Die Lyoness Open in Österreich hätten der ersehnte Durchbruch für Maximilian Kieffer werden können. Der Deutsche spielt aktuell richtig starkes Golf, zweimal ging er zuletzt im Führungsflight auf die Finalrunde, zweimal machte ihm ein anderer einen Strich durch die Erster-European-Tour-Sieg-Rechnung. Als der 24-Jährige nach dem ersten Tag der Lyoness Open erneut in den Top Ten lag, keimte der Glaube daran, der Sieg könnte jetzt endlich fällig sein. Ein buchstäblich zu schwarzer Tag, bezogen auf die Score-Karte, beendete diese Hoffnung weitestgehend nach Runde zwei. Erfreulich jedoch gestaltet sich die Bilanz der deutschen Cut-Opfer. Als einziger Name schlägt hier nämlich der von Bernd Ritthammer zu Buche, die restlichen vier Deutschen schafften es problemlos ins Wochenende.
An der Spitze machte derweil der Franzose Gregory Bourdy da weiter, wo er am Tag zu vor aufgehört hatte: Mit einem bärenstarken Ergebnis unter Par. In Runde eins ging er mit einer 65 auf sieben unter Par, im zweiten Durchgang legte er eine 67 (-5) nach und führt aktuell bei -12 mit vier Schlägen Vorsprung vor seinem Landsmann Gary Stal und dem Engländer Chris Wood, die sich bei -8 den zweiten Platz teilen.
Maximilian Kieffer und Florian Fritsch in den Top Ten
Schade für Maximilian Kieffer, mit der schwarz-rot-goldenen Brille hatte man nach der tollen Auftaktrunde gehofft, die Zeit wäre reif. Aber so ist Golf: Nach der 67 am ersten Tag folgte in Runde zwei eine 73, die er am Ende sogar noch gut zusammengehalten hat. Gestartet an der Zehn musste Kieffer gleich an seinem zweiten Loch ein Doppelbogey notieren, konnte die nächsten zehn Löcher "nur" Pars spielen und legte an Loch vier noch ein Doppelbogey drauf. Zu viel schwarz und grau auf der Score-Karte, um sich weiter im direkten Verfolgerfeld zu halten.
Am Ende der Runde gelang ihm immerhin noch Ergebnis-Kosmetik. Drei Birdies auf den letzten fünf Löchern brachten den Deutschen zwar wieder zurück auf -4 und in die Top Ten, ob er da bleiben kann, wird die Nachmittags-Session zeigen. Insgesamt sehr ärgerlich, vor allem bei dem starken Finish, dass Kieffer durch diese zwei Löcher nun acht Schläge Rückstand auf den Führenden und damit nur noch marginale Chancen hat, um den Sieg mitzuspielen.
Für Florian Fritsch hingegen ging es in der zweiten Runde der Lyoness Open erst richtig bergauf. Wie schon in seiner Auftaktrunde konnte der 29-Jährige eine 70 ins Clubhaus bringen, insgesamt belegt er bei -4, wie Maximilian Kieffer, aktuell den geteilten elften Rang. Vier Birdies bei zwei Bogeys brachten dem Münchener die sichere Teilnahme am Wochenende mit der Chance auf eine gute Platzierung.
Moritz Lampert und Marcel Schneider im Wochenende
Unter den späten Startern am zweiten Turniertag befand sich Moritz Lampert. Gestern hatte der 23-jährige Deutsche eine 73 notiert und musste deshalb Leistung zeigen, um den Cut zu überwinden. Das gelang dem Youngster dann auch tatsächlich, mit fünf Birdies und drei Bogeys schaffte er es locker über die Cutlinie und liegt mit -1 auf dem geteilten 43. Platz. Auch Marcel Schneider konnte seine Leistung vom ersten Tag wiederholen und liegt nach der zweiten Even-Par-Runde aktuell auf T58, punktgenau auf der Cut-Linie.
Bernd Ritthammer hingegen konnte nicht auf seiner ersten 70er Runde aufbauen und muss dank seiner heutigen 76 seinen siebten verpassten Cut der laufenden Saison verschmerzen.
Andrey Pavlov gönnt seinen Bällen eine Abkühlung
Einen Score der besonderen Art brachte der Russe Andrey Pavlov zustande, leider zu seinem Leidwesen. Bei -1 startete Pavlov mit guten Aussichten in die zweite Runde der Lyoness Open, nach dem ersten Loch konnte er das Turnier bereits abhaken: Ganze sechs Bälle schlug er, nur am Par 5 des ersten Lochs, ins Wasser, und notierte eine Tin-Cup-mäßige 17. Immerhin zeigte er Sportsgeist und spielte weiter, wenn auch, verständlicherweise, nicht besonders erfolgreich. Vor Abschluss seiner Runde liegt Pavlov aktuell bei +15.
Surely not ? pic.twitter.com/8Ho68tBaOe
— Mark Crane (@markcrane_punk) 12. Juni 2015
Chancenloser Lokalmatador und nutzloses Ass
Auf Bernd Wiesberger hatte vor Beginn des Turnieres sicher so mancher gewettet - und sich gleich nach der ersten Runde gewünscht, er hätte es nicht getan. Denn dort legte der österreichische Lokalmatador eine aussichtslose 79 hin, die er auch mit einem beeindruckenden Endspurt in Runde zwei nicht mehr zurechtbiegen konnte. Trotz einer 67er Runde inklusive eines Eagles segelte er am Cut vorbei.
Noch um einiges weiter verfehlte diesen Duncan Stewart. Dem Schotten mit dem 78er Auftakt gelang an Loch 6 ein Ass, mit dem er seine bisherigen Ausrutscher beinahe wieder ausglich, sodass er letztlich mit einem Schlag über Par für den Tag ins Clubhaus kam. Für den Cut gereicht hat sein Kunststück allerdings bei weitem nicht, den verfehlte er nämlich um ganze sieben Schläge.