Mit dem Frühling beginnt sie wieder – die spannendste Zeit im Golfkalender. Die vier Majors stehen bevor: das Masters, die PGA Championship, die US Open und die Open Championship. Für die Top-Stars der Welt sind sie Saisonhöhepunkte, für viele Spieler ein Lebenstraum. Doch wie sieht es mit der Teilnahme deutschsprachiger Golfer aus? Wer ist bereits qualifiziert, wer kämpft noch um sein Ticket? Wir werfen einen Blick auf die Spieler aus der DACH-Region und ihre Chancen auf die prestigeträchtigsten Turniere des Jahres.
Major Qualifikation: Masters 2025
Den Auftakt der Major-Saison macht das Masters (10.–13. April) in Augusta – für viele das schönste Turnier überhaupt. Derzeit stehen 92 Spieler auf der Teilnehmerliste, darunter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zwei aus dem deutschsprachigen Raum. Sepp Straka ist sicher dabei: Der Österreicher liegt stabil in den Top 20 der Weltrangliste und müsste sich bis zum 31. März lediglich in den Top 50 halten. Auch Stephan Jäger hat gute Chancen. Der Deutsche steht aktuell um Platz 44 der Weltrangliste. Sollte er sich ebenfalls bis zum 31. März in den Top 50 halten, was sehr wahrscheinlich ist, wäre sein Masters-Ticket sicher.
Bis zum Masters stehen noch zwei Turniere auf der PGA Tour an. Ein Turniersieg würde jedem noch nicht qualifizierten Spieler automatisch die Teilnahme sichern. Auch einige DACH-Spieler sind dabei am Start: Matti Schmid, Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller treten bei der Texas Children’s Houston Open an. Ein Sieg ist zwar ambitioniert, aber nicht unmöglich – vor allem wenn man bedenkt, dass Jeremy Paul zuletzt bei der Valspar Championship die Top 10 angriff und damit für aufsehen sorgte. Eine weitere Möglichkeit ist eine spezielle Einladung des Masters-Komitees – diese wird jedoch nur sehr selten vergeben.
Sicher ist dagegen: Bernhard Langer wird 2025 zum letzten Mal in Augusta antreten. Der zweifache Masters-Sieger darf als ehemaliger Champion auf Lebenszeit starten und kündigte bereits an, dass dies sein endgültiger Abschied vom Turnier sein wird. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall 2024 will sich die deutsche Golflegende nun würdig verabschieden.
PGA Championship
Auch bei der PGA Championship (15.–18. Mai) ist Sepp Straka bereits qualifiziert – seine konstante Leistung auf der PGA Tour und die Weltranglistenposition sichern ihm das Ticket. Stephan Jäger liegt aktuell auf Platz 54 der „PGA Championship Points“-Liste. Die besten 70 Spieler dieser Sonderwertung sind automatisch dabei. Wenn Jäger seine Form hält, sollte auch hier die Qualifikation gelingen. Als ehemaliger Sieger hat auch Martin Kaymer einen festen Platz im Teilnehmerfeld.
Für DP World Tour Spieler wie Yannik Paul, Bernd Wiesberger, Marcel Siem oder Freddy Schott wird es schwieriger. Sie hätten theoretisch die Möglichkeit, sich über den DP World Tour Asian Swing (bis 27. April) oder das International Federation Ranking (bis 28. April) zu qualifizieren. Dafür wären allerdings absolute Topergebnisse notwendig.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein PGA-Tour-Sieg oder eine Platzierung in den Top 100 der Weltrangliste bis zum 5. Mai. Matti Schmid steht aktuell auf Platz 114 der Weltrangliste. Bis Mitte Mai unter die Top 100 zu kommen, ist durchaus eine Möglichkeit.
DACH-Major-Beteiligung 2025 im Überblick
| DACH-Spieler | Masters (10.–13. April) | PGA Championship (15.–18. Mai) | U.S. Open (12.–15. Juni) | The Open (17.–20. Juli) |
|---|---|---|---|---|
| Sepp Straka | Sicher qualifiziert | Sicher qualifiziert | Sicher qualifiziert | Sicher qualifiziert |
| Stephan Jäger | Top 50 OWGR nötig | Platz 54 „PGA Points“-Liste | Top 60 OWGR nötig | Top 50 OWGR nötig |
| Bernhard Langer | Lebenslange Einladung | - | - | - |
| Martin Kaymer | - | Lebenslange Einladung | - | - |
US Open
Die U.S. Open (12.15. Juni) sind bekannt für ihre Vielzahl an Qualifikationswegen. Auch hier ist Sepp Straka bereits sicher qualifiziert. Stephan Jäger dürfte ebenfalls teilnehmen, wenn er bis zum 19. Mai oder spätestens 9. Juni in den Top 60 der Weltrangliste bleibt – aktuell sieht es gut aus.
Weitere DACH-Spieler könnten sich über sogenannte Final Qualifiers noch ein Ticket sichern. Diese finden unter anderem in Japan, England, Texas, Kanada und an neun Orten in den USA statt. Wer sich dort durchsetzt, darf in Oakmont abschlagen.
Martin Kaymer, hat für die US Open keine Teilnahmeberechtigung mehr. Dort dürfen ehemalige Sieger nur 10 Jahre lang antreten. Da Kaymer bei LIV Golf spielt, könnte sich theoretisch qualifizieren, wenn er unter den Top 3 der LIV-Einzelwertung landet. Aktuell liegt er allerdings nur auf Platz 30 – also ist dieser Qualifikationsweg vorerst unwahrscheinlich.
Weitere Wege, die theoretisch zur Qualifikation führen, sind unter anderem der Sieg bei mehreren PGA-Tour-Events seit der U.S. Open 2024, der Gewinn des Masters oder der PGA Championship 2025 sowie der Sieg bei der NCAA Division 1 Einzelmeisterschaft, die nur für Amateure im US-College-Golfsystem offen ist. Auch eine Special Exemption der USGA ist möglich, wird aber in der Regel nur an verdiente ehemalige Major-Sieger oder große internationale Namen vergeben.
The Open Championship
Das letzte Majors des Jahres, die The Open Championship (17.–20. Juli) findet in Royal Portrush statt. Auch hier ist Sepp Straka sicher qualifiziert. Stephan Jäger hat mehrere realistische Optionen: Entweder über einen Platz in den Top 50 der Weltrangliste bis zum 26. Mai, durch gute Platzierungen bei Turnieren wie dem Memorial Tournament, der RBC Canadian Open oder der Travelers Championship.
DP-World-Tour-Spieler könnte sich über das Race to Dubai qualifizieren, wenn er bis zur BMW International Open am 6. Juli unter die Top 20 kommt. Auch über eine gute Leistung bei der Italian Open oder der Scottish Open wäre ein Platz im Feld möglich. Ähnliche Wege stehen auch Matti Schmid offen. Freddy Schott ist zwar aktuell noch nicht qualifiziert, liegt aber auf Platz 46 im Race to Dubai – auch hier ist also mit einem starken Sommer noch Bewegung möglich.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Wege, sich für The Open zu qualifizieren. Wer das Masters oder die PGA Championship gewinnt, ist automatisch dabei. Auch der beste nicht bereits qualifizierte Spieler, der bei der KOLON Korea Open den Cut schafft, erhält einen Startplatz.
Bei Turnieren wie der Mizuno Open, dem Memorial Tournament oder der RBC Canadian Open können sich jeweils die besten nicht bereits qualifizierten Spieler, die den Cut schaffen, einen Platz sichern. Gleiches gilt für die Top 5 der FedExCup-Wertung nach der Travelers Championship. Zusätzlich gibt es vier Final-Qualifikationsturniere in England – jeweils die Top 4 dieser Events erhalten ein Ticket für Royal Portrush. Auch die drei besten nicht qualifizierten Spieler bei der Genesis Scottish Open können sich einen Platz sichern.
Für Amateure gibt es ebenfalls Chancen: etwa durch den Gewinn der British Amateur oder European Amateur Championship, oder durch die Führungsposition im World Amateur Golf Ranking, basierend auf den Ergebnissen mehrerer internationaler Amateurturniere.
