Schwanengesang? Nach dem Ausstieg von Tiger Woods bei der Dubai Desert Classic wegen Rückenkrämpfen prasseln aus allen Teilen der Golfwelt negative und eher deprimierende Bemerkungen auf den 14-fachen Majorsieger nieder, jeder glaubt halt, ‘was sagen zu müssen. Woods‘ Erzkritiker der „Golf Channel“-TV-Experte Brandel Chamblee, ließ sogleich verlauten: „Er sieht aus wie ein alter Mann, wie der älteste 41-Jährige der Golfgeschichte.“
Seine Kollegin bei „ESPN“, die zweifache Majorsiegerin Dottie Pepper, glaubt an ein baldiges Karriereende des Tigers: „Ich denke, wir sind nahe dran.“ Ex-Coach Butch Harmon ist besorgt, „dass der beste Spieler ,ever‘ vielleicht nie wieder auf irgendeinem höheren Level spielen kann“. Und Gary Player sorgt sich weniger um Woods‘ Rücken denn um seinen Yips beim Chippen, die „Krebskrankheit eines Golfers“: „Damit kannst du kein Turnier gewinnen.“ Angesichts aller dieser Meinungen steht Rory McIlroy ziemlich alleine da, der Woods schon in Torrey Pines trotz des verpassten Cuts ein mehr als ordentliches Spiel und einen vielversprechenden Schwung attestierte: „Er ist näher dran, als die Leute denken.“
Polizei greift betrunkenen Bowditch auf
Eine Nacht im Knast: Golfprofi Steven Bowditch wurde in der Nacht zum Freitag von der Polizei in Phoenix wegen Verdachts auf „ Fahren unter Einfluss psychoaktiver Substanzen“ verhaftet und eingebuchtet. Bei dem 33-jährigen Australier, der mit seinem Wohnmobil erst Schlangenlinien gefahren und dann hinter dem Steuer des stehenden Fahrzeugs eingeschlafen war, wurde ein enorm hoher Blutalkoholwert festgestellt.
Bowditch, der sich später via Twitter und in einer Stellungnahme entschuldigte, wurde morgens entlassen und kam rechtzeitig zu seiner Zweitrunden-Teetime bei der Waste Management Phoenix Open, verpasste aber mit zwei 74er Runden den Cut deutlich.
Life is about choices. Last night I made a very poor one. I'm very sorry to those I have disappointed. I must and will, do better.
— bowdo (@bowdo83) February 4, 2017
Jason Day gibt den „Lefty“
Mit links: Wenn Jason Day den „Lefty“ gibt, ist der eigentlich rechtshändige Weltranglistenerste immer noch besser am Schläger als vermutlich die meisten von uns, scheint allerdings selbst vom Ergebnis überrascht zu sein. Nach dem verpassten Cut in Phoenix stimmte sich der Australier in Kalifornien auf das AT&T Pebble Beach Pro-Am ein.
Mickelson „erspart“ Fan 100 Dollar
Ehrlicher Finder: Nach seiner Samstagsrunde bei der Phoenix Open hat Phil Mickelson einen Fan vor einem herben Verlust bewahrt. Während „Lefty“ den Medien Rede und Antwort stand, entdeckte er im Gras eine 100-Dollar-Note, unterbrach die Interviews, hob das Geld auf und machte einen Zuschauer der Runde als Besitzer aus. Neben den 100 „Bucks“ gab‘s dann auch noch einen kostenlosen Tipp vom Golfstar: „Du solltest Dein Geld nicht einfach so herum liegen lassen!“
Tags zuvor hatte Mickelson eine weitere Kostprobe seines Vertrauens in die eigenen Golffähigkeiten gegeben, als er seinen im linken Rough von Loch 8 begrabenen Ball Richtung Fahne beförderte – und zwar mit dem Driver. Allerdings flog die Kugel nur 107 Meter, und es kam auch bloß ein Bogey dabei raus:
Driver off the deck ... from the rough.
Phil Mickelson will try any shot. pic.twitter.com/afmUcuZOsN
— PGA TOUR (@PGATOUR) February 3, 2017
Willett und seine Masters-Erinnerung
Bessere Zeiten: Golferisch lebt Danny Willett derzeit eher von der Erinnerung, seit dem Triumph bei Masters 2016 lief für den Engländer nicht mehr viel zusammen, mit dem Ryder Cup in Hazeltine als negativem Höhepunkt. Da tut es gut, wenn man gelegentlich im größten Augenblick des Sportlerlebens versinken kann, und so hat sich Willett, der sein „Green Jacket“ im April wieder abgeben muss, ein besonderes Erinnerungsstück gebastelt:
It took a while to get it just right but I'm very happy with the final result of the framed memorabilia! @TheMasters pic.twitter.com/VSWxyYGFEL
— Danny Willett (@Danny_Willett) January 25, 2017
Lexi Thompson taucht ab
Was man für Werbung so alles macht: Bei einem Fototermin für Red Bull ging US-Proette Lexi Thompson im Wortsinn baden. Die Aufnahmen wurden im Pool eines Hotels in Miami gemacht, die 21-Jährige posierte in vollem Golf-Ornat auf dem Grund des Beckens für die Kamera:
US Open lockt mit vermehrtem Dollarregen
Aufschlag: Bei der diesjährigen US Open in Erin Hills/Wisconsin sind insgesamt zwölf Millionen Dollar Preisgeld im Topf, zwei Millionen mehr als bei der 2016er Auflage in Oakmont. Der Sieger erhält 2,16 Millionen Dollar, vergangenes Jahr waren es „nur“ 1,8 Millionen Dollar. Damit ist die „Offene Amerikanische“ das höchstdotierte Major. Beim Jahresmeeting beschloss der US-Verband USGA auch eine höheres Preisgeld von nunmehr fünf Millionen Dollar für die US Women‘s Open.
Urteil: Trump-Club muss Millionen erstatten
Der wöchentliche Trump: Der Trump National Golf Club Jupiter in Florida wurde von einem Distriktgericht zur Zahlung von 5,7 Millionen Dollar an ehemalige Mitglieder verurteilt. Die Golfer hatten dem Club den Rücken gekehrt, als Donald Trump die Anlage 2012 von der Ritz-Carlton-Hotelkette kaufte, allerdings wurden weder ihre Einlagen erstattet, noch durften sie die Club-Einrichtungen weiter benutzen, obwohl die Trump-Organisation ihnen weiterhin die Mitgliedschaftsgebühr berechnete.
Trick-Golf von Boot zu Brett
Zum Schluss: Trickshots, wo das Auge des Chronisten hinschaut, in den ungewöhnlichsten Situationen, mit den merkwürdigsten Verrenkungen. „Coach Rusty“ ist für sein jüngstes Kunststück aufs Wasser gegangen, aber sehen Sie selbst: