eben immer noch eine Institution bei den Schwarzgelben. Als Stadionsprecher und Eventmanager ist Dickel seinem Verein weiterhin eng verbunden. Unter der Woche beschäftigt sich Dickel verstärkt mit seinem Golfverein, den golfenden Fußballern (GOFUS). 2001 fasste der 51-Jährige den Entschluss, die GOFUS zu gründen, um ehemaligen und aktiven Fußballprofis eine Heimat für ihr soziales Engagement zu geben. Mittlerweile sind rund 490 Mitglieder Dickels Ruf gefolgt und jagen anstatt der großen Kugel nun dem kleinen weißen Ball hinterher. Golf Post hat mit dem begeisterten Golfer Norbert Dickel gesprochen.

Golf Post: Sie spielen schon relativ lange Golf. Wie und wann sind Sie zum Golfsport gekommen?

Dickel: Ich habe damals 1989 in Werl gewohnt - dann musste ich nach dem gewonnen Pokalendspiel in Berlin mit dem Fußball verletzungsbedingt aufhören. Und dann gab es da so eine 9-Loch-Anlage in einer britischen Kaserne. Da hatte ich das erste Mal den Schläger in der Hand gehabt und gemerkt, wie viel Spaß mir das macht. Wenn ich während meiner Rekonvaleszenz unruhig wurde, hat meine Frau immer gesagt: Geh doch erstmal ein paar Löcher spielen.

Wie oft schaffen Sie es mittlerweile zu spielen? Man hört, Sie spielen oft in Miami Golf?

Ja, in Fort Lauderdale spiele ich während des Urlaubs sehr oft. Allerdings lässt mein Job bei Borussia Dortmund es nicht zu, so oft zu spielen. Manchmal spiele ich zwei, drei Wochen gar nicht und dann muss ich ein Turnier spielen und dann wird es schon schwer mit meinem Handicap.

Darf ich fragen, welches Handicap Sie haben?

4,8 - Ich habe einfach zu wenig Zeit (lacht).

Wie intensiv verfolgen Sie denn den Turniersport?

Ich habe Maximilian Kieffer und seinen Manager vor ein paar Monaten kennengelernt. Wir haben jetzt kürzlich auch zusammen gespielt. Natürlich verfolgt man ihn da intensiver. Aber das ist auch eine andere Situation, wenn man zu jemandem eine persönliche Beziehung hat. Max ist nicht nur ein überragender Golfer, sondern auch noch ein ganz toller Mensch, genau wie sein Manager Christian Reimbold. Ich schaue aber auch sonst sehr viel Golf - besonders die PGA Tour in Amerika.

Was macht für Sie die Faszination am Golfsport aus?

Das ist wirklich der einzige Sport auf der Welt, den keiner richtig erlernt. Es gibt viele, die kommen nah dran - aber richtig erlernen tut es keiner. Das finde ich unglaublich! Das Besondere ist die Auswahl von tausenden Plätzen mit unterschiedlichen Layouts - und die Kunst diese dann zu bezwingen und zu spielen. Unglaublich. Und dann auch noch den kleinen weißen Ball in das viel zu kleine Loch reinzubekommen. Es fasziniert mich immer wieder, wenn ich am Abschlag stehe. Es ist einfach etwas Überragendes, Golf zu spielen!

Norbert Dickel in Aktion. (Foto: GOFUS)

Was bereitet Ihnen Kopfzerbrechen, wenn Sie dann spielen?

Mein Bunkerspiel ist eine Katastrophe.

Wenn Sie den Golfsport mit dem Fußball vergleichen müssten: Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten?

Ich kenne Fußballer, die spielen ziemlich bescheiden Golf (lacht). Da sehe ich wenig Gemeinsamkeiten. Ich finde Ballsportler sind aber allgemein beim Golf bevorteilt. Beim Golfen ist es so toll, dass man sich an einem Loch ein Erfolgserlebnis holen kann, beinahe mit einem Schlag. Das ist ähnlich wie beim Fußball, wo nur eine gute Aktion dir ein unglaubliches Selbstbewusstsein geben kann.

2001 haben Sie den Verein Golfspielender Fußballer (GOFUS) gegründet. Was war der Anlass?

Meine Grundidee war, dass die Popularität von Fußballern für karikative Zwecke meiner Meinung nach viel zu wenig genutzt wurde. Ich habe dann einfach angefangen zu telefonieren und gefragt: 'Machst du mit?' Mittlerweile haben wir rund 490 Mitglieder und bekommen für unsere Aktionen aus der ganzen Republik ein positives Feedback. Ein weiterer Grund war, dass ich bin immer noch der Meinung bin, dass wir zu wenig Golfer in Deutschland haben. Meine Hoffnung war auch, dass man über die Fußballer mehr junge Menschen animieren kann, selbst Golf zu spielen.

Mit Sebastian Kehl, Roman Weidenfeller und Sven Bender sind drei aktuelle Borussen bei den Golfspielenden Fussballern (GOFUS). Versuchen Sie jedes Jahr aufs Neue Mitglieder aus der aktuellen Mannschaft zu akquirieren?

Das versuche ich 365 Tage im Jahr (lacht). Nee, das machen die Jungs natürlich aus Eigeninteresse. Aber ich finde das auch sehr schön. Wenn es geht, will ich natürlich Spieler von meinem Club dabei haben. Kehl, Weidenfeller, Zorci (Anm. d. Red. Sportdirektor Michael Zorc), Teddy de Beer - sie sind alle schon dabei.

Im BVB-Online-Shop gibt es mittlerweile einige Golf-Fan-Devotionalien. Geht Nobert Dickel im BVB-Look vollausgerüstet auf die Runde?

Ja klar, "annen" Abschlag gehe ich immer mit BVB-Tee. Ist doch logisch (lacht). Die Pitch-Gabel habe ich natürlich auch dabei. Aber die Bags, Handschuhe und Schlägerhauben habe ich nicht, beziehungsweise noch nicht getestet.

Abschließende Frage: Als Stadionsprecher und im BVB-Internet-Radio erlebt man Sie sehr emotional. Wie schlagen Sie den Spagat zum Golf, wo man sich sehr beherrschen muss? Zum Beispiel bei einem vergebenen Putt?

Ich kann mich weder am Mikrofon noch auf dem Golfplatz beherrschen... (komischerweise bekomme ich das auf dem Golfplatz hin!)

Vielen Dank für das Interview, Herr Dickel!

Wer sind die GOFUS?

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