Eine verrückte Saison, die wir 2014 bisher erleben durften. Bei den etablierten Spielern auf den großen Touren der Welt geht ziemlich wenig, dafür machen die Neulinge mächtig Furore. Nicht zuletzt das vergangene Wochenende kann wieder symbolisch dafür gelten, wie diese Saison läuft: Die Top-Ten-Maschine Matt Kuchar, sechsfacher PGA-Tour-Sieger und FedExCup-Zweiter 2013, ließ sich vom wenig bekannten Matt Jones bei der Shell Houston Open noch die Butter vom Brot nehmen.
Mit dem Sieg im Gepäck wäre er wohl Top-Favorit gewesen, doch auch mit dem Runner-Up-Resultat zählt er zu den heißesten Anwärtern auf das Masters. Aus deutscher Sicht hat wohl ein altbekannter die besten Chancen: Bernhard Langer könnte Geschichte schreiben und Jack Nicklaus (mit 46) als ältesten Masters-Sieger ablösen.
Masters 2014 - Top Ten Players to watch
Matt Kuchar
Matt Kuchar wurde zuletzt zweimal in Texas besiegt, geteilter Vierter bei der Valero Texas Open und Zweiter nach der Niederlage im Stechen bei der Shell Houston Open. Die letzten beiden Masters-Auftritte sprechen auch für ihn: geteilter Dritter 2012, geteilter Achter 2013. Was ihm zuletzt fehlte, war die Fähigkeit am Sonntag den Sack zu zumachen.
Jason Day
Der Australier hat schon einige Male gezeigt, dass er das Masters gewinnen kann, 2014 könnte sein Jahr werden. Er wurde geteilter Zweiter 2011, Dritter im vergangenen Jahr und konnte in diesem Jahr bereits das WGC Accenture Matchplay gewinnen. Er könnte nach Adam Scott der zweite Australier in Folge werden, der das Masters gewinnt.
Sergio Garcia
Sergio Garcia gehört zu den Stammgästen in jedem Ranking, das die besten Golfer der Welt ohne Major-Sieg listet. Der mittlerweile 34-jährige Spanier hat bereits neun Top-5-Resultate in Majors gesammelt. Vielleicht wird das Masters 2014 sein finaler Durchbruch.
Rory McIlroy
Der Nordire konnte Anfang 2014 anknüpfen, wo er 2012 aufgehört hat: bei Siegen und konstant guten Leistungen, zuletzt der geteilte siebte Platz bei der Shell Houston Open. An das Masters hat er weniger gute Erinnerungen, nachdem er 2011 auf seiner Schlussrunde einbrach und den Sieg herschenkte. Es wird Zeit für Rory McIlroy vier gute Runden hintereinander auf dem Augusta National zustande zu bringen.
Adam Scott
Der erste Australier, der das Masters gewinnen und die geschundene australische Golf-Seele, zumindest was den Augusta National angeht, erlösen konnte. Aktuell ist er wieder auf bestem Weg zu der Form des vergangenen Jahres, bei seinem letzten Start in Bay Hill wurde er geteilter Fünfter - mit Adam Scott ist immer zu rechnen.
Phil Mickelson
Der dreifache Masters-Sieger hat eine kleinere Muskelverletzung gut überstanden und sich bei der Generalprobe, der Shell Houston Open, zuletzt mit dem geteilten zwölften Rang gut präsentiert. Generell gilt: Wer auf dem Augusta National schon mal gewinnen konnte, der weiß wie es geht. Phil Mickelson hat also gute Chancen.
Jimmy Walker
Der Leader des aktuellen FedEx-Cup-Rankings debütiert in Augusta und hat sich für das Masters 2014 schon ordentlich in Form gebracht. Jimmy Walker konnte in der laufenden Saison schon drei Turniere gewinnen und erreichte in acht von neun Starts 2014 die Top-25. Sein Vorteil: Er puttet wie kaum ein Zweiter zur Zeit, was auf dem Augusta National ein Schlüssel zum Erfolg sein dürfte.
Dustin Johnson
Vor seiner überraschenden Aufgabe in der vergangenen Woche in Texas, die durchaus kontrovers diskutiert wurde, platzierte sich der 'Bomber', wie Dustin Johnson wegen seiner wuchtigen Abschläge auch genannt wird, in seinen drei letzten Zählspiel-Starts nie schlechter als auf dem geteilten vierten Platz. Im letzten Jahr beim Masters kratzte der Amerikaner an der Top Ten.
Martin Kaymer
Seit 2008 verpasste Martin Kaymer beim Masters vier Mal den Cut, sein bisher bestes Ergebnis auf dem Augusta National war der geteilte 35. Rang im vergangenen Jahr. Auch die Generalprobe bei der Shell Houston Open ging mit dem verpassten Cut gehörig daneben. Nach diesem Auftritt bleibt zu hoffen, dass es doch eigentlich nur besser werden kann für Deutschlands Nummer eins.
Bernhard Langer
1985 und 1993 wurde dem 56-jährigen Anhausener bereits die Ehre zu Teil, das begehrte grüne Jacket überstreifen zu dürfen. Als einziger Deutscher konnte Bernhard Langer das Masters bisher gewinnen, und das gleich zweimal. Im letzten Jahr zeigte er, dass er noch immer nicht zum alten Eisen gehört, als er zu Beginn des Finaltages plötzlich nur zwei Schläge Abstand zur Spitze hatte. Am Ende wurde es der geteilte 25. Rang, hoffen wir, dass es beim Masters 2014 noch weiter hoch geht.
Ich tippe auf einen Außenseiter: Victor Dubuisson