Rio und das olympische Golf-Comeback sind Geschichte, aber das Golfjahr hastet beinahe atemlos zum nächsten Höhepunkte: die FedExCup-Playoffs stehen an, und in fünf Wochen ist Ryder Cup in Hazeltine. Während die 125 Bewerber um den Zehn-Millionen-Dollar-Bonustopf der PGA Tour komplett feststehen, hat vor allem Europas Ryder-Cup-Teamchef Darren Clarke die Qual der Wahl. Nach dem Czech Masters stehen die neun Punktelisten-Qualifikanten fest, obwohl die Frist erst am Sonntag in Dänemark abläuft, es sind Rory McIlroy, Danny Willett, Henrik Stenson, Justin Rose, Chris Wood, Sergio Garcia, Rafa Cabrera-Bello, Andy Sullivan und Matthew Fitzpatrick. Jetzt geht‘s um die drei Wildcards, die nächste Woche zu benennen sind, und da drängeln sich die Kandidaten um Clarkes Gunst und seine Picks: Martin Kaymer, Lee Westwood zuvorderst, dazu Graeme McDowell, Russell Knox und Shane Lowry. Letzterer verzichtet sogar auf die Barclays Championship und reist stattdessen zur Made in Denmark, um Clarke möglicherweise entscheidend zu beeindrucken.
Bei den Amerikanern sind vor der „Barclays“ folgende Spieler qualifiziert: Dustin Johnson, Jordan Spieth, Phil Mickelson, Jimmy Walker, Brooks Koepka, Brandt Snedeker, Zach Johnson und Patrick Reed. Teamchef Davis Love III hat vier Wildcards.
Inbee Park: Von Rücktritt keine Rede mehr
Neue Motivation: Inbee Park kam mit Rücktrittsgedanken zu den Olympischen Spielen und verließ Rio mit der Goldmedaille. Jetzt ist trotz der langwierigen Daumenverletzung keine Rede mehr vom Karriereende. „Ich habe sieben Majors, aber der Gewinn dieser Goldmedaille war ein unvergesslicher, fast unwirklicher Moment. So etwas habe ich zuvor noch nie empfunden“, sagte die 28-jährige Koreanerin.
Lydia Ko: Golf gehört zu Olympia
Begeisterte Bilanz: Lydia Ko, die Weltranglistenerste, hat nach ihrer Silbermedaille ein nachdrücklich positives Fazit des olympischen Golf-Comebacks gezogen. „Ich habe mit den Männern gesprochen und nur tolle Eindrücke gehört“, sagte die Neuseeländerin in einem Radiointerview. „Sie waren voll des Lobes, und ich denke, unsere Woche war mindestens genau so erfolgreich. Mit Spielerinnen aus sechs Nationen im Rennen um die Medaillen dürfte unser Turnier eine gewaltige Inspiration gewesen sein. Olympisches Golf habe absolut eine Daseinsberechtigung: „Golf gehört zu Olympia und muss bleiben!“
Australier gewinnt „US Amateur“
Champion: Der 20-jährige Australier Curtis Luck hat im Oakland Hills Golf Club nahe Detroit die US-Amateur-Meisterschaft gewonnen. Im Finale über 36 Loch besiegte er den Amerikaner Brad Dalke mit 6&4. Bei der Ausscheidung, zu der insgesamt 312 Spieler angetreten waren, musste ein 23-Mann-Stechen über die letzten acht Plätze des 64er-Felds entscheiden. Verlierer Dalke übrigens darf sich trösten, immerhin hat der 19-Jährige bei einer Clinic vor zwei Jahren den damaligen Weltranglistenersten Rory McIlroy im Armdrücken geschlagen:
Sorry Rorypic.twitter.com/vYgnRk0PF0
— Brad Dalke (@DalkeKong) 25. April 2015
Ein Jahr Freibier für Sullivan
Freibier: Andy Sullivan wird ein Jahr lang kostenfrei mit Pils beliefert, nachdem der Engländer eine entsprechende Showeinlage vor dem Czech Masters in Prag gewonnen hat. Es ging darum, den Ball über 86 Meter in oder so nah wie möglich an ein Fass auf einem schwimmenden Grün in der Moldau zu befördern. Zu den Verlierern gehörte auch John Daly, der sich das Freibier fraglos gern gesichert hätte.
So @AndySulliGolf won today's Prague challenge.
And won a year's supply of beer! #CzechMastershttps://t.co/lVgbzH87kM
— The European Tour (@EuropeanTour) 16. August 2016
Fowler via Cartweg zum Birdie
Remake? Das hat was von „Tin Cup“ und jener Szene, als Don Johnson den Hauptdarsteller Kevin Costner „ausdrived“, weil er den Ball clever über die Straße davon hüpfen lässt. So ähnlich lief‘s auch bei Rickie Fowler am Donnerstag der Wyndham Championship, allerdings unfreiwillig, als er auf der Par-5-Fünf mit seinem gepullten Abschlag via Cartweg knapp 350 Meter machte und prompt nach 13 Löchern im Par das erste Birdie erzielte:
Fowler's 400-yard drive.
Just the way he planned it. https://t.co/Z9KTfLdToU
— PGA TOUR (@PGATOUR) 18. August 2016
Prozess gegen Trump-Golfclub
Teure Klage: Während Golfplatzmagnat Donald Trump für das Amt des US-Präsidenten kandidiert, versuchen seine Anwälte aktuell vor Gericht, dem Trump National Golf Club in Jupiter/Florida eine Millionenzahlung zu ersparen. 65 Mitglieder wollen austreten und warten auf die Erstattung ihrer rückzahlbaren Einlagen. Stattdessen wurden ihnen aber seit 2013 Nutzungsgebühren berechnet, obwohl sie die Leistungen des Clubs wegen des Austritts gar nicht mehr in Anspruch nehmen konnten. Es geht um insgesamt rund sechs Millionen Dollar.
Neuer Platz für Ex-Cadillac-WGC
Ortswechsel: Der neue Schauplatz für die einstige WGC-Cadillac Championship steht fest. Die PGA Tour hat das Traditionsturnier, das seit 2007 auf dem „Blue-Monster“-Kurs von Donald Trump in Doral/Florida ausgetragen wurde, nach Mexiko vergeben, es steigt 2017 als WGC-Mexico Championship im Club de Golf Chapultepec am Rand von Mexico-Stadt. Träger des Turniers ist der Multi-Konzern „Grupo Salinas“ von Milliardär Ricardo Salinas Pliego.
Dad kriegt eins auf die Kerze!
Das Letzte: Man soll doch nicht mit Feuer spielen! Aber sehenswert ist der „Stunt“ trotzdem: