Nun geht Rory McIlroy wirklich „all in“: Der Nordire dreht buchstäblich jeden Stein um, um endlich das Masters zu gewinnen und damit den Karriere-Grand-Slam zu vollenden – was ihm übrigens Jordan Spieth früher zutraut als sich selbst, da ihm noch die PGA Championship fehlt. Wie dieser Tage bekannt wurde, hat McIlroy für den erneuten Anlauf zum ersehnten Green Jacket sogar nochmal zusätzliche Trainerstunden genommen. Und zwar bei Coaching-Legende Butch Harmon. Der Weltranglistenzweite bestätigte die entsprechenden Gerüchte am Rand der Texas Open: Er habe Harmon am 28. März in dessen Akademie in Las Vegas besucht, um sich nach eher durchwachsenen Auftritten beim Florida-Swing der PGA Tour von dem 80-Jährigen beraten zu lassen, der unter anderem Tiger Woods, Dustin Johnson sowie Phil Mickelson betreut und bei Problemfällen wie Jordan Spieth oder Rickie Fowler kleine Wunder bewirkt hat.
„Wenn es einen Mann gibt, von dem ich mir eine zweite Meinung einholen möchte, dann ist er es“ erklärte McIlroy, der nach wie vor in erster Linie mit seinem langjährigen Trainer Michael Bannon zusammenarbeitet. „Wenn man Zeit mit Butch verbringt, fühlt man sich am Ende immer besser, egal ob man besser schlägt oder nicht. Er ist in gewisser Weise halb Golflehrer, halb Psychologe.“ McIlroy hat den Startrainer im Lauf seiner Karriere immer mal wieder konsultiert, zuletzt 2020. Diesmal war „Rors“ für rund vier Stunden bei Harmon in Las Vegas: „Er hat ein paar Dinge zu mir gesagt, die mich beeindruckt haben. Es sind dieselben Dinge, die ich mit meinem Trainer Michael zu tun versuche, aber er hat es auf eine andere Art und Weise gesagt, die mich vielleicht ein bisschen mehr berührt hat.“ Mal sehen, ob’s hilft. Oder wie McIlroy sagte: „Diese Woche ist eine gute Woche, um zu sehen, was die Arbeit gebracht hat.“
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Jordan Spieth auf Umwegen zum Grün
Abseitig: Jordan Spieth macht mal wieder Jordan-Spieth-Sachen. Auf dem letzten Loch seiner dritten Runde bei der Texas Open, der 565 Meter langen Par-5-18, nahm Spieth einen sehr unkonventionellen Weg Richtung Grün. Der Sieger von 2021, der beim Heimspiel weitere drei Mal in den Top-Ten landete, pullte seinen Drive nach links und landete den Ball dann mit dem zweiten Schlag neben einem Entwässerungsgraben abseits des Spielbereichs. Doch statt den Ball einfach zurück aufs Fairway zu pitchen, peilte Spieth die komplett falsche Richtung an und schlug den Ball aufs Dach des Clubhauses im TPC San Antonio, wo die Kugel dann in die Regenrinne rollte und dem dreifachen Majorsieger somit einen Free Drop sowie die Aussicht bescherte, doch noch das Par zu retten.
Der Plan ging allerdings nicht auf, weil Spieth drei Putts brauchte und den Tag folglich mit einem Doppelbogey beendete. Die ganze Chose erinnert ein wenig an den Ausflug des Texaners über die Driving Range bei der Open Championship 2017 in Royal Birkdale
Cinema.
Jordan Spieth hits it onto the ROOF of the clubhouse @ValeroTXOpen. https://t.co/5S5ROxqmmG pic.twitter.com/H0obEXNOju
— PGA TOUR (@PGATOUR) April 6, 2024
Ludvig Aberg verliert den (Schläger-)Kopf
Schraube locker: Bei der Texas Open hat Ludvig Aberg in der dritten Runde auf der Par-4-17 mit dem Driver hingelangt und den Ball über knapp 300 Meter tatsächlich aufs Grün gefeuert. Der Schlägerkopf seines Titleist TSR2 freilich flog fast genauso weit. „Ich habe so etwas noch nie erlebt, nicht einmal im Training – es war total bizarr“, sagte der schwedische Shootingstar hinterher. „Ich bin froh, dass der Ball auf der Linie geblieben ist. Irgendwie hat er den ganzen Weg zum Grün geschafft.“ Nach der kurzen Schrecksekunden bekam Aberg die Nerven aber schnell wieder in den Griff. Er verpasst zwar den Eagle aus dreieinhalb Metern, lochte aber immerhin zum Birdie und spielte anschließend mit seinem Ersatz-Driver weiter, den ein Offizieller der PGA Tour im Clubhaus des TPC San Antonio geholt hatte. „Das war mein Fehler“, resümierte der 24-Jährige den Vorfall. „Ganz offenbar hatte sich die Befestigungsschraube zum Schaft gelockert – ich hätte das besser überprüfen sollen.“
WHAT?!
Ludvig Åberg's driver head BREAKS and he still drives the green at the par-4 17th. pic.twitter.com/POGGlR9d1q
— PGA TOUR (@PGATOUR) April 6, 2024
Sonnenfinsternis über Augusta
Verdunklungsgefahr: Heute kann es finster werden während der ersten Einspielrunden zu diesem 88. Masters. Denn im Lauf des Tages zieht eine Sonnenfinsternis von West nach Ost mittig über die USA und tangiert dabei auch den US-Bundesstaat Georgia. Die partielle, ringförmige Sonnenfinsternis beginnt in Augusta um etwa 13:50 Uhr Ortszeit und wird rund zweieinhalb Stunden andauern. Auf dem Höhepunkt gegen 15:08 Uhr Ortszeit werden rund 80 Prozent der Sonne durch den Mond verdeckt sein. Der Zeitplan für die Einspielrunden ist dann allerdings bereits in der Schlussphase, und man rechnet überdies damit, dass die Lichtverhältnisse dennoch ausreichen, um den Spielbetrieb fortzusetzen. Bereits 1940 wurde der Masters-Finaltag von einer Sonnenfinsternis überschattet: 90 Prozent der Sonne waren an diesem 7. April für 2:40 Stunden bedeckt, als Jimmy Demaret das erste seiner drei Masters gewann.
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Woods kommt mit akuten Gesundheitsproblemen
Masters mit Handicap: Tiger Woods kommt offensichtlich keineswegs so fit zum Masters, wie es sich der fünffache Augusta-Champion selbst erhofft. Wie sein einstiger Unikumpel Notah Begay III ausgeplaudert hat, plagt sich der Superstar nach wie vor mit Rückenprobleme, vor allem im Bereich des unteren Rückens, und hat überdies Probleme im linken Knöchel, der beim Unfall im Februar 2022 ebenfalls ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Den Knöchel des rechten Beins, das nahezu zerschmettert war, hat sich der 48-Jährige mittlerweile versteifen lassen und hat seither nach eigenem Bekunden in diesem Bereich keine Probleme mehr. Mehr Infos gibt es sicherlich, wenn Woods am Dienstagvormittag (Ortszeit) zur obligatorischen Pressekonferenz erscheint.
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Die neuen Looper von Thomas und Mickelson
Caddie-Karussell: Nach den „Scheidungen“ zwischen Justin Thomas und Jim „Bones Mackay sowie Phil und Tim Mickelson stehen nun auch die neuen Bag Man der beiden Majorsieger fest. Während Thomas mit Matt Minister, dem Ex von Patrick Cantlay, beim Masters antritt, vertraut „Lefty“ auf die Dienste von Jon Yarbrough , den Mickelson für eine fette Gage von Scott Stallings abgeworben und den er bereits als „besten Grünleser von allen“ gewürdigt hat.
Augusta National: Das Bier wird teurer
Update: Irgendwas ändert sich immer im Augusta National Golf Club. Jedes Jahr basteln die Granden in Grün ein bisschen an ihrem Kurs – diesmal hat Loch zwei einen neuen, weiter nach hinten versetzten Abschlag bekommen, davon alsbald mehr. Und sonst? Der Masters-Gartenzwerg hat ein neues Outfit, die Kaffeebecher haben neuerdings Überzieher im Logo-Look, damit sich niemand die Finger verbrennt – und das Bier ist teurer geworden. Der Preis wurde um einen auf 6 Dollar erhöht – Schockschwerenot.
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Players Major-Ranking: „Watsch’n“ fürs Masters
Rangliste: Gary Player und Augusta National, das schein eine Art Hassliebe zu sein. „The Black Night“ aus Südafrika hat das Masters zwar drei Mal gewonnen, ist aber mit den Granden in Grün auch schon des Öfteren zusammen gerasselt – beispielsweise, als er eine Übungsrunde mit zwei Bällen spielte und gerüffelt wurde. Oder die Werbeaffäre mit seinem Sohn während des Ceremonial Tee Shot vor einigen Jahren. Jetzt hat sich der 88-Jährige zu seinen Lieblingsmajors geäußert und packt das Masters tatsächlich ganz ans Ende des Quartetts, noch hinter die PGA Championship. Das ist mal eine Ansage: Hoffentlich darf er nach dieser „Watsch’n“ für das erste Major eines jeden Golfjahres trotzdem noch am Donnerstag als Honorary Starter mit Jack Nicklaus die 88. Auflage eröffnen.
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Es ist Masters-Woche: Wer übernimmt die Braut?
Zum Schluss: … und alle Jahre wieder – der Evergreen in Sachen Masters-Bedeutung. Die Tickets für Augusta National oder die Braut vor dem Altar: Aber lesen Sie selbst, den muss man auch nicht übersetzen.
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