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Nicht nur Sidekick von Woods und McIlroy: Kim macht TGL zu „Tom’s Golf League“

30. Jan. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

(Foto: Instagram.com/@commongolf & @jupiterlinksgc)

Weit mehr als nur ein Sidekick für die Superstars Tiger Woods und Rory McIlroy: Tom Kim ist das personifizierte Entertainmentelement – die TGL braucht mehr solcher Typen. (Foto: Instagram.com/@commongolf & @jupiterlinksgc)

Eine solche TV-Quote hat dieser vierte Spieltag der Tomorrow’s Golf League nicht verdient: Das Aufeinandertreffen der TGL-Frontrunner Tiger Woods und Rory McIlroy am vergangenen Montag flimmerte in lediglich 864.000 US-Haushalten über den Bildschirm – mehr als in der Vorwoche, aber weniger als bei der Premiere und beim Liga-Debüt von Superstar Woods. Vielleicht lag’s daran, dass die Indoorgolf-Sause erstmals tatsächlich an einem Montag inszeniert wurde, zudem zur ungewöhnlich frühen Ortszeit um 18.30 Uhr. Schade.

Vierter Spieltag löste die Versprechungen des Konzepts ein

Denn das Duell zwischen Woods’ Jupiter Links und McIlroys Boston Common hatte alles, was die TGL in ihrem Konzept versprochen hat, was das Hallenspektakel zuvor vermissen ließ und was es dringend braucht, um sich nachhaltig in einer Golflandschaft zu etablieren, die sich aktuell ohnehin in einem gravierenden Wandel zu sein scheint. Das freilich ist eine andere Story.

 

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„Das ist es, was wir uns für TGL vorgestellt haben“

Zurück ins SoFi Center in Palm Beach Gardens, wo die beiden Dreierteams eine veritable Show abzogen: Endlich war’s mal sportlich eng – die Entscheidung fiel erst im Nearest-to-the-Pin-Play-off. Woods und McIlroy feuerten sich gegenseitig den Hammer vor die Füße und schenkten sich nichts – McIlroy seinem Geschäftspartner bei TMRW Sports nicht mal einen Vier-Fuß-Putt und musste sich dafür ein „Willst Du mich verarschen?“ anhören. Tiger wiederum versprach seiner Mama Kultida auf der Tribüne, sie an diesem Abend nicht zu blamieren – und handelte sich dann prompt beim Putten die erste Zeitstrafe der noch jungen TGL-Geschichte ein.

Dennoch: „Es hätte nicht angenehmer sein können, Golf zu spielen und zu scherzen“, resümierte Woods. „Das ist es, was wir uns für TGL vorgestellt haben, eine Erfahrung wie diese, und ich denke, wir haben es geschafft.“

 

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Golfgaudi mit veritablem Wettbewerbscharakter

Kurz: Es war eine mordsmäßige Golfgaudi. Mit veritablem Wettbewerbscharakter. „Genau das, was die Liga brauchte“, so McIlroy. Der Erfolg ist freilich nicht nur den beiden Superstars und der sportlichen Rivalität zu verdanken. Schon vor zwei Wochen war an dieser Stelle in puncto Unterhaltungserlebnis zu lesen: „Kaum auszudenken, wenn Tom Kim bei Jupiter Links mit von der Partie gewesen wäre, der beim jüngsten Presidents Cup mal wieder bewiesen hat, dass er Schwung in den Laden und die Gegner in Rage bringen kann.“

Beim zweiten Auftritt des Florida Flights kam der Koreaner tatsächlich für Max Homa zum Einsatz und ließ der Prognose Taten folgen. Der 22-Jährige spielte nicht nur Golf, sondern Theater und verwandelte die TGL zumindest an diesem Abend in „Tom’s Golf League“.

 

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Version des Golfsports für jüngere Zielgruppe

Auf dem Platz mag so eine überdrehte Performance nerven. Aber die TGL ist nicht Golf im herkömmlichen Sinne. Und will es auch gar nicht sein, kopieren oder ersetzen. „Eine unserer Visionen war es, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und ihnen eine zeitgemäße, sozusagen mundgerechte Version des Golfsports zu bieten, die sie verstehen können“, verdeutlichte McIlroy, der dieses Mantra stetig wiederholt.

Showmanship ist nun mal ein elementarer Aspekt des Konzepts, das nicht allein von Ruhm und Nimbus eines Tiger Woods oder Rory McIlroy leben kann. Es braucht Typen wie Kim, die mehr als nur Sidekicks der Superstars sind – aber die meisten spielen mittlerweile in einer anderen Liga. Bryson DeChambeau beispielsweise. Freilich, was nicht ist, kann ja noch werden. Die Fronten verschwimmen eh längst.

 

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Aufstellung fürs Stechen war wenig smart

Der Montag jedenfalls hat gezeigt, was die TGL werden kann: eine vergnügliche Ergänzung der zementierten Szene. Dafür braucht es das passende Personal, wie Kim eindrücklich gezeigt hat. Und gewiss noch ein paar Justierungen an der einen oder anderen Stellschraube.

Wenig smart war beispielsweise die Aufstellung fürs Stechen. Woods und McIlroy waren als drittes Duo gesetzt und sollten gemäß Choreo vermutlich den Gewinner des Abends in einer Art Showdown ausspielen. Dazu kam es allerdings nicht – Kim und Kisner erledigten das vorher.

Mehr Inszenierung in der GreenZone

Der GreenZone  überdies fehlt es an Dramatik, vielleicht ist ein bisschen mehr Inszenierung nötig, temporäres Spotlight vielleicht. Samt Trommelwirbel oder so. Noch stehen da bloß sechs Golfer herum und schubsen Bälle über den Kunstrasen. Spektakulär gelochte Ausnahmen über längere Distanzen oder gekonnt gelesene Breaks bestätigen allenfalls die Regel.

In der ScreenZone fehlt es an Challenge, an besonderen Herausforderungen für die Spieler und Aufgaben fürs Shot Making. Über den Charakter der Löcher streiten sich die Geister. Die einen wollen mehr Realitätsnähe und womöglich sogar berühmte Bahnen „aus dem echten Golfleben“, andere hätten am liebsten noch mehr Lava, noch mehr Fantasy. Der Grat zwischen Gagagolf und Klamauk ist schmal, aber unbestritten dürfte sein: Wo lassen sich kreative bis krude Kunstschüsse idealer einfordern als auf einer virtuellen Bühne.

Prinzip des Entertainment-Elements gilt auch für Moderation

Zuguterletzt: Der TV-Partner ESPN wäre gut beraten, sich in Sachen Feldreporter/Moderator/Interviewer personell was einfallen zu lassen. Auf dieser Position gilt ebenso das Prinzip des Entertainment-Elements, siehe Tom Kim. Man stelle sich bloß vor, ein David Feherty oder Johnny Miller würden sich mit dem Mikro durchs SoFi Center trashtalken und verbales Feuer unterm Hallendach entfachen …

 

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