Schon beim Auspacken fühlte ich mich direkt in meine Jugendjahre zurückversetzt. Unzählige Stunden verbrachte ich vor Nintendo Gameboy, DS oder Wii. Ob mit dem italienischen Klempner mit Schnauzbart, Pokémon oder dem Klassiker Wii Sports - diese Spiele prägten meine Kindheit. Kürzlich wurde für die Nintendo Switch Konsole das Spiel Mario Golf - Super Rush veröffentlicht. Grund genug, sich das mal genauer anzuschauen.
Mario Golf - Super Rush: interessanter, bunter Spielspaß
Eines bleibt vorweg festzuhalten: Es handelt sich keineswegs um eine möglichst reale und detailgetreue Golf Simulation. Mit Superschlägen, Bomben, Zeitlimits oder Kettenhunden liefern sich Mario, Luigi, Bowser und Co. Duelle in den für Super Mario typischen Welten. Natürlich steht der Golf-Charakter immer im Vordergrund, es ist jedoch deutlich der Video-Spiel-Charakter in der bunten Fassade Nintendos zu erkennen.
Mischung aus Tutorial und Kernaufgabe
Im Abenteuer-Modus erstellt man sich seinen eigenen Charakter, kann verschiedene Schläge erlernen und wird auf die Reise durch verschiedene Golfplätze genommen. Mit erspielten Coins können sich Outfits und Schläger dazugekauft werden. Erfahrungspunkte werden benötigt, um seinem Mii (Name des eigenen Avatars bei Nintendo) beispielsweise mehr Länge, Kontrolle oder Spin zu liefern. Natürlich dürfen die bekannten Endgegner zum Schluss eines Spielabschnitts nicht fehlen. Hier werden dann Bomben anstelle von Golfbällen auf die Bösewichte gefeuert.
Bombe statt Ball - bei Mario Golf - Super Rush geht es explosiv zu. (Foto: Nintendo)
Mit Golf-Vorkenntnissen lässt sich diese Spiel-Geschichte schnell meistern. Für Anfänger oder Nicht-Golfer werden immer wieder Hilfen angeboten, die Grundlegendes erklären. Mit der zunehmenden Geschichte erspielt man sich immer mehr Golfplätze, Spiel-Modi und Besonderheiten. Wie zum Beispiel das Lob-Wedge, das man von "Meister Lupfer" erhält. Insgesamt bietet der Abenteuer-Modus eine gelungene Mischung aus Entertainment und Lehre für das gesamte Spiel, ist aber auch schnell durchgespielt.
Standard-, Speed- oder Battle-Golf?
Im Hauptmenü lassen sich auch schnell die "Einzelmatches" starten. Hierbei gibt es drei Spielmodi. Beim Standard-Golf geht es ruhig zu. Wer die wenigsten Schläge hat, gewinnt. Beim Speed-Golf wird der Faktor Zeit mit einberechnet. Jeder Schlag trägt 30 Sekunden auf das Konto bei. Zwischen den Schlägen wird gesprintet, um möglichst wenig Zeit auf die Uhr zu laden. Wer am schnellsten ist, gewinnt. Beim Battle-Golf wird es hektisch. Mehrere Spieler schlagen gleichzeitig in einer Arena ab und müssen verschiedene Fahnen anspielen. Dabei fallen Hindernisse vom Himmel, es wird gerempelt und sich mit Spezialschlägen das Golfer-Leben schwer gemacht. Wer zuerst drei mal eingelocht hat, gewinnt.
Mario Golf - Super Rush mit zwei Steuerungsmöglichkeiten
Für das Spiel gibt es zwei unterschiedliche Steuerungs-Varianten. Entweder mit dem Controller, sodass Schwungtempo, Richtung und Spin mit Knöpfen oder Joy-Stick kontrolliert werden oder über richtiges Schlagen mit einem der Controller. Letzteres erweist sich als deutlich schwieriger, sodass es einen gewaltigen Unterschied macht, welche Steuerung man wählt.
Das Schwingen des Controllers gestaltete sich deutlich schwieriger als das Spielen mit den Knöpfen. (Foto: Nintendo)
In den "Einzel-Matches" macht sich dies negativ bemerkbar. Während es mit den Knöpfen fast schon zu einfach ist und sich die Gegenspieler düpieren lassen, ärgert man sich mit der Schwung-Steuerung, weil einem dort der Rang abgelaufen wird. Mein Lösungsvorschlag: Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für die Gegenspieler, damit es ausgeglichener wird.
Mario Golf - Super Rush: das Fazit
Mir hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht. Die unterschiedlichen Spiel-Modi sind unterhaltsam, abwechslungsreich und ausgefallen. Mir ging alles nur etwas zu schnell. Der Abenteuer-Modus ist schnell durchgespielt, alle Charaktere sind vorab freigeschaltet und auch die Golfplätze sind nach dem Abschluss des Abenteuer-Modus allesamt verfügbar. Ich erinnere mich an vergangene Nintendo-Klassiker, wie Mario Kart, bei dem es mehrere Anläufe, Stunden und Versuche brauchte, um alles spielen zu können.
Ich würde mir auch mehr Charaktere sowie Golf-Plätze wünschen, um mehr Auswahl zu haben. Die selben sechs Anlagen sind auf Dauer etwas zu wenig. Im Mehrspieler-Modus wird es jedoch nie langweilig. Mit Freunden vor Ort oder online stechen besonders Battle- und Speed-Golf als Spaßgaranten heraus.
