Matchplay ist ein besonderes Format im Golf. Ist der Sport für uns Amateure meistens eher ein Miteinander, geht es beim Matchplay um den unmittelbaren Wettstreit mit einem anderen Spieler. Ob nun beim Ryder Cup, beim Dell Matchplay oder auch beim spaßigen 1v1 im eigentlich entspannten Spiel auf dem Heimatplatz öffnet das Matchplay-Format eine neue Dimension im Golfsport.
Doch wie gewinnt man so ein Match? Welche Taktiken können helfen, dem Gegner den Schneid abzukaufen?
Die Tour Pros haben für uns alle einige sehr hilfreiche Tipps im Interview mit GolfDigest zum Besten gegeben. Jordan Spieth spielt gerne aggressiv. Er geht in seinen Matches immer davon aus zwei Down zu liegen. So, sagt er, bleibe er in seinem Spiel immer wach und verfalle nicht in einen Verwaltungsmodus. " Das hat sich bis in meine Junior-Golfzeit nicht geändert. " Jon Rahm beschwört ein Klischee: "Ich denke, es geht darum, niemals aufzugeben. Wenn man 5 Löcher zurückliegt und noch sechs Löcher zu spielen hat, sollte man versuchen, sechs zu gewinnen. "
Als Nummer 1 der Welt klingt das natürlich sehr einfach, doch es steckt viel Wahrheit dahinter. In vielen Sportarten gilt der Spruch, "it is not over till it`s over", dass gilt auch im Matchplay für unser Schönes Spiel. Wenn sie an einem entspannten Sonntag oder auch bei einem Event im Club die Gelegenheit haben, an so einem Format teilzunehmen, sollten sie diesen Gedanken verinnerlichen. Aus eigener Erfahrung kann ich feststellen, dass es das Nonplusultra ist, an sich und sein Spiel zu glauben. Das schließt auch mit ein, bis zum letzten Moment an die Möglichkeit zu glauben, gewinnen zu können. Warum sollte man sonst überhaupt spielen? Wenn ich mit der Mannschaft in ein Matchplay Event gehe, dann nehme ich mir immer vor, mein Spiel zu spielen. Wie Spieth es auch schon gesagt hat, man muss eine gewisse Idee für seine Runde haben. Mir ist es egal, wer mein Gegner ist, ob er ein besseres Handicap hat oder schlechter oder besser Golf spielt als ich. Der Versuch ist immer am Drücker zu sein und Druck auf den anderen aufzubauen und nicht auf seine Fehler zu hoffen. Denn dann schleichen sich diese Fehler ganz schnell auch bei einem selbst ein.
Lieber das Loch selber gewinnen, als dass der andere es für einen verliert
Wichtig ist - dass sagen auch die, die damit Geld verdienen - das man immer davon ausgeht das der Gegner spektakuläre Schläge macht. Und selbst wenn es mal gut für einen läuft, im Matchplay kann sich das Momentum in kürzester Zeit drehen. Man sollte immer das Mindset haben, selber das Loch zu gewinnen, als das der Gegner es für einen verliert. Am Ende muss man feststellen, Matchplay ist kompliziert. Man kämpft nicht nur, wie sonst auch schon, gegen den Platz und gegen sich selbst, sondern gegen einen anderen Spieler. Diese Komponente macht Golf auf einmal sehr dynamisch und damit muss man erstmal klar kommen. Die Tipps können helfen, das ein oder andere Match an sich zu ziehen.
Apropos Momentum, ein gutes Beispiel hat Spieth in Runde 2 des Dell Technologies Matchplay geboten:
? File this under:@JordanSpieth doing Jordan Spieth things. pic.twitter.com/XFEjeC31Dp
— WGC-Dell Technologies Match Play (@DellMatchPlay) March 24, 2022