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Golf-Stars

Marcel Siem: Mehr Anerkennung für Profi-Golfer

28. Dez. 2014 von Jacqueline Sauer in Köln, Deutschland

Marcel Siem

Marcel Siem findet, dass die Leistungen von Profisportlern hierzulande zu wenig Anerkennung finden. (Foto: Getty)

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Marcel Siem vertritt die Meinung, seine beiden deutschen Kollegen Martin Kaymer und Bernhard Langer würden trotz ihrer fantastischen Leistungen im Profi-Golfsport in ihrem Heimatland nicht genügend gewürdigt. In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung brach der 34-Jährige deshalb eine Lanze für mehr Wertschätzung.

Mehr Anerkennung in anderen Ländern

"Martin hat soviel erreicht. Bernhards Karriere ist einzigartig", sagte Marcel Siem in dem SZ-Interview, "das verstehen viele nicht, wie groß und gut er ist. Das wäre in Schottland, England, Irland, Amerika anders." Dass der Golfsport in Deutschland weniger Würdigung erfährt als anderswo, ist freilich nichts Neues. Dabei gäbe es doch eigentlich besonders in diesem Jahr so viel zu bejubeln: Martin Kaymer, der neben seinem US-Open-Sieg auch noch das "inoffizielle fünfte Major", die Players Championship, gewann, Bernhard Langer, der die Champions Tour dominierte und auch Marcel Siem selbst, dessen erster Saisonsieg 2014 ebenfalls ein besonders prestigeträchtiger war.

Besondere Brisanz erhalten die unbeachteten Leistungen der Deutschen im professionellen Golf angesichts der kürzlich erst getroffenen Wahl zum Sportler des Jahres, bei der Kaymer trotz des erfolgreichsten Jahres seiner Karriere nur den vierten Platz belegte und auch bereits im Vorfeld des Events gänzlich unerwähnt geblieben war, obwohl die deutsche Golfwelt auf ihn als einen der heißesten Anwärter gehofft hatte. Allerdings hatte in Großbritannien Rory McIlroy als weltweiter Golf-Überflieger des Jahres im nationalen Voting auch bloß den zweiten Platz hinter dem Rennfahrer Lewis Hamilton errungen und damit einen Sturm der Empörung auf Twitter ausgelöst.

"Es fehlt die Liebe zum Sport"

Siem selbst hatte Anfang November mit seinem Sieg beim BMW Masters den bisher größten Sieg seiner Karriere feiern können. Das Augenmerk der Menschen werde allerdings oft nicht auf die sportliche Leistung gelenkt, meint der Ratinger. In der Presse sei vielmehr zu lesen, dass er 950.000 Euro Siegesprämie gewonnen habe, nicht aber von seinem Triumph über die Weltspitze: "Da kommen die Leute dann an und denken: Boah, der reiche Siem! Das ist das, was leider in Deutschland zieht. Noch fehlt die Liebe zum Sport."

Die allerdings vermisst der Rheinländer nicht nur seitens der breiten Öffentlichkeit, sondern ebenso in den deutschen Golfclubs. Hier gehe es mehr um "Statusdinge, wer was hat und vorweisen kann", als um den eigentlichen Sport, deshalb fühle er sich auch nur in wenigen Golfclubs wohl. Selbst er als Profi fühlt sich oft abwertend begutachtet: "Wenn ich mit meinem Pferdeschwanz ankomme und mit meinen Jungs zusammensitze, kommen schon Blicke. Man muss auch leise reden, wenn man Spaß hat - dabei ist Golf ein wunderbarer Sport zum Lachen." Wenn es nach dem Familienvater geht, müsste also nicht nur mehr Respekt, sondern auch mehr Herzlichkeit her - aber sicher brächte das Letztere bereits ein wenig vom Erstgenannten mit sich.

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