Am heutigen Sonntag stand der Finaltag der BMW PGA Championship im Wentworth Club an. Bei meistens sonnigen Bedingungen und bis zu 18°Grad entwickelte sich ein hochspannendes Finale mit Führungswechseln, Aufholjagden und Abstürzen. Schlussendlich mündete die gelungene Veranstaltung in einem Stechen zwischen Simon Khan, Matteo Manassero und Marc Warren. Alle drei Spieler lagen bei zehn Schlägen unter Par und mussten das Turnier in der Verlängerung entscheiden. Der Führende nach dem Moving Day, Alejandro Cañizares, fiel mit einer 73 auf den geteilten fünften Rang zurück.
Matteo Manassero triumphierte im Stechen
Der Brite Simon Khan lieferte eine furiose Abschlussrunde bei der BMW PGA Championship. Er spielte auf der Front- sowie auf der Back Nine jeweils drei Birdies und nirgends ein schlechteres Ergebnis als Par. Mit dieser blitzsauberen Scorekarte schob er sich um 13 Plätze nach vorne. Seine Gegner im Stechen Matteo Manassero und Marc Warren notierten jeweils eine 69er Runde. Sie kamen erst deutlich später in das Clubhaus und verpassten es, das Turnier während der regulären Löcheranzahl zu entscheiden.
Nachdem Marc Warren schon auf dem ersten Extraloch aus dem Rennen war, lieferten sich Matteo Manassero und Simon Khan auf drei weiteren Löchern ein spannendes Duell. Auf dem vierten Extraloch patzte der Engländer Khan dann beim Schlag in das Grün und versenkte den Ball im Wasser. Diese Chance nutzte der 20-jährige Italiener und holte sich den Titel der BMW PGA Championship als jüngster Sieger dieses Turniers.
"Da geht ja richtig die Post ab" - Neuer Zuschauerrekord
Zu diesem Kommentar ließ sich der Sky Moderator aufgrund des spannenden Verlaufs der Schlussrunde hinreißen. Zu diesem Zeitpunkt lochte der Schotte Marc Warren just zu seinem vierten Birdie in Folge aus über 100 Meter Entfernung auf der 13 ein. Kurz zuvor zauberte der stark aufspielende Matteo Manassero einen Bunkerschlag aus dem Grünbunker in das Loch und schaffte den Sprung nach ganz oben.
Besonders hervorzuheben sind die Zuschauerzahlen während der letzten vier Tage. Mit rund 101.000 Gästen meldete die BMW PGA Championship "ausverkauft" und stellte damit einen neuen Rekord der European Tour auf. Die Professionals bedankten sich via Twitter und Interviews mehrfach für die große Resonanz und lobten die Zuschauer für ihre Sachkundigkeit und das faire Verhalten während des Turniers.
Jiménez holte auf - Westwood stürzte ein
Ebenfalls starke Finalrunden lieferten Miguel Angel Jiménez, Ernie Els und James Kingston ab. Jiménez stopfte an der 18.Bahn zum Eagle und kletterte mit einer 67er Runde um zehn Plätze nach oben auf Position Vier. Einen noch größeren Satz (16 Plätze) machte der Südafrikaner Ernie Els mit ebenfalls 67 Schlägen am heutigen Sonntag. Damit lag er genauso auf T5 wie sein Landsmann James Kingston, der heute eine 68 Schläge benötigte.
Für Lee Westwood lief heute, trotz eines Auftakts mit drei Birdies, gar nichts zusammen. Die Löcher Sechs und Sieben waren der Vorbote für den Einbruch, der auf der Back Nine folgte. Auf den hinteren Löchern hagelte es weitere Bogeys sowie ein Doppelbogey an Loch Nummer Zwölf. Final verlor er durch eine 73 sieben Plätze und fand sich, nach zwischenzeitlich alleiniger Führung während der Finalrunde, auf T9 wieder.
Siem und Kaymer landeten im Mittelfeld
Marcel Siem machte in der Finalrunde im Wentworth Club noch einmal sechs Plätze gut. Während seiner 70er Abschlussrunde gelangen ihm vier Birdies und unglücklicherweise zwei aufeinander folgende Bogeys an Loch Neun und Zehn. Mit Hilfe eines Birdies an der letzten Spielbahn betrieb er Ergebniskosmetik und lanete auf dem geteilten 40.Rang mit einem Schlag unter Par.
Das Spiel seines Landsmannes, Martin Kaymer, sah hingegen etwas holpriger aus. Zwar kam er auf am heutigen Sonntag auf 72 Schläge, allerdings passierten ihm drei Bogeys sowie ein Doppelbogey an der 15. Bahn. Somit standen auf der positiven Seite fünf Birdies, mit denen durchaus eine deutlich bessere Runde möglich gewesen wäre. Mit insgesamt einem Schlag über Par beendete er die BMW PGA Championship auf T50.
Prominente Cut-Opfer
Viele bekannte Golf-Professionals schafften, genau wie Tour-Rookie Maximilian Kieffer, den Cut am Ende der zweiten Runde nicht. Unter anderem verabschiedete sich der Vorjahressieger Luke Donald frühzeitig aus der BMW PGA Championship. Ebenso vermissten die zahlreichen Zuschauer einen Rory McIlroy, einen Paul Lawrie und auch Graeme McDowell war am Wochenende nicht mehr zu bestaunen.