Die erste Mannschaft des Münchener Golfclubs möchte dieses Jahr endlich zeigen, dass sie schon lange keine „Fahrstuhlmannschaft“ mehr ist, die regelmäßig zwischen erster und zweiter Liga pendelte. „Das ist vorbei“, sagt Philip Stangassinger, Sport-Koordinator des Bundesligisten. Er ist überzeugt, dass seine „junge und dynamische Mannschaft“ mit dem Abstieg in dieser Saison
nichts zu tun haben wird.
Ein Ziel vor Augen, das die Damen schon erreicht haben
27 Mannschaften hat der traditionsreiche Club, der bereits 1910 gegründet worden ist. Und bislang ist die erste Damenmannschaft das Aushängeschild des Clubs. Zu den sportlichen Highlights der jüngeren Vereinsgeschichte gehört der Deutsche Meistertitel der Damenmannschaft im Jahr 2013. Auch in den Folgejahren erreichten die Damen das Final Four der besten vier Teams und wurden 2015 Vizemeister.
2019 wurden die Jungen der AK 18 Deutscher Meister. Diese Spieler bilden den Aufbau für die nächsten Jahre bei den Herren. Die Mischung aus aufstrebenden Jugendspielern, wie Tim Wiedemeyer und Pablo Brunner, und erfahrenen Profis und Ex Profis, wie Jakob van de Flierdt und Daniel Schmieding, soll in der Zukunft den Unterschied machen.
„Fast alle meiner Spieler wollen Profi werden, das ist die beste Basis für erfolgreichen Teamsport“ sagt Erfolgstrainer Arne Dickel. Als Jugendtrainer des Jahres der PGA of Germany versteht er es auch als seine Verpflichtung den Nachwuchs aufzubauen, die Spieler aus den Jugendmannschaften des MGCs zu fördern und ihnen dann auch das Vertrauen in der 1. Herren zu geben. Beim Stichwort „Final four“ wird die Stimme des Sport-Koordinators lauter. „Das ist unser Ziel für dieses Jahr“, sagt er und verweist auf die Erfahrungen bei den bayrischen
Mannschafts-Meisterschaften im April, bei der sich die Herren hervorragend präsentierten. „Ein gutes Zeichen für die bevorstehende DGL-Saison.“
Das Team von Coach Arne Dickel setzte sich über 18 Löcher Zählspiel und am zweiten Tag im Lochspiel erfolgreich gegen die Konkurrenz durch, darunter auch den Golfclub Herzogenaurach, ebenfalls in der ersten Bundesliga Süd vertreten. Der frühe Erfolg der Mannschaft zeigt dem Sport-Koordinator auch, dass das Training unter Corona-Bedingungen besser gelaufen ist als zu befürchten war. „Wir haben wenig im Team, aber dafür mehr einzeln trainiert.“ Was so schlecht nicht war, denn die technischen Einheiten der Trainer mit ihren jeweiligen Spielern wirken nachhaltig. Ein gemeinsames Athletik-Training, so Stangassinger, war unter den gegebenen Corona-Vorgaben ebenfalls nicht möglich. Es wurde Größtenteils per Video-Konferenz durchgeführt. Stangassingers Fazit: „Trotz erschwerter Bedingungen haben alle im Team voll mitgezogen.“
Gesunde Mischung aus Jugend und Erfahrung
Der gesamte Kader umfasst 20 Spieler. Angeführt werden sie von den Topspielern Jakob van de Flierdt und Daniel Schmieding. Der 30-jährige Schmieding hat derzeit ein Handicap von -6,1. Außerdem erwartet Stangassinger die rechtzeitige Rückkehr von Adrian Steeger und Johannes
Housgaard, die auf der amerikanischen College-Tour spielen.
Die Mannschaft setzt sich insgesamt zusammen aus: Pablo Brunner, Lukas Bürk, Benedikt Fischer, Felix Fäßler, Jakob van de Flierdt, Constantin Friesacher, Carl Heger, Felix Krammer, Johannes Housgaard, Benedikt Lacher, Maximilian Lacher, Sebastian Rieger, Daniel Schmieding, Adrian Steeger, Stefan Still, Simon Taubenberger, Tim Wiedemeyer, Christoph Zimmermann.
Wer dem technischen Koordinator aus Bayern genau zuhört, spürt, dass die bislang erreichten Erfolge kein Zufall sind. „Wir arbeiten seit Jahren daran.“ Damit meint Philip Stangassinger, dass die intensive Jugendarbeit der vergangenen Jahre nun Wirkung zeigt. „Noch nie war unser Team so jung.“ Der Altersdurchschnitt liegt derzeit bei 20 Jahren.
Rund 500 Kinder und Jugendliche werden augenblicklich in verschiedenen Leistungsstufen im Münchner Golfclub trainiert. So sollen den Spitzenmannschaften des Vereins kontinuierlich talentierte Golfspieler zugeführt werden.
Stangassinger: „Da kommt in Zukunft Großes auf uns zu.“ Als Beispiel nennt er Tim Wiedemeyer, im vergangenen Jahr Deutscher Meister in der Altersgruppe AK 16, zudem frischgebackener Deutscher Lochspielmeister der Herren und jetzt schon Teil des Bundesliga-Teams. „Und das ist erst der Anfang.“ Klingt fast wie eine Warnung in Richtung der anderen Bundesliga-Teams. Für den Club lohnt sich dieses hohe Engagement. Rund 43 Prozent der Neumitglieder im Münchner Club werden über den Nachwuchs gewonnen.
Was noch fehlt ist ein Groß-Sponsor für den Münchner Golfclub. Hier muss die finanzielle Hauptlast der Bundesliga-Mannschaften vom Verein getragen werden. Stangassinger hebt die Unterstützung der Mitglieder hervor, die sich sehr mit den Mannschaften verbunden fühlen. „Sie werden sehr gut angenommen, betont der Koordinator. „Ein Lob an unsere Mitglieder.“