Nachdem bereits die drei Vortage nicht sonderlich vielversprechend waren, blieb der große Endspurt von Martin Kaymer auch am Finaltag aus. Stattdessen tat sich auch in der entscheidenden Runde der Australier Marc Leishman hervor, der bereits als Führender auf die Runde gestartet war und mit 19 Schlägen unter Par und einem Abstand von sechs Schlägen zum Zweitplatzierten Henrik Stenson souverän den Sieg einfuhr. Auf dem dritten Platz liegt Chris Wood mit neun Schlägen unter Par.
Marc Leishman nicht mehr einzuholen
Schon ab dem Beginn des vierten Tages auf dem Par-72-Kurs des Gary Player Country Club spielte Marc Leishman mit dem Rest des Feldes "Catch Me If You Can" - bloß stellte sich letztlich heraus, dass niemand konnte. Mit einer 67er Runde flog der Australier der Konkurrenz förmlich davon und beendete das Turnier mit ganzen 19 Schlägen unter Par. Der einzige, der ihn noch hätte einholen können, nämlich die zweitplatzierte Golfgröße Henrik Stenson, musste sich geschlagen geben und blieb bei 13 Schlägen unter Par nach einer finalen Parrunde ganze sechs Schläge hinter dem Führenden zurück, sodass Leishman, der normalerweise auf der PGA Tour beheimatet ist, seinen ersten European-Tour-Sieg zelebrieren kann.
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— The European Tour (@EuropeanTour) December 6, 2015
Kein Sieg vor Jahresende für Martin Kaymer?
Trotz eines Eagles und drei Birdies trat am vierten Tag in Sun City für Martin Kaymer nicht die erhoffte Verbesserung ein. Fünf Bogeys entkräfteten die Schlaggewinne, sodass der Mettmanner letztlich doch nur eine erneute Parrunde notierte, die schlicht nicht genügte, um Plätze gutzumachen. Derzeit liegt der 30-Jährige, der zum Ende des Monats seinen 31. Geburtstag feiert, mit insgesamt zwei Schlägen über Par auf dem geteilten 25. Platz und ist damit eines der Schlusslichter in dem 30-köpfigen Feld.
Dabei hatte die deutsche Nummer eins eigentlich noch einen Sieg bis zum Jahresende anvisiert. Für diese Ambitionen wird es langsam knapp: Wenn er es in der kommenden Woche bei der Thailand Golf Championship nicht an die Spitze schafft, könnte es sein, dass er den Sieg erst im kommenden Jahr wieder ins Visier nehmen kann. Während Kaymer allerdings mit +2 für das Turnier ins Clubhaus zurückkehrte, bleibt bei den drei Profis, die sich hinter ihm platzierten die Frage, was bei ihnen an den vier Tagen in Südafrika nur so fundamental schief gelaufen ist. Der Engländer Lee Westwood (+12/28.), der Däne Søren Kjeldsen (+17/29.) und der Australier Steven Bowditch (+19/30.), mussten nämlich ganz andere Ergebnisse hinnehmen.
Bernd Wiesberger verspielt die Top Ten
Besonders hart traf die vierte Runde auch den Österreicher Bernd Wiesberger. Der gebürtige Wiener war nämlich vom geteilten fünften Platz aus in den Finaltag gestartet, verfehlte aber mit seiner letzten Runde die angepeilte Topplatzierung um Längen. Ein vereinzeltes Birdie blieb der einzige Lichtblick in einem von Schlagverlusten geprägten Finaldebakel: Fünf Bogeys, ein Doppelbogey und ein Triplebogey musste der 30-Jährige verschmerzen - eine 81er Runde, die ihn auf den geteilten 25. Platz neben seinem deutschsprachigen Kollegen Kaymer hinab verbannte.
Auf Facebook machte Wiesberger seinem Frust Luft: "Alles andere als zufrieden mit der heutigen Performance. Keine Kontrolle über den Ball, schlechtes Gefühl beim Putten und einige fragwürdige Entscheidungen. Nicht die Art, wie ich das Turnier und das Jahr 2015 beenden wollte", schrieb er dort.
Danny Willett kriegt die Kurve
In Sachen Kurve-kriegen hätte sich Martin Kaymer in dieser Woche etwas von Danny Willett abschauen können. Der Engländer, der im finalen Rennen um das Race to Dubai der härteste Konkurrent von Rory McIlroy gewesen war, ist Titelverteidiger in Südafrika und wollte das Event offenbar nicht ohne eine Top-Ten-Platzierung zuende gehen lassen. Nach seiner 75er Runde am zweiten Turniertag hatte es nicht sehr rosig für den 28-Jährigen ausgesehen, die beiden darauffolgenden Runden, besonders seine finale bogeyfreie 68, stellten allerdings eine gelungene Schadensbegrenzung dar. Mit acht Schlägen unter Par beendet er das Turnier auf dem geteilten vierten Rang. Eine ähnliche Finalrunde notierte der frisch gebackene Rookie des Jahres, der Südkoreaner Byeong Hun An, und wurde damit Achter.