Beim Zwischenstopp in Kanada waren die Spielerinnen der LPGA Tour darauf aus, bei der Manulife Financial LPGA Classic ein Gesamtpreisgeld von 1,3 Mio. US Dollar unter sich aufzuteilen. Favoritin Inbee Park war schon vor dem Finaltag aus dem Rennen, aber ihre Landsfrau Hee Young Park ging als Führende auf die Zielgerade. Sandra Gal hatte ihr Turnier zu diesem Zeitpunkt schon versöhnlich beendet.
Sandra Gal kann eine ordentliche letzte Runde spielen
Sandra Gal war, nachdem Caroline Masson verletzungsbedingt absagen musste, die einzige Deutsche im Teilnehmerfeld der Manulife Financial LPGA Classic. Nachdem die gebürtige Düsseldorferin, nach zwei guten Runden zu Beginn des Turniers, in der dritten Runde eine enttäuschende 74(+3) notieren musste, lief es am Finaltag wieder besser. Bis zum 13. Loch konnte die Deutsche vier Birdies spielen, bevor an der 14. Spielbahn das erste Bogey passierte. Ein weiteres Bogey auf der 17 konnte Gal mit einem Birdie am letzten Loch ausgleichen. Insgesamt lag Gal zum Ende des Turniers mit -8 auf dem geteilten 50. Rang.
Park spielt um den Sieg - nicht Inbee, sondern Hee Young
Nach dem regelrechten Birdie-Festival am dritten Tag - Hee Young Park spielte eine bogeyfreie Runde mit acht Birdies und einem Eagle (-10) - sollte die Südkoreanerin im finalen Durchgang der LPGA Classic nicht so recht in Schwung kommen. Obwohl sie keine Fehler machte, wollten die Birdies an diesem Tag nicht fallen. Zwei Birdies konnte sie auf den Löchern eins und elf lochen, dazwischen spielte die 26-Jährige neun Pars. Auf der zweiten Hälfte ihrer Schlussrunde kam sie besser in Fahrt. Birdies auf 14, 15 und 17 brachten sie zurück in die geteilte Führung, bevor es zusammen mit Angela Stanford auf die letzte Spielbahn ging.
Inbee Park bei Manulife Financial LPGA Classic ohne Chancen
Weltranglistenerste und Grand-Slam-Jägerin Inbee Park konnte auch in ihrer letzten Runde nicht das abrufen, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten so stark gemacht hat. Sie konnte bei den Trefferquoten von Fairways und Greens-in-Regulation nicht an den Leistungen aus der jüngeren Vergangenheit anknüpfen und musste sich abschließend mit einem geteilten 14. Platz zufrieden geben. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sie mit diesem ersten kleinen Rückschlag seit geraumer Zeit umgeht.
Matthew fällt zurück, Stanford und Park gehen ins Stechen
An der Spitze gab es über einen längeren Zeitraum ein Duell ohne asiatische Beteiligung. Catriona Matthew aus Schottland, die schon die ersten beiden Tage der LPGA Classic geführt hatte, und die Amerikanerin Angela Stanford lieferten sich einen heißen Kampf. Stanford hatte im Verlauf des Turniers erst ein Bogey gespielt, Matthew das bis dato konstanteste Spiel gezeigt. Die Führung wechselte einige Male zwischen diesen beiden Spielerinnen, bevor die Schottin zurückfiel und mit Park wieder eine Südkoreanerin ins Geschehen eingriff. Matthew beendete das Turnier auf dem dritten Rang.
Stanford und Park, die in einem Flight spielten, gingen mit jeweils -25 auf ihre letzte Spielbahn. Nach den Annäherungsschlägen sollte Park zum Eagle chippen, Stanford lag auf dem Grün, hatte aber einen langen Putt, ebenfalls zum Eagle, vor sich. Beide verfehlten nur knapp, lochten ohne Mühe zum Birdie und es hieß: Play-Off.
Schlag um Schlag, Loch um Loch - ein zähes Ringen
Im ersten Loch des Stechens konnte sich Park einen Vorteil rausarbeiten. Sie lag 3 Meter zum Eagle, verzog aber den Putt, sodass es in Runde zwei des Stechens zum dritten Mal am Finaltag die 18. Spielbahn runter ging. Auch diesmal spielten die beiden das Loch schlaggleich. Es ging in den dritten Durchgang. Es sollte Angela Stanford sein, die sich den ersten kapitalen Fehler leistete. Ihr Abschlag landete in einer Baumkrone abseits des Fairways, sprang aber noch weit genug heraus, einen ordentlichen Schwung ausführen zu können. Doch war die Lage schwierig, und während Park mit ihrem zweiten Schlag auf dem Grün landete, schlug Stanfords Ball im Bunker ein. Am Ende reichten Hee Young Park zwei Putts für den Sieg, und den ließ sie sich nicht nehmen.