Nach einer langen Regenunterbrechung am frühen Nachmittag wurde die Made in Denmark ab 15:30 Uhr dann doch noch zu Ende gespielt. Zahlreiche Spieler tummelten sich zu diesem Zeitpunkt noch auf den vorderen Plätzen und spähten auf den Turniergewinn, der für einige Pros zusätzlich einen Empfehlung für den Captain's Pick von Ryder-Cup-Kapitän Darren Clarke darstellte.
So auch für den Belgier Thomas Pieters, der die Made in Denmark knapp vor dem Waliser Bradley Dredge mit einem Gesamtscore von -17 gewinnt. Dies gelang ihm vor allem, weil er nicht auf die Fehler anderer wartete - Diese waren am heutigen Tage auch Mangelware. Vielmehr gab der 24-Jährige wie schon in der ersten Runde, die er bei -9 abschloss, auch im Finale richtig Gas und zauberte auf den letzten drei Löchern drei Birdies auf den Platz. Es ist bereits der dritte Turniersieg des noch jungen Belgiers, der seine Chancen auf die Ryder-Cup-Teilnahme nicht wirklich kommentieren wollte, mit einem Lächeln jedoch bejahte, dass sein Sieg Darren Clarke sicherlich Kopfschmerzen bereiten werde.
Huge. The winning putt for @Thomas_Pieters? https://t.co/tBmm3xIVj7
— The European Tour (@EuropeanTour) 28. August 2016
Muss Martin Kaymer Ryder-Cup-Träume begraben?
Martin Kaymer war kurzfristig bei der Made in Denmark angetreten, um sich für den Ryder Cup zu empfehlen. Neun Spieler des europäischen Teams stehen bereits seit dem 22. August 2016 fest. Jedoch benennt Kapitän Darren Clarke am Dienstag drei weitere Golfer, die über den sogenannten Captain's Pick ins Team gelangen. Hierbei zählt nicht die Platzierung des Spielers im OWGR oder in der europäischen Punkteliste, wobei diese natürlich ein guter Anhaltspunkt des derzeitigen Leistungsstandes eines Golfers ist. Vielmehr darf hier jeder europäische Pro gewählt werden, dem Clarke eine Topleistung zutraut.
Martin Kaymer musste also bei der Made in Denmark durch Topleistungen glänzen, denn in den vergangenen zwei Jahren hatte der deutsche Vorzeigesportler kein Turnier mehr gewonnen und oftmals fehlte ihm die Konstanz während eines Wettkampfes, um wirklich ganz vorne mitzuspielen. Während einiger Runden - wie etwa der dritten Runde der Made in Denmark - zeigte Kaymer jedoch, was er drauf hat und auch am Finaltag spielte er eine solide 68.
Letztendlich fehlte jedoch das letzte Quäntchen Glück oder ein wenig mehr Biss, um die starke Konkurrenz zu schlagen. Ein geteilter sechster Platzlässt sich zwar sehen. Jedoch wird es damit schwer, Darren Clarke zu überzeugen, der einige weitere Spieler im Blick haben wird, die in den Rankings noch vor Kaymer liegen. Beispielsweise verpasste der Schotte Russell Knox nur knapp die Ryder-Cup-Quali und liegt im OWGR 29 Ränge vor dem Deutschen. Auch Sören Kjeldsen gilt als heißer Favorit auf den Capitain's Pick. Der Däne landete bei der Made in Denmark nur knapp hinter Kaymer. Richtig gefährlich geworden ist nun auch Thomas Pieters durch seinen Sieg in Dänemark. Im OWGR lag der Belgier sowieso schon vor Kaymer. Im europäischen Ranking allerdings noch dahinter, was sich nun ändern könnte.
Andererseits hat Martin Kaymer schon zahlreiche Ryder-Cup-Erfahrungen gesammelt, was angesichts der Tatsache, dass bereits fünf Ryder-Cup-Rookies im Team sind, nicht zu unterschätzen ist. Zudem zeigte der deutsche Pro während des Mannschaftswettbewerbes immer Topleistungen und gewann ihn dreimal hintereinander.