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Back Nine

Monahans Deal mit European Tour: Einstieg der PGA Tour per Hintertür

30. Nov. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Jay Monahans Deal mit European Tour (Foto: Getty)

Jay Monahans Deal mit European Tour (Foto: Getty)

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Die Spatzen haben es seit längerem von den Dächern gepfiffen und Golf Post hat es im Mai dieses Corona-Jahrs unter dem Titel „Der englische Patient: Schluckt die PGA Tour bald Europas Golf-Circuit?“ schon beschrieben: Die in der vergangenen Woche verkündete „strategische Allianz“ zwischen European Tour und PGA Tour ist nichts anderes als der erwartete Einstieg des amerikanischen Circuits bei den Kollegen im englischen Virginia Water, bloß durch die Hintertür.
Keith Pelleys warme Worte von der „formalen Besiegelung einer ohnehin jahrelangen fruchtbaren Beziehung“ kaschiert das Eingeständnis, dass die European Tour ohne finanzielle Hilfe vom großen Bruder aus Übersee kaum überlebensfähig ist – zumal sich die zur Finanzierung des Tour-Haushalts dringend benötigten Einnahme aus dem Ryder Cup in Whistling Straits und erst recht durch den heimischen Kontinentalwettbewerb in Rom pandemiebedingt jeweils um ein Jahr verschieben. Bereits vor dem Restart seines Turnierbetriebs hatte der Kanadier eine deutliche „Gewinnwarnung“ ausgesprochen und Spieler wie Fans auf knappere Börsen und ungemütlichere Zeiten eingeschworen.

Die Minderheitsbeteiligung der PGA Tour an der Medienfirma European Tour Productions (ETP) wo sie den 2017 ausgeschiedenen Partner IMG ersetzt, sowie der Vorstandssitz ohne Stimmrecht für Commissioner Jay Monahan sind homöopathische Einstiegsdosen, die sich alsbald intensivieren dürften. Viele Branchenkenner werten die von den Partnern als ein Aspekt der Zusammenarbeit angeführte globale Turnierplanung als Fundament und Vorbereitung zur endgültigen Einführung der Welttour. Es ist kaum zu erwarten, dass sich die PGA Tour mit einer 50:50-Rolle begnügt, wenn sie den Löwenanteil an Stars und Schauplätzen einbringt.

Interessant ist eine eher zur Randnotiz geratene Indiskretion Pelleys, der beiläufig erwähnte, dass die European Tour seit geraumer Zeit einen Kooperationsvorschlag der Premier Golf League auf dem Tisch liegen habe, die mit saudiarabischen Petrodollars den beiden Top-Touren die Top-Spieler abwerben will. Er sprach gar von einem „überzeugenden Angebot“ – es braucht nicht viel Phantasie, um zu interpretieren, was das heißt. Wenn Pelley dann noch sagt, dass „wir „letztendlich der Meinung waren, dass eine Partnerschaft mit der PGA Tour die beste Option für unsere Mitglieder und für globales Golf ist“, dann dürften Monahan und Co. kaum bloß Peanuts nach Virginia Water überweisen.

Currys Duett mit Wie und „Leftys“ Geständnis

Professionelle Vorbereitung: Was Charles Barkley während „The Match III“ recht war – die Verbrüderung mit einem Golf-Profi in Gestalt von Partner Phil Mickelson –, kann dem Gegner Steph Curry im Vorfeld nur billig sein. Der Basketball-Star von den Golden State Warriors bereitete sich durch eine Trainingssession mit Michelle Wie West auf seinen Einsatz an der Seite von American-Football-Ikone Peyton Manning vor. Das ist eine naheliegende Konstellation, da seine Lehrerin mit dem Teammanager der Warriors verheiratet ist. Die beiden schlagen allerdings von Wasserflaschen eines Sponsors ab:


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Wie die US-Open-Siegerin von 2014 ansonsten ihre Rolle als Mutter der im Juni geborenen Makenna und das Golftraining miteinander verbindet, zeigt Michelle Wie West in diesem Video:


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Und noch was im Nachgang des Show-Duells: Mickelson profitierte beim Sieg mit Barkley auch von seiner Ortskenntnis. Er ist nämlich Besitzer des Schauplatzes Stone Canyon Golf Club; der fünffache Majorsieger und sein langjähriger Manager Steve Loy kauften die nach der Finanzkrise in Schieflage geratene Anlage bei Tucson 2014 für „Mickelson Golf Properties“. Genau nach solchen Schnäppchen hält „Lefty“ mit dieser Firma Ausschau.

Joaquin Niemann: Golf für Rafita

Es klingt dramatisch, ist aber Fakt: Der Chilene Joaquin Niemann spielt dieser Tage für das Leben seines Cousins Rafita Calderon. Bei dem einen Monat alten Säugling wurde spinale Muskelatrophie diagnostiziert, ein Erbkrankheit, die bei einem von 10.000 Neugeborenen auftritt. Seit 2019 gibt es allerdings ein Mittel gegen den oft tödlichen Muskelschwund. Doch die einmalige Injektion mit „Zolgensma“, das die Sterberate deutlich reduziert, kostet 2,1 Millionen Dollar. Und so hat Niemann seine aktuellen Turnierstarts komplett in den Dienst des Geldsammelns für Rafita gestellt, mit dessen Vater Felipe er als Teenager so oft Golf gespielt hat. Der 22-Jährige, der das Masters wegen eines Covid-19-Befunds auslassen musste, ruft zu Spenden auf, stiftet selbst seine gesamten Preisgelder sowie 5.000 Dollar für jedes Birdie und 10.000 Dollar für jeden Eagle und sammelte so bei der RSM Classic schon mal 152.450 Dollar. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, „denn Rafita im Krankenhaus in Santiago hat nur 100 Tage“, sagt Niemann. Das gentherapeutische Mittel muss in den ersten gut drei Monaten nach der Geburt verabreicht werden, um eine effektive Wirkung zu erzielen.

Koepka mit Jenas Tanga vor‘m Gesicht

Zweckentfremdet: Mit Mund-Nasenschutz in die Adventszeit? Für Brooks Koepka überhaupt kein Problem. Der vierfache Majorsieger benutzt einfach einen Tanga seiner Freundin Jena Sims als Atemmaske – und das Netz rastet aus.

Englands Golfclubs dürfen wieder öffnen

Neues von der Insel: Erleichterung bei Englands Golfern. Premierminister Boris Johnson hat bestätigt, dass ab dem 2. Dezember in den englischen Clubs wieder gespielt werden kann – unter den Auflagen, die auch vor dem 28-tägigen Shutdown gegolten haben. Driving Ranges und Fitting Center dürfen ebenso wieder den Betrieb aufnehmen wie die Golflehrer ihren Unterricht.

Golf mit „Wildlife“-Spektakel

Weil‘s so grandios war: Die Alfred Dunhill Championship in Leopard Creek Golf Club ist alljährlich nicht nur großer Sport, sondern auch ein optisches Spektakel, das Spieler wie (TV-)Zuschauer mitten ins südafrikanische „Wildlife“ entführt.


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Und was macht man als Teilnehmer, wenn man nicht gerade Golf spielt? Genau, man unternimmt nachmittags eine Safari durch den Krüger Nationalpark:


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Bewegender Film über „Mia‘s Miracles“

Trauerbewältigung: Im Juni haben der kolumbianische Profi Camilo Villegas und seine Frau Maria Ochoa Mora ihre 22 Monate alte Tochter Mia an den Krebs verloren, jetzt sind die beiden mit einem bewegenden Video an die Öffentlichkeit gegangen. „Mia‘s Miracles“ zeigt Szenen aus dem gemeinsamen Leben der kleinen Familie, um anderen Betroffenen Mut sowie moralische Unterstützung zu geben. Und natürlich ist alles mit dem von Mia so geliebten Regenbogen verziert. Sprecher des Films ist übrigens Hollywood-Star Andy Garcia, selbst leidenschaftlicher Golfer und vierfacher Vater.


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Ex-Gegner Paul Casey sagt den Saudis zu

Sinneswandel: Paul Casey gehörte ebenso wie Rory McIlroy zu den erklärten Gegnern eines Golfauftritts in Saudi-Arabien, die Stars wollten sich nicht vor den PR-Karren des umstrittenen Königshauses spannen lassen und haben dem Saudi International mehrfach einen Korb gegeben. Doch jetzt hat Casey umgedacht und seine Teilnahme für 2021 (4. bis 7. Februar, parallel zur Phoenix Open in Scottsdale) ebenso avisiert wie Masters-Champion Dustin Johnson, Bryson DeChambeau, Patrick Reed, Phil Mickelson, Tommy Fleetwood, Sergio Garcia, Tyrrell Hatton, Ian Poulter, Justin Rose, Henrik Stenson, Lee Westwood oder Graeme McDowell. Der darob aufflammenden Kritik begegnet UNICEF-Botschafter und Porsche-European-Open-Titelverteidiger Casey so: „Dies ist nach meiner ablehnenden Haltung in der Vergangenheit keine leichtfertig getroffene Entscheidung. Aber ich glaube, dass der Sport die Kraft hat, Veränderungen zu bewirken. Und ich sehe das Engagement der Saudis und ihre Vision für die Zukunft. Man muss aufgeschlossen sein und auch aus Entwicklungen lernen können.“

Winter-Variante

Zum Schluss: Warum müssen es immer Golfschläger und Golfball sein? Wenn das Spiel in hiesigen Gefilden nun im Winter angekommen ist, dann wären Kelle und Puck doch auch eine Winter-Variante, oder? Es gäbe jedenfalls keinen Ärger mehr mit eingebohrten Bällen, und die schwarzen „Geschosse“ rutschen auf feuchten oder rauhreifigem Untergrund ohnehin perfekt. Ganz abgesehen davon, dass das mühsame Platzieren des Tees im gefrorenen Abschlag oder das Hantieren mit Wintertees komplett entfällt …

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