Früh übt sich: Mit vier Jahren schwingt Nicolai von Dellingshausen erstmals den Schläger und ist seitdem Feuer und Flamme für die kleine weiße Kugel. Der 1993 geborene Düsseldorfer spielt bis zum Alter von 12 Jahren noch parallel Fußball, setzt aber danach alles auf den Golfsport. 2007 kommt er zum Golfclub Hubbelrath, der deutschlandweit bekannt für seine gute Jugendförderung ist und steigt dort bis in die 1. Mannschaft auf. Vier Mal ist er Teil der Meistermannschaft bei den Herren und maßgeblich am Erfolg beteiligt.
Von Dellingshausens steiler Aufstieg
Hätte es mit der professionellen Golfkarriere nicht funktioniert, wäre von Dellingshausen bestens vorbereitet. Nach seinem VWL-Bachelorstudium in Düsseldorf durchläuft er erfolgreich das Auswahlverfahren für eine Pilotenausbildung bei der Lufthansa, doch er entscheidet sich, dem geliebten Golfsport nachzugehen und macht den Schritt zum Professional.
2017 nimmt von Dellingshausen an der Pro Golf Tour teil und schlägt voll ein. Nach drei Turniersiegen steigt er im Sommer gleich auf die Challenge Tour auf und hat dort seitdem die Spielberechtigung sicher. Im September selbigen Jahres teet er bei der Bridgestone Challenge im englischen Bedfordshire auf und wird sensationell Zweiter. Sein bis dato bestes Ergebnis auf der Challenge Tour. Die Gesamtwertung der Pro Golf Tour 2017 sahnt er nebenbei auch noch ab.
"Besserer Golfer als 2017"
Schon in seiner Premierensaison 2017 wird von Dellingshausen 37. im Gesamtranking der Challenge Tour. Das Ziel eines so talentierten Golfers ist selbstverständlich: Die European Tour. Dort darf er 2017 erstmals Luft schnuppern. Bei der BMW International Open in München erhält er eine Wild Card und landet vor Max Kieffer, Martin Kaymer und Co. auf dem geteilten 26. Rang.
Durch seine starken Leistung bekommt von Dellingshausen vermehrt Aufmerksamkeit. 2018 wird er in das "National Team Germany" vom Deutschen Golf Verband aufgenommen und erhält dadurch besondere Fördermaßnahmen und Unterstützung. Auch wenn es mal Phasen gibt, wo es nicht so gut läuft, ist von Dellingshausen immer bei sich, mental stark und versucht, auch abseits des Platzes an sich zu arbeiten.
"Das Golfen fühlt sich wirklich gut an. Ich bin heute ein deutlich besserer Golfer als noch 2017, auch wenn mal gesagt wird: 'Was ist denn aktuell mit dem los?'", erzählt er 2019 im Interview mit Golf Post. Mit einer Mentaltrainerin arbeite er eng zusammen, um auch auch mal alte Denkmuster aufzubrechen. 2019 erlebt er sein erfolgreichstes Jahr auf der Challenge Tour. Er wird 37. im Ranking und sichert sich somit auch für 2020 eine volle Spielberechtigung.
