Ich sehe was, was du nicht siehst. So oder so ähnlich könnte es manch einer Golferin zum Ende des zweiten Tages der U.S. Women's Open ergangen sein. Gut ein Viertel der Spielerinnen war noch auf dem Sebonack Golf Club von Southampton auf ihren Runden unterwegs, als wegen zu dichten Nebels abgebrochen werden musste. Da keine Besserung der Bedingungen in Sicht schien, müssen einige Starterinnen nun früh am Samstagmorgen nochmals den Schläger schwingen. Unter ihnen ist auch Caroline Masson, während die Führende Südkoreanerin Inbee Park gerade noch durchkam.
Aller guten Dinge sind Drei - Inbee Park vor drittem Majorsieg
Nachdem sie in dieser Saison bereits zwei Major gewinnen konnte, insgesamt das meiste Preisgeld abräumte und in einer überragenden Verfassung zu sein scheint, ist Inbee Park natürlich auch bei der U.S. Women's Open die große Favoritin. Nach der 67er Auftaktrunde benötigte sie am zweiten Tag nur einen Schlag mehr. Mit insgesamt neun unter Par beendete sie ihre Runde quasi mit Erschallen der Sirene, die den Abbruch signalisierte. Landsfrau I.K. Kim auf dem zweiten Platz hat bereits zwei Schläge Rückstand, die Nächstplatzierten Lizette Salas aus Amerika und Jodi Ewart Shadoff aus England gar schon Fünf. Die junge Asiatin ist also auf dem besten Weg, den dritten Majorsieg in Folge einzufahren.
Caroline Masson - stark begonnen und stark nachgelassen
Etwas wechselhafter verlief die Runde aus deutscher Sicht. Es hätte am zweiten Tag alles so schön werden können, für Caroline Masson. Mit einer 71er Runde vom Vortag auf die Bahn gegangen, puttete sie direkt am Auftaktloch zum Birdie. Ein weiterer Schlaggewinn folgte kurze Zeit später und schon lag sie im zwischenzeitlichen Klassement mit drei unter Par auf dem geteilten vierten Platz. Aber dann ... Binnen fünf Löchern ging es für Masson weit zurück. Den Auftakt dieser kleinen Negativserie machte ein Bogey an der 17, gefolgt von einem Doppelbogey. Zwei weitere Schlagverluste ließen sie schließlich bei ertönen der Abbruchsirene mit zwei Schlägen über Par, noch vier zu spielenden Bahnen und auf dem geteilten 23. Platz ins Clubhaus zurückkehren.
Vergebene Putts führen bei Sandra Gal zu Vielzahl von Bogeys
Nach vier über Par und dem geteilten 81. Platz zum Auftakt konnte die Devise für Sandra Gal und ihren zweiten Durchgang bei der U.S. Women's Open nur lauten - Angriff und gucken, dass es einige Plätze nach vorne geht. Obwohl sie einen Schlag weniger als noch am Vortag benötigte, warf sie dieses Ergebnis im Leaderboard zurück, statt für eine Verbesserung zu sorgen. Sie traf zwar alle Fairways und mehr Greens in Regulation als in der ersten Runde, die hohe Zahl von Puttversuchen (35) machte jedoch alle Hoffnungen auf eine Qualifikation für das Wochenende zunichte.
Der Auftritt Sandra Gals lässt sich deshalb relativ kompakt zusammenfassen: Über 36 gespielte Bahnen bei der diesjährigen U.S. Women's Open notierte sie doppelt so viele Schlagverluste (14), wie ihr Birdies gelangen. Am Ende der zweiten Runde erreichte sie das Clubhaus mit 151 Schlägen und sieben über Par. Trotz Abbruchs der Runde stand ziemlich sicher fest, dass solch ein Wert für den Cut nicht reichen und die 28-Jährige aus diesem Grund für das Wochenende zum Zuschauen verdammt sein würde.
Große Namen - schwache Leistungen bei der U.S. Women's Open
Auch andere namhafte Spielerinnen konnten in sie gesetzte Erwartungen nicht oder nur phasenweise erfüllen. Nach ihrer starken Leistung in der Vorwoche rutschte die US-Amerikanerin Stacy Lewis durch eine 76er Runde auf den vorläufigen 32. Platz zurück und geht mit drei über Par in den Moving Day. Diesen hingegen garnicht erst erreichen wird die Norwegerin Suzann Pettersen. Sie packte im zweiten Durchgang nochmals sechs Schläge auf ihr ohnehin nicht gutes Auftaktergebnis drauf und beendete das Turnier schon vor dem Wochenende mit insgesamt zehn Schlägen über Par.